Mein wahres Leben: Die Nach-OP

Die Nach-OP

Zur besseren Übersichtlichkeit habe ich hier noch mal den Verlauf meiner Operation dargestellt. Das meiste stammt aus den Posts