Mein wahres Leben: April 2012

Montag, 30. April 2012

20 Kleider – Amtsgericht Magdeburg – Fünftausendster Zugriff

 Beim Galaball 2011



Da ich jetzt den dritten Tag hintereinander ein Kleid angezogen hatte, habe ich mir mal die Mühe gemacht, meine Kleider zu zählen. Aktuell besitze ich, vom Sommerkleid bis zum Abendkleid genau 20 Stück. Die Masse sind natürlich Sommerkleider. Die schönsten sind aber die Abendkleider. Aber so richtig finde ich keine Anlässe, die Abendkleider auch anzuziehen. Von den drei, die ich besitze, habe ich nur eines wirklich mal an gehabt. Das war auf einem Galaball auf Schloss Schaumburg, Anfang 2011.

Heute habe ich einen Brief vom Amtsgericht Magdeburg erhalten. Darin war nur das Gutachten von Prof. Dr. Vogel, das er mir schon direkt vor über einem Monat zugesendet hat. Erstaunlich, das es einen Monat dauert, um nur ein Gutachten weiterzuleiten.

Weiterhin habe ich heute auch meine OP-Bescheinigung an das Amtsgericht gesendet und nochmals gebeten, von weiteren Gutachten Abstand zu nehmen, vorhandene Gutachten anzuerkennen und den Beschluss der Vornamens- und Personenstandsänderung zeitnah durchzuführen. Mal sehen, wie lange die Antwort dauert.

Heute, so um ca. 18:00 Uhr, war auch der 5.000ste Zugriff auf meine Seite. Dafür, dass diese erst einen Monat online ist, finde ich das gut. Danke Euch allen.

Eure Andrea

Sonntag, 29. April 2012

Das erste Grillen dieses Jahr

Da heute wieder schönes Wetter ist, habe ich natürlich auch heute wieder ein Kleid angezogen.
 
Mittags habe ich dann erst mal den Grill aus dem Winterschlaf geweckt und gereinigt. Da es ein Gasgrill ist, gibt es so gut wie keine Vorbereitungszeit. Allerdings bin ich mit dem Grill nicht zufrieden. Vor 2 Jahren ging unserer damaliger Gasgrill defekt. Ich hatte dann ein Sonderangebot aus dem Praktiker-Markt gekauft. Der grillt aber überhaupt nicht gleichmäßig. An einigen Stellen muss man aufpassen, das nichts verbrennt und an anderen Stellen bleib es roh. Beim nächsten werde ich doch lieber wieder ein paar Euros mehr ausgeben.

Da wir heute nur Bratwürste gegrillt haben, ging alles zügig von statten. Dazu gab es Kartoffelsalat, Gurkensalat, gemischten Salat und als Nachtisch Pudding mit Erdbeeren. Zum Essen bin ich nicht gleich gekommen. Man sieht es an der Wurst; sie ist schon ein wenig schrumpelig.
 
Am Nachmittag sind dann noch unser Sohn mit Lebenspartnerin und Tochter (16 Monate) gekommen. In den drei Wochen, wo ich unsere Enkeltochter nicht gesehen habe, hat Sie schöne Fortschritte in Ihrer Entwicklung gemacht. Sie kann jetzt schon völlig alleine laufen.
Zum Kaffeetrinken gab es dann noch Erdbeertorte mit Schlagsahne.

Zur guten Figur hat der Tag also nicht beigetragen.

Eure Andrea

Samstag, 28. April 2012

Endlich wieder Kleid


Für heute war ja sehr schönes Wetter angesagt. Deshalb habe ich heute beschlossen, mal ein Kleid anzuziehen. Ich fühle mich einfach wohl darin. Das Bild ist aber erst heute Abend entstanden. Man sieht es, glaube ich. Ich bin ganz schön abgespannt. Die Tage sind immer noch ganz schön anstrengend für mich.
Meine Rückenschmerzen nehmen zu. Normalerweise habe ich noch nie Probleme damit gehabt. Ich führe das darauf zurück, dass ich wegen der Schmerzen verkrampft sitze.
Sonst war heute ein ganz normaler Tag. Unsere Tochter Janette ist wieder gekommen und hat uns, insbesondere mich, unterstützt.

 
Die „Schnellgurken“, die ich vor 2 Tagen gemacht habe, haben wir heute gekostet. Sie schmecken schon lecker. Das Rezept haben wir vor ein paar Jahren mal von einer Bekannten bekommen. Seit dem mache ich die Gurken öfters mal.

Morgen Mittag wollen wir mal im Garten grillen. Einfach nur Bratwürste. Dazu wird es dann Kartoffelsalat geben.

Heute haben wir noch mal über den Verkauf unseres Hauses nachgedacht. Da es uns sehr weh tut, davon Abschied zu nehmen, ist uns noch eine eventuelle Alternative eingefallen. Die Vermietung hatten wir ausgeschlossen, weil wir schon zu viel Negatives (z. B. Mietnomaden) darüber gehört haben. Aber wir überlegen, ob man nicht zwei abgeschlossene Wohnungseinheiten als Ferienwohnung vermieten kann. Die Investitionen sind gering, da wir schon über fast alle Möbel dafür verfügen. Ich werde das nächste Woche mal genau prüfen, indem ich mich mit dem Fremdenverkehrsbüro in Verbindung setze.

Eure Andrea

Freitag, 27. April 2012

Der Alltag


Der Alltag hat einen wieder. Da kann man machen was man will.
Gestern, der Tag war ganz schön anstrengend für mich. Er hat mich ganz schön geschafft. Heute hatte ich mir vorgenommen, ein wenig ruhiger zu treten. Ein bisschen ist es mir vielleicht gelungen, aber eben nur ein bisschen.
Im Augenblick bin ich wieder ganz schön fertig. Wenn nur das Problem mit dem Sitzen nicht wäre. Dadurch, dass man nicht richtig sitzen kann, sitzt man auch irgendwie verkrampft. Mal auf der einen Seite, mal auf der anderen, mal auf beiden Pobacken. Dadurch tut mir jetzt auch der ganze Rücken weh. Sonst habe ich eigentlich keine Probleme mit dem Rücken.
Am Anfang im Krankenhaus, habe ich gedacht, was erzählen dir die anderen. es wird ja besser. Klar wird es besser, aber im Gegenzug kommt auch immer mehr „Gefühl“ in das neue Körperteil. Die Nerven finden sich wieder, wachsen zusammen. Damit werden die gefühlten Schmerzen im Augenblick nicht weniger.
Da habe ich im Bett im Krankenhaus weniger Schmerzen gefühlt. Aber in ein paar Wochen ist das Problem hoffentlich erledigt.

Eure Andrea

Donnerstag, 26. April 2012

Der erste Tag zu Hause


Die letzte Nacht im eigenen Bett war einfach herrlich. Ich habe geschlafen wie ein Murmeltier. Und meine Frau war froh, ihren „Rückenwärmer“ wieder zu haben.

Kurz vor 07:00 Uhr sind wir dann aufgestanden. Wie immer, habe ich dann so ca. eine Stunde gebraucht, um mich fertig zu machen. Früher hat das Ganze höchstens eine viertel Stunde gedauert. So ändern sich die Zeiten.

Nach einem gemütlichem Frühstück und ein paar notwendigen Hausarbeiten, wie Betten machen, Geschirrspüler ausräumen u. ä. sind wir dann mit dem Hund raus. Zuerst wollten wir das zu Fuß tun, aber im Wald ist es natürlich schöner für den Hund. Zu Fuß ist das aber noch zu weit für mich und so haben wir beschlossen, es mal mit dem Auto zu versuchen; es sind ja nur 3 km Fahrt. Ich habe mein Nackenhörnchen geschnappt, es auf den Fahrersitz gelegt und mich dann darauf gesetzt. Die Rückspiegel musste ich natürlich verstellen, weil ich jetzt höher saß, aber das Fahren ging zumindest besser als ich dachte. Aber nach den 3 km war ich dann doch froh, wieder aufstehen zu können.
Die Waldroute war dann aber kleiner als gewohnt.

Wieder zu Hause habe ich dann ein paar Formulare der Krankenkasse ausgefüllt. Die hatten mir während meiner Abwesenheit mitgeteilt, dass die Entgeltfortzahlung durch den Arbeitgeber beendet ist und ich dann von der Krankenkasse Krankengeld erhalte. Das verwunderte mich ein wenig, da ich ja dieses Jahr noch keine 6 Wochen krank war.
Ein Anruf bei der Krankenkasse brachte eine Erklärung. Es zählt nicht das Kalenderjahr, sondern die letzten 12 Monate. Meine Einwände, dass die Krankschreibungen letztes Jahr wegen psychischer Probleme waren und es diesmal eine Operation mit deren Folgen war und damit ja nicht dieselbe Krankheit, würden nicht zählen. Unter anderen Diagnosen stand immer auch F 64.0 auf dem Krankenschein.

In der Post war dann endlich auch meine neue weibliche Krankenkassenkarte. Da werde ich morgen die gleichnamige Seite (Reiter „Krankenkassenkarte“) vervollständigen. Ich muss ohnehin hier im Blog noch einiges Geraderücken, was auf Grund meines nicht so richtig funktionierenden Tablet-PC im Krankenhaus nicht so richtig formatiert ist.

Nach dem Mittagessen, das meine Frau wie immer ganz lecker gekocht hatte, hatten wir noch eine Hausbesichtigung. Ein potentieller Käufer unseres Hauses war mit dem Immobilienmakler da. Ab nächsten Monat wohnen wir, meine Frau und ich, alleine in unserem 225 qm großen Haus mit 900 qm Grundstück. Das ist einfach zuviel für uns. Ärgerlich ist nur, dass im Augenblick die Preise auf dem Immobilienmarkt bei uns ganz unten sind.

Am Nachmittag war ich dann noch auf Arbeit, um die Bescheinigung des Krankenhausaufenthaltes, die neue Krankschreibung und meine neue Rentenversicherungsnummer abzugeben.
Aber aus den geplanten paar Minuten sind dann 2 ½ Stunden geworden. Ich wurde vielmals als „neue Frau“ begrüßt und musste meine „Erlebnisse“ schildern. Kaffee und Kuchen hat es auch gegeben.

Am späten Nachmittag waren wir dann noch mal mit dem Hund draußen und einkaufen. Dieses Mal musste meine Frau die schweren Sachen tragen.
Da es auch Salatgurken für nur 0,29 Euro gab, habe ich dann nach dem Abendbrot meine „Schnellgurken“ gemacht:

2 kg (ca. 6 Stück) Salatgurken schälen, in 4 Teile schneiden, diese vierteln und in einen Gurkentopf (oder Gärtopf) geben.
Dazu 2 bis 3 Zwiebeln, in Ringe geschnitten, weiter
- 160 g Zucker
- 40 g Salz
- 6 Pimentkörner
- 5 Lorbeerblätter
- 60 g Senfkörner
- 200 ml Spritessig 10 %
Das Gefäß mit Wasser verschließen und ab und zu umrühren.

Nach etwa 2 Tagen kann man schon die ersten Gurken essen. Schmeckt lecker!

Eure Andrea

Mittwoch, 25. April 2012

Wieder zu Hause


Die letzte Nacht habe ich mal wieder schlecht geschlafen. Um 23:00 Uhr wurde der letzte Tropf abgemacht und die Nadel gezogen.
Um 06:00 Uhr bin ich dann aufgestanden, habe mich gewaschen und dann natürlich geschminkt. Dann habe ich auf das Frühstück gewartet.
Bei der Chefarztvisite wurde ich dann auch kaum noch beachtet. Frau Prof. Dr. Krege sagte nur: „Bei Ihnen ist ja soweit alles in Ordnung. Dann wünsche ich Ihnen eine gute Heimfahrt.“ Die anderen Ärzte bejahten das.

Meine Frau rief dann kurz nach 8:00 Uhr an, dass meine Tochter los gefahren ist.
Dann verging die Zeit ganz langsam. Nach dem Frühstück habe ich einfach noch ein wenig ausgeruht. Kurz vor 11:00 Uhr habe ich mich dann angezogen und danach die Sachen gepackt.

Dann bin ich noch ins Nachbarzimmer, um mich von Helga zu verabschieden. Helga lag mal auf unserem Zimmer. Sie wurde nach einer zweiten Operation, die wegen innerer Blutungen nach der ersten Operation notwendig wurde, in ein anderes Zimmer verlegt. Jetzt geht es ihr schon besser. Sie hat sich sehr darüber gefreut, dass ich Ihr „auf Wiedersehen“ gesagt habe, genau wie ihre Tochter, die ich dann noch auf dem Flur getroffen habe.

Kurz nach halb Eins war dann meine Tochter da. Ich habe mich von allen verabschiedet und wir sind dann auch gleich los. Das Sitzen während der Fahrt mit Hilfe des Nackenhörnchens ging einigermaßen. Eine Pause zwischendurch hat mir gereicht.

Um kurz nach 17:30 Uhr waren wir dann zu Hause. Meine Frau hat sich natürlich gefreut, dass ich wieder Daheim bin und wir haben uns erst mal ausgiebig gedrückt.

Jetzt bin ich aber ganz schön geschafft. Nach zwei Wochen fast nur Bett war dieser Tag ganz schön anstrengend für mich.

Also dann bis Morgen

Eure Andrea

Dienstag, 24. April 2012

Abschlussuntersuchung

Es ist soweit!
Heute war ich zur Abschlussuntersuchung. Die hat die Chefin, Frau Prof. Dr. Krege selbst gemacht. Es ist alles in Ordnung. Morgen Vormittag kann ich nach Hause fahren.

Heute Abend um 22:00 Uhr bekomme ich meinen letzten Tropf mit Antibiotika, da die Gabe von 5 Tagen je drei Mal eingehalten werden muss.

Das Abholen habe ich auch schon geklärt. Meine Tochter Janette fährt heute Abend von Faßberg nach Halberstadt und morgen Früh nach Krefeld. Ich erwarte sie dann so zwischen 11:00 und 12:00 Uhr hier. Mal sehen, wie ich die Rückfahrt verkrafte. Es sind immerhin so rund 400 km. Das Sitzen fällt schwer. Mal sehen, wie sich das Nackenhörnchen bewährt.

Einen Termin mit meiner Frauenärztin habe ich auch telefonisch gemacht. Am 02.05. um 11:50 Uhr darf ich mich Ihr vorstellen.

Dann habe ich mir noch eine Bescheinigung geholt, dass ich hier eine geschlechtsangleichende Operation hatte:

"Hiermit bestätigen wir, dass bei Frau Andrea Süßenguth eine geschlechtsangleichende Operation von Mann zu Frau in unserer Abteilung durchgeführt wurde. Der Eingriff fand am 12.04.2012 statt. Im Rahmen der Operation wurden Hoden und Samenstränge beiderseits entfernt. Ebenso wurden die Schwellkörper des Penis entfernt, die Harnröhre verkürzt und aus der Penisschafthaut eine Neovagina gebildet. Eine Zeugungsfähigkeit der Patientin ist damit nicht mehr gegeben. Durch die Operation wurde eine deutliche Annäherung an das Erscheinungsbild des weiblichen Geschlechts erzielt."

Normalerweise erhält man so eine Bescheinigung nicht mehr, da dies für die Personenstandsänderung nicht mehr notwendig ist. Aber ich möchte diese zum Amtsgericht nach Magdeburg schicken, um vielleicht meine Vornamens- und Personenstandsänderung zu beschleunigen.

Dann bis morgen von zu Hause aus.

Eure Andrea

Montag, 23. April 2012

Abgestorbenes Gewebe

Heute früh zur Chefarztvisite Hat mir Frau Prof. Dr. Krege gesagt, dass ich aller Wahrscheinlichkeit nach, am Mittwochvormittag entlassen werde. Hoffentlich kommt da nichts mehr dazwischen.

Zeitgleich mit dem Mittagessen, es gab heute Kohlroulade, erhielt ich die Nachricht, ich habe sofort in der Ambulanz zwecks Untersuchung zu erscheinen. Fein, dachte ich, da bleibt mir ja danach noch die Freude auf ein kaltes Mittagessen.

Nach ein paar Tagen wieder mal auf dem Stuhl, stellte die Ärztin fest, dass sich in meiner Vagina etwas abgestorbenes Gewebe befindet. Das sei aber nach einer solchen OP völlig normal.
Das anschließende Ausschaben hat nicht wehgetan, wohl aber das Dehnen mit den metallenen "Löffeln". Zehn Tage nach der "Geburt" meines neuen Geschlechtsorgans dürfte das aber nicht sonderlich verwunderlich sein. Zumindest hat sich dann unter dem abgestorbenen Gewebe neue, rosane Haut gezeigt.

Wie erwartet, war mein Mittagessen dann kalt. Viel habe ich dann auch nicht mehr davon gegessen.

Heute Nachmittag habe ich dann noch völlig unerwartet Besuch erhalten. Melanie, mit Ihr habe ich mich schon öfters in einem Forum unterhalten, war zu einer Untersuchung. Sie wurde hier kurz vor mir operiert. Wir haben uns sozusagen um eine Woche verpasst.
Wie immer verging die Zeit wie im Flug. Ich hoffe, wir sehen uns irgendwann mal wieder.

Soeben wurde die frisch operierte Einundsiebzigjährige ins Zimmer geschoben. Sie schläft noch.

Eure Andrea

Sonntag, 22. April 2012

Hygiene

Ich kenne jetzt den Keim, der mir die Verlängerung meines Aufenthalts im Krankenhaus eingebracht hat. Es handelt sich um den ESBL-Keim.

http://www.symptome.ch/wiki/ESBL


Hier zu spekulieren, woher der Keim kommt, wäre wohl fehl am Platz. Ca. 20 - 30 % der Bevölkerung tragen ihn mit sich rum, ohne es zu wissen und ohne das er ausbricht.

Isoliert bin ich natürlich nicht, denn es ist ja nichts ausgebrochen. Ich bin also gesund. Die Keime wurden in einem Abstrich der Vagina festgestellt. Ich selbst ziehe zum Ein- und Aussetzten des Platzhalters Handschuhe an. Sonst fasst mich ja keiner weiter vom Pflegepersonal an. Und die Ärzte treffen entsprechende Maßnahmen.

Das es an der Hygiene mangelt, kann ich aber nicht bestätigen. Ich beobachte ja hier jeden Tag das Pflegepersonal. Es werden sich laufend neue Gummihandschuhe übergezogen und die Hände werden auch immer desinfiziert. Das Problem sehe ich eher in den Patienten. Da gibt es bestimmt auch welche, die noch nicht mal nach dem Toilettengang die Hände waschen. Und die benutzen ja auch die Türklinken. Deshalb desinfiziere ich auch bei jeder Gelegenheit die Hände.


Seit meiner Darmentleerung Mitte letzter Woche konnte ich bis heute wieder kein großes Geschäft machen. Deshalb habe ich heute um 11:00 Uhr mal wieder ein Abführmittel erhalten. Mit durchschlagenden Erfolg. Seit 14:30 Uhr ist mein Darm wieder leer. Damit ist vorauszusehen, dass da auch die nächsten Tage nichts kommt.


Der Urlaub von Frau Prof. Dr. Krege scheint morgen zu Ende zu sein. Die nächste TS-Patientin ist heute angereist. Sie ist 71 Jahre, kommt aus Heidelberg und musste sich die Kostenzusage der Krankenkasse vor Gericht erkämpfen.


Eure Andrea

Samstag, 21. April 2012

Danke

Gestern Nachmittag hat mich Corinna ein zweites Mal besucht. Wie beim letzten Mal verging die Zeit so schnell und dabei hätten wir noch stundenlang weiter erzählen können. Vielen Dank Corinna.

Bild von mir im Bett von Corinna geschossen
Ich möchte mich auch bei dieser Gelegenheit hier bei allen Lesern und bei all meinen Freundinnen in den Foren bedanken, die mir soviel Kraft geben.
Es ist wunderbar zu wissen, dass viele mit mir fühlen.
Insbesondere möchte ich auch meine Familie, besonders meiner Frau danken. Ohne sie wäre ich auch mit OP lange nicht so glücklich, wie ich es jetzt bin.

Heute Mittag wurde nun auch der Bauchdeckenkatheder gezogen. Weh getan hat es nicht, nur kurz danach brannte es ein wenig. Jetzt kann ich nur noch als "Frau" auf Toilette gehen.

Sonst gibt es nichts Neues. Nur gut, dass ich Internet hier habe. Sonst wäre es langweilig.

Eure Andrea

Freitag, 20. April 2012

Zu früh gefreut

Gestern Nachmittag wurde mir gesagt, dass ich vielleicht schon am Samstag mit meiner Entlassung rechnen kann.
Da auch Gestern noch alles wunderbar lief, habe ich fest damit gerechnet,  dass es dabei bleibt.
Das Wasserlassen aus meinem neuen natürlichen "Abgang" klappt auch gut. Außer ein wenig Brennen habe ich nichts Besonderes verspürt. Vielleicht fehlt noch ein wenig "Druck", aber das wird sicherlich noch kommen.
Die Restharnmenge liegt mit zwischen 10 ml und 40 ml auch im normalen Bereich.

Schmerzen habe ich auch keine und das Entfernen und Einsetzen des Platzhalters ist auch schon fast zur Routine geworden.

Heute früh, zur Chefarztvisite, kam dann eine böse Überraschung. Im Abstrich wurden Keime gefunden, die unbedingt eine Behandlung erfordern. Zur Behandlung bekomme ich ab heute dreimal täglich einen Tropf mit Antibiotika und das fünf Tage lang. Eine andere Alternative besteht auf meine Anfrage hin nicht.

Also bekomme ich bis Dienstag Antibiotika. Damit ist mein frühester Entlassungstermin nun der Mittwoch.
Ich bin jetzt ganz traurig, weil ich mich schon sooooo auf zu Hause und das Wiedersehen mit meiner Frau gefreut hatte.

Aber vielleicht ist es besser so. Viel schlimmer wäre es, in ein paar Tagen mit einer Infektion wieder ins Krankenhaus zu müssen.

Eure, etwas traurige, Andrea

Donnerstag, 19. April 2012

Stuhlgang

Da ich seit meiner Darmentleerung am 11.04. noch kein großes Geschäft wieder erledigen konnte, wurde mir gestern am späten Nachmittag ein Einlauf verpasst.
Aber der hat kaum was bewirkt. Außer, dass die Sache unangenehm war, ist nicht viel passiert.
Darum habe ich dann noch ein Mittel zum Einnehmen erhalten. Das sollte ich aber erst mitten in der Nacht nehmen, weil die Einwirkzeit bei ca. 4 - 5 Stunden liegt. Sonst wäre wahrscheinlich meine Nachtruhe hin gewesen.

Aber heute früh war immer noch nichts zu spüren. Nach dem Frühstück erhielt ich dann noch ein stärkeres Mittel zum Schlucken. Es schmeckte ekelhaft salzig.

Kaum eingenommen bekam ich mächtige Bauchkrämpfe. Dann kam auch noch die Schwester ins Zimmer und sagte mir, ich solle sofort zur Ärztin kommen. Aber das ging im Augenblick wirklich nicht.
Mehrere Anläufe, Bett - ein paar Schritte gehen - Toilette - Bett, haben dann endlich zum Erfolg geführt.

Die Kontrolle ergab dann, dass soweit alles in Ordnung ist. Die Mündung der Harnröhre blutet noch etwas, aber das passiert häufig. Mein Harnbeutel wurde dann entfernt und mein Bauchkatheder mit einem Stöpsel versehen. Wenn jetzt die Blase voll ist, gehe ich so das erste Mal über mein neues "Organ" Wasser lassen. Mal sehen, wie sich das anfühlt.
Anschließend muss ich dann noch über den Bauchkatheder die Restmenge Urin messen.

Heute soll ich dann noch so drei Mal den Platzhalter entfernen, reinigen und wieder einführen und einmal duschen.

Eure Andrea

PS: Übrigens wurde heute keine TS operiert, da Frau Prof. Dr. Krege jetzt im Urlaub ist.

Mittwoch, 18. April 2012

Ohne Verband


Heute gleich nach dem Frühstück durfte ich in die Ambulanz. Da der Heilungsverlauf gut ist, wurde dann nach der Untersuchung der Verband weg gelassen. Ich trage jetzt nur noch eine Mullkompresse und eine Vorlage in der Miederhose.

Frau Doktor hat mir dann auch gezeigt, wie der Platzhalter ein- und ausgeführt wird. Ich musste das dann auch gleich üben. Es ging aber besser, als ich dachte.

Ohne Verband durfte ich heute auch wieder duschen. Das tat richtig gut. 
Dabei habe ich dann auch den Platzhalter das erste Mal alleine entfernt, um mein neues Teil auch von innen mit etwas klarem Wasser zu säubern. Vor dem erneuten Einsetzen musste ich auch noch Ovestin-Creme auftragen. Das Einführen des Platzhalters mit Gleitmittel ging aber gut. Ich hatte ein wenig Angst, dass das nicht klappt und ich Hilfe in die Dusche hätte holen müssen. Das wäre mir peinlich gewesen.

Sonst gibt es nichts Neues.

Bis morgen!
Eure Andrea

Dienstag, 17. April 2012

Der erste Besuch im Krankenhaus


Heute Nachmittag habe ich mich dann aber gefreut. Ich habe hier im Krankenhaus meinen ersten Besuch erhalten.
Corinna, aus dem Forum der DGTI, und Frau haben den weiten Weg von Bonn auf sich genommen, um mir diese Freude zu bereiten. Die Zeit, so ungefähr 2,5 Stunden, verging wie im Flug. Wir hätten bestimmt uns noch Stunden unterhalten können.

So war ich auch heute das erste Mal im hauseigenen Cafe, wo ich mir dann auch mal ein Eis geleistet habe. 
Vielen Dank noch mal Norma und Corinna!

Eure Andrea

Anmerkung: Meiner Familie habe ich es sozusagen verboten, mich zu besuchen, da ich
400 km einfache Entfernung für nur einen Besuch für viel zu weit halte.

Hilfe


Wer kann helfen? Durch einen falschen "Tippser" auf meinem Tablet-PC, der für das Bloggen nicht so richtig funktioniert, habe ich aus versehen alle Kommentare gelöscht.
Wie kann ich das wieder rückgängig machen?

Eure Andrea

Erleichterung


Entgegen meinen Erwartungen habe ich dank der Schlaftablette sehr gut geschlafen. Fieber oder große Schmerzen sind auch nicht aufgetreten.

Nach dem Frühstück konnte ich es kaum erwarten, zur Untersuchung gerufen zu werden. Kaum hatte ich aufgegessen, wurde ich auch schon zu dem "berüchtigten" Stuhl gerufen.

Dann kam die Erleichterung - alles in Ordnung. Von Eiter keine Spur mehr. Das muss dann wahrscheinlich so was in der Art eines kleinen Pickels gewesen sein. Nach dem Reinigen meiner neuen Weiblichkeit von innen und außen wurde dann auch noch der Harnröhrenkatheder gezogen. Es tat kaum weh, war aber ein komisches Gefühl. Er diente zur Stabilisierung der Harnröhre, damit sie auch richtig anwächst. Mein Bauchkatheder bleibt mir aber noch.

Das Einsetzen des Platzhalters, nachdem er inzwischen ca. 20 Stunden draußen war, habe ich aber ganz schön gemerkt. Nach dem erneuten Verbinden durfte ich wieder auf mein Zimmer.

Kaum dort angekommen, kam eine junge Frau zu mir, stellte sich als "Krankenhausbesuchdienst" vor und fragte, ob ich was brauche. Mir fiel aber nichts ein. Es ist aber schön, dass es so etwas gibt. Ob da jemand festgestellt hat, dass ich bisher noch keinen Besuch hatte?

Eure Andrea

Montag, 16. April 2012

Probleme?


Letzte Nacht habe ich seit langen mal wieder lang und vor allem durchschlafen können. Heute früh ging es mir dann auch richtig gut: total munter, kaum Schmerzen mehr, Blähungen sind weg, kann wieder alles essen und alle kleinen Wege alleine machen. Nur das große Geschäft auf Toilette fehlt noch.

Meine gute Stimmung sollte sich jedoch bald ändern. Gleich nach dem Mittagessen, es gab Rinderbraten, musste ich zum zweiten Verbandswechsel.
Heute wurde zum ersten Mal der Platzhalter gewechselt und dabei eine geringe Menge Eiter festgestellt. Woher er kommt, war nicht festzustellen. Vorsorglich wurde aber dann die Vagina desinfiziert und ein Abstrich gemacht. Auch muss ich vorbeugend Antibiotika nehmen.

Danach ging es mir dann nicht mehr so gut. Fieber und große Schmerzen habe ich nicht, aber die nervliche Belastung, ob das nun was Ernstes sein kann, ist doch enorm. Morgen nach der nächsten Untersuchung werde ich es hoffentlich wissen. 
Diese Nacht werde ich bestimmt nicht so gut schlafen.

Eure Andrea

Sonntag, 15. April 2012

Schreck in der Nacht


Heute, mitten in der Nacht hat plötzlich die Pumpe für das Rückenmarkkatheder angefangen akustische Signale von sich zu geben. Die Nachtschwester hat dann auch gleich nachgesehen und festgestellt, dass das Schmerzmittel verbraucht ist.
Daraufhin hat sie die Pumpe ausgestellt und gesagt: "Das Auswechseln kann nur die Anästhesie machen und da ist erst morgen Früh jemand da."
Ich dachte mir, Die Nacht kann ja heiter werden. Aber ich bin dann gleich wieder eingeschlafen.

Als ich dann heute früh aufgewacht bin, habe ich trotzdem kaum Schmerzen gehabt. Zum Anästhesisten, der dann auch gleich kam, sagte ich dann: "Sie können das alles mitnehmen, ich habe keine Schmerzen mehr." Er entfernte dann auch den Katheder.
Damit habe ich nur zweieinhalb Tage das Gerät gehabt. Von anderen habe ich so von vier Tagen gehört.

Heute Morgen durfte ich dann auch schon aufstehen und alleine mich am Wachbecken waschen. Da ich aber nicht solange stehen konnte, habe ich ein Nackenhörnchen auf dem Hocker untergelegt. Claudia, der Tipp von Dir war wirklich super. Ich konnte gut darauf sitzen, da die betroffenen Teile in der "Luft" hingen.

Nach dem Frühstück, was immer noch sehr mager war, habe ich dann das erste Mal wieder das ganze Schminkprogramm durchgezogen.

Zur Chefarztvisite wurde mir gesagt, ich müsste jetzt langsam mal wieder mit dem Stuhlgang beginnen. Meine Antwort war, wovon ich denn Stuhlgang haben soll, wenn ich kaum was zu Essen bekomme, hat aber bewirkt, ab sofort wieder Normalkost erhalte.

Eure Andrea

Samstag, 14. April 2012

Der 1. Verbandswechsel


Von gestern Mittag bis heute Vormittag hatte ich unwahrscheinliche Blähungen, die mich mehr als meine Operationswunde belastet haben.

Das Essen ist immer noch keine Vollkost. Alles nur flüssig oder breiartig.
Das Mittagessen war heute nicht genießbar.

Gesten Abend hatte ich leicht Fieber: 38,8 °C. Das soll aber am 2. Tag normal sein. Heute früh waren es nur noch 37,6 °C.

Kurz vor Mittag wurde das erste Mal der Verband gewechselt. Da habe ich auch das erste Mal einen Frauenarztstuhl kennen gelernt. Sehr bequem war er jedenfalls nicht. Aber der Verbandswechsel hat keine Schmerzen bereitet.
Gesehen habe ich dann meine neue Weiblichkeit auch zum ersten Mal. Alles noch grün und blau und geschwollen. Aber sonst ist alles gut. Kein abgestorbenes Gewebe und die Klitoris hat auch Gefühl.
Die Schläuche für das Wundwasser sind jetzt auch weg. Ich bin zufrieden.

Eure Andrea

Freitag, 13. April 2012

Die OP


Ich habe es geschafft!

Gestern früh um 7:30 Uhr wurde ich in den OP geschoben. Dann ging alles sehr schnell. Kaum das ich dort war, wurde ich verkabelt und war dann auch gleich weg. 

Irgendwann bin ich langsam aufgewacht. Zuerst habe ich alles nicht so ganz mitbekommen und bin immer wieder eingeschlafen. Ich war in so einer Art Aufwachraum, indem noch andere frisch Operierte lagen. 
Wie ich wieder in mein Zimmer gekommen bin, habe ich nicht mitbekommen. Aber mir wurde gesagt, es war um 14:35 Uhr.
Um 14:55 Uhr soll ich nach der Zeit gefragt haben, aber das weiß ich nicht mehr.

Als ich so richtig aufgewacht bin, waren alle Anderen gerade beim Abendbrot essen.

Nachts habe ich schlecht geschlafen. Gegen die Schmerzen habe ich zwei Mal eine Spritze bekommen. Außerdem nervt hier eine Fünfundsiebzigjährige, die nachts alle paar Minuten klingelt und somit die Schwestern in Trapp hält.

Heute Morgen geht es schon einigermaßen. Zum Frühstück gab es eine Banane, einen Vanillepudding und einen Kaffee. Jetzt werde ich mich erst mal ein wenig ausruhen. 

Eure Andrea

Mittwoch, 11. April 2012

Vorbereitungen zur OP


Wie schon die letzten Tage habe ich vor Aufregung kaum geschlafen. Dazu kam, dass eine ältere Frau im Zimmer die Nachtschwester auf Trab gehalten hat. Da war ich also nicht die Einzigste mit unruhigem Schlaf.

Heute früh ging es gleich richtig los. Kaum das ich geduscht und die anderen morgendlichen Notwendigkeiten geschafft hatte, war Morgenvisite.

Frau Prof. Dr Krege verkündigte mir meinen heutigen Aufgabenplan an. Dann gab es Frühstück. Für mich leider nur Kaffee und eine klare Brühe. Hunger hatte ich ohnehin nicht.
Danach habe ich gleich 3 Fragebögen zum Ausfüllen erhalten.

Gerade als ich mit dem letztem Formular fertig war, musste ich zur urologischen Ambulanz. Dort wurden noch mal alle Befindlichkeiten abgefragt und 4 Röhrchen mit Blut abgenommen. Dann wurde noch ein Ultraschall von den unteren Organen gemacht und ich musste mehrere Unterschriften leisten, belehrt bzw. einverstanden mit allem Möglichen zu sein. Nachdem ich noch ein wenig Urin abgegeben habe, bin ich wieder in mein Zimmer gegangen.

Kaum dort angekommen, durfte ich zur Anästhesie gehen, um wieder ausgefragt zu werden und zu unterschreiben. Der Arzt erklärte mir aber alles genau, auch die Spinal- bzw. Periduralanästhesie, mit derer Hilfe ich die ersten Tage keine Schmerzen haben werde.

Danach durfte ich gleich zum EKG.
Auf Station wieder angekommen, erhielt ich gleich meine 2 Liter Spezialflüssigkeit zur Darmreinigung. Gleichzeitig zu dieser Flüssigkeit habe ich noch viel Wasser getrunken, da die Blase für eine noch bevorstehende Harndruckmessung voll sein musste.

Zu Mittag gab es nur noch Saft. Jetzt ist mein Darm schon so gut wie leer und es liegen keine Termine mehr an.
Nur gut, dass ich ins Internet komme, sonst wäre es jetzt langweilig.

Eure Andrea

Dienstag, 10. April 2012

Entschuldigung


Verzeiht bitte, wenn die Post's nicht so aussehen, wie sie sollten. Ich habe Probleme mit dem Tablet-PC. Er mag diesen Editor nicht und bin froh, überhaupt was eingestellt zu bekommen.

Eure Andrea

Die Anreise nach Krefeld zur OP


Nachdem ich die letzte Nacht doch noch 4 Stunden geschlafen habe und dann die letzten Sachen noch eingepackt hatte, ging es zum Bahnhof. Der Zug nach Hannover war pünktlich.

In Goslar stieg eine Frau mit einem weißen Stock zu. Da sie Probleme mit ihrer großen schweren Tasche hatte und der junge Mann neben der Tür nicht reagierte, hab ich der Frau geholfen. Sie setzte sich dann auch in mein Abteil. Wir kamen ins Gespräch. Über Ostern war sie in Goslar im Urlaub.
Dann fragte Sie mich, ob ich auch im Urlaub war. Ich antwortete wahrheitsgemäß, dass ich ins Krankenhaus muss. Natürlich kam darauf die Frage, ob es dann was Schlimmes ist, was ich habe. Ich überlegte, was ich sagen sollte.
Da Sie mir verraten hatte, dass ihre Sehleistung nur noch 10 % beträgt, fragte ich Sie, ob Sie in mir einen Mann oder eine Frau erkennt. Sie antwortete: "Eine Frau natürlich, das hört man doch."
Ich habe dann ihr die Wahrheit über mich erzählt. Sie hat dann auch sehr interessiert zugehört. 

Der Schaffner hat bei der Fahrkartenkontrolle auch nichts gesagt, dass die Fahrkarte für Wolfgang ausgestellt ist. 

Im Krankenhaus ist heute noch nichts Besonderes passiert.
Ich liege in einem Vierbettzimmer mit 2 älteren Frauen und einer weiteren TS.

Dann bis morgen.
Eure Andrea

Montag, 9. April 2012

Keine Zeit


Es ist so gekommen, wie ich es befürchtet habe. Die Zeit rennt weg und jetzt ist es schon gleich 22:30 Uhr und ich habe noch nicht mal die Sachen gepackt. Alles, was ich mir noch vor meiner Abreise vorgenommen habe, werde ich wohl nicht mehr schaffen.

Morgen um 9:03 Uhr fährt mein Zug. Wenn alles planmäßig läuft, komme ich um 14:16 Uhr in Krefeld an. Am Mittwoch sind dann die OP-Vorbereitungen und am Donnerstagvormittag ist es dann endlich soweit. Mein Traum wird war.

Einen Tablet-PC mit UMTS habe ich heute eingerichtet. Hoffentlich habe ich dort auch Empfang. Dann habe ich ja genug Zeit.

Jetzt muss ich aber mich kurz fassen, damit ich wenigstens die wichtigsten Dinge, wie das Koffer packen, noch schaffe.

Eure Andrea

Samstag, 7. April 2012

Packliste


Heute war meine letzte Gelegenheit noch mal einzukaufen, bevor ich nach Krefeld fahre.
Darum habe ich mir mal die „Packliste“ vorgenommen, die mir Antje zugesendet hat (Quelle: http://web5.hisilome.de/). Vielen Dank noch mal dafür, Antje.

Körperpflege
- Waschlappen
- Handtücher
- Taschentücher
- feuchtes Toilettenpapier
- Duschgel, Shampoo
- Hygienebinden (lang)
- Einmalunterhosen
- Kosmetikspiegel (standfest)
- Schminkutensilien
- Nagelpfeile
- Fön
- Badehandtuch

Hilfsmittel
- Handspiegel (alternativ digitale Kompaktkamera)
- Miederhöschen festsitzend 2 * (wird eventuell gestellt)
- Sitzring (Verschreibung Frauenärztin/Frauenarzt)
- Schere (spitz)
- Vaginaldehner zum Bougieren (wird eventuell gestellt)
- Elektrorasieren, Nassrasierer
- Elektroepilierer

Kleidung
- Bademantel
- Nachthemd (sofern nicht Krankenhaushemd)
- Hausschuhe
- Unterwäsche
- Warme Socken
- Oberbekleidung (bequem)
- Strümpfe, Strumpfhose
- Straßenschuhe
- Taschen oder Plastiktüten für gebrauchte Wäsche
           
Medizinisches
- Krankenversicherungskarte
- Überweisung/KH-Einweisung des Arztes
- Angeforderte medizinische Unterlagen
- Impfpass, Allergie-, Diabetiker, Blutgruppenausweis
- Medikamentenliste
- regelmäßig benötigte Medikamente, falls nicht vom KH gestellt

Organisation
- Ausweis
- Briefpapier, Umschläge (vorbereitete Briefumschläge für die AU-
   Bescheinigung) und Briefmarken
- Notizpapier- oder Buch oder Organizer
- Kugelschreiber oder Füller, Bleistift, Radiergummi
- Adressbuch mit Telefonnummern

Unterhaltung (optional)
- Bücher, Zeitschriften, Hörbücher, CDs oder DVDs
- MP3 -, DVD- oder CD- Player
- Laptop/ Netbook
- Mobiltelefon
- Digitale Kompaktkamera
- Ladegerät/e, Verbindungskabel

Sonstiges (optional)
- Kuscheltier, Talisman
- Obst, Süßigkeiten

Ob man das alles braucht, musst du selbst entscheiden. Bargeld für die Chip-Karte des Festnetzapparates am Bett, sofern du Telefon und ggf. Fernsehen nutzen möchtest, einstecken. Die Karte kostet Pfand und Gebührenguthaben.

Ich konnte aber feststellen, dass ich alles, bis auf die Hygienebinden (lang) habe. Die wollte ich dann von meiner Frau „klauen“. Aber dann hat sie festgestellt, dass sie auch kaum noch welche hat. Da habe ich mal noch schnell 2 Packungen gekauft.

So langsam werde ich immer aufgeregter. Ich kann es immer noch nicht so richtig fassen. Noch vor 2 Jahren hätte ich das nie für möglich gehalten. In ein paar Tagen geht mein Traum in Erfüllung. Ich bin dann körperlich (fast) eine Frau. Sicherlich, es wird dann noch eine Weile dauern, bis alles verheilt ist und ich das alles so richtig wahrnehmen kann. Aber die Freude darauf ist wesentlich größer, als die Angst vor der Operation.

Eure Andrea

Fenster putzen


Es ist jetzt ein wenig spät geworden. Aber wir hatten Besuch.
Gestern habe ich gerade Inka geschrieben, dass es leichtsinnig ist, vor Ihrer OP bei diesem Wetter noch Vespa zu fahren.
Aber heute war ich selbst leichtsinnig.
Da ich ja nun mal die nächsten Wochen ausfalle, sollten bestimmte Dinge noch verrichtet werden. So sagte meine Frau heute zu mir: „Die Fenster müssten vorher noch mal geputzt werden“.
Ich stimmte natürlich zu. So teilten wir uns die Fenster zum putzen. Ich hatte 6 Fenster abbekommen. Als Frau gehört das dazu. Aber früher als Mann, habe ich natürlich auch schon Fenster geputzt.
Aber als ich angefangen habe, die Fenster zu putzen, habe ich gemerkt, dass es dabei ganz schön gezogen hatte. Aber was nützt es, da musste ich jetzt durch. Erst wollte ich was überziehen, aber mit Jacke Fenster putzen, ist auch nicht gerade schön. Jetzt hoffe ich mal, dass ich mir da nichts weggeholt habe

Liebe Grüße
Eure Andrea

Donnerstag, 5. April 2012

Kosmetik


Am Dienstag nach Ostern fahre ich nach Krefeld ins Krankenhaus. Deshalb war ich heute noch mal zu meiner Kosmetikerin, da ja dann ein paar Wochen keine Gelegenheit mehr dazu ist. Das wichtigste war für mich, dass meine Augenbrauen gezupft und die Wimpern gefärbt werden. Das Make-up war mir nicht so wichtig, da es ja ohnehin heute Abend wieder entfernt wird. Aber ich habe es mitmachen lassen.
An anderen Tagen schminke ich mich ja morgens alleine.
Habe ich früher im Bad 10 Minuten gebraucht, sind es heute 45 Minuten. Aber ohne Make-up geht es nicht. Sonst komme ich mir „nackig“ vor.

Ein Päckchen von Bonprix ist heute auch angekommen. Diesmal waren nur Sachen für mich dabei. Für den Sommer habe ich mir 10 Kleider bestellt. Die Ausbeute war diesmal ganz gut. Fünf Kleider passen prima und stehen mir auch gut, sagt zumindest meine Frau. Die anderen habe ich gleich zurück geschickt.
Hoffentlich wird dann auch das Wetter bald so, dass ich sie anziehen kann. Ich ziehe Kleider „für mein Leben“ gerne an. Ich fühle mich einfach wohl darin, irgendwie frei. Wie habe ich das Jahrzehnte vermisst.

Eure Andrea

Mittwoch, 4. April 2012

Zum Hundefrisör


Bearded Collies werden normalerweise nicht geschoren. Aber wir haben uns angewöhnt, wenn es im Frühjahr wärmer wird, das Fell bei unserer Mace ein wenig zu kürzen. Ein Beardie kann, wenn es warm wird, unter seinem dichten, langen Pelz leiden. Auch im Wald und Flur verfangen sich ständig kleine Zweige, Kletten usw. darin und man muss sie laufend entfernen, damit sie sich nicht erst richtig „einweben“. Und das Kämmen mit kürzerem Fell geht ja auch leichter.

Deshalb waren wir heute in Schlanstedt bei unserer Hundefrisöse Petra. Damit der Hund auch hinterher einigermaßen aussieht, lassen wir das lieber von einem Profi machen.
Petra kannte mich schon als Andrea.
Als ich vor ca. einem Jahr das erste Mal als Frau dorthin gefahren bin, hatte meine Frau zu ihr gesagt, dass es Wolfgang nicht mehr gibt und sie Ihre Freundin Andrea mitgebracht hat. Daraufhin hatte sie ganz erschrocken gefragt, was dann mit Wolfgang ist, in der Annahme, es wäre was Schreckliches passiert. Wir haben dann aber alles aufgeklärt. Sie hatte mich wirklich nicht erkannt hat und für eine Freundin gehalten. Danach kamen dann ganz viele neugierige Fragen, die wir auch alle gerne beantwortet haben.
Auch heute kamen viele Fragen, hauptsächlich zur bevorstehenden Operation.

Weiterhin war ich heute zu meiner 10. und damit erst einmal letzten logopädischen Sitzung.
Mein Logopäde meint, meine Stimme ist besser geworden, aber es ist noch nicht ausreichend und man sollte das Stimmtraining noch weiter machen. Messungen oder Vergleichsaufnahmen wurden leider nicht gemacht.
Man selbst kann es aber leider schlecht beurteilen, ob es was gebracht hat.

Eure Andrea

Dienstag, 3. April 2012

Vorbereitungen


In 9 Tagen ist nun mein großer Tag. Heute in einer Woche bin ich gerade im Alexianer-Klinikum angekommen. Also ist so langsam Zeit, die Vorbereitungen zu treffen.

Darum wollte ich mir heute meine Einweisung für das Krankenhaus von meiner Frauenärztin holen. Da ja das neue Quartal angefangen hat, bin ich erstmal zu meinem Hausarzt, mir eine Überweisung zum Gynäkologen holen. Da er mitten in der Stadt praktiziert, durfte ich erst mal mit 2,- Euro den Parkscheinautomaten füttern.
An der Praxistür angekommen, klebt da ein Zettel, auf dem steht: „Vom 03.04. bis 09.04.2012 Urlaub“. Na dann habe ich wenigstens ein wenig für die klamme Stadtkasse von Halberstadt getan. Wenn jeder Bürger von Halberstadt auch mal so 2,- Euro für nichts gibt, dann wären das immerhin 82.000,- Euro. Damit könnten z. B. mal wieder ein paar Papierkörbe aufgestellt und unterhalten werden, damit nicht mehr soviel „Dreck“ auf den Straßen liegt.

Also dann gleich nach Wernigerode zu meiner Frauenärztin. So musste ich eben dort meine 10,- Euro zahlen und mir eine Überweisung zurück an meinen Hausarzt geben lassen.

Ein Paket von Neckermann ich auch heute angekommen. Dort habe ich mir ein Nackenhörnchen bestellt. Diesen Tipp hat mir Claudia aus Braunschweig gegeben. Es soll beim Sitzen nach der Operation helfen. Ich habe es auch mal gleich ausprobiert. Die entsprechende Stelle hängt wirklich in der „Luft“.
Und da ja ohnehin das Porto anfällt, waren auch noch ein Shirt und ein Jeanskleid fällig. Das Shirt sitzt gut aber beim Kleid, weiß ich noch nicht, ob ich es zurück schicke. Die Taille passt gut, was ja sonst immer ein Problem ist, aber die Brust sitzt ganz schön fest. Nur was für Frauen mir kleiner Oberweite. Vielleicht gab es das deswegen nur für 23,20 € statt 59,99 €.

Auch der neue Tablet-PC ist heute endlich angekommen. Damit ich im Krankenhaus Internet habe und das große 17“-Laptop nicht mitschleppen muss, hatte ich mir einen mobilen WLAN-Router und einen Tablet-PC bestellt.

Der mobile Hot-Spot kam schon vor ein paar Tagen. Ich habe ihn gleich mit dem Laptop ausprobiert. Es funktioniert gut. Der UMTS-Internetzugang wird so in ein WLAN ungewandelt, an dem man dann auch mehrere Geräte betreiben könnte. Da der Router auch einen Akku hat und kleiner als eine Zigarettenschachtel ist, kann ich jetzt mein WLAN immer bei mir haben.


Der Tablet-PC kam allerdings vor über einer Woche schon mal an. Beim Auspacken fiel mir auf, dass Sicherheitssiegel schon verletzt waren und es auch so aussah, als wenn jemand das alles schon mal ausgepackt hatte.

Nachdem ich den Akku geladen und inzwischen die Inbetriebnahmeanleitung gelesen hatte, wollte ich das Gerät einschalten. Aber es tat sich nichts – keine Reaktion. Auch ein nochmaliges Studium der Betriebsanleitung sagte aus, dass man zum Einschalten nur den ON-Knopf betätigen muss.
Rückschließend heißt das also, vor mir hat schon jemand anderes den defekten Tablet-PC zu comtech zurückgeschickt und der wurde ungeprüft wieder ins Lager gepackt und dann mir zugesendet.

Das heute erhaltene Gerät scheint aber zu funktionieren.

Bis bald
Eure Andrea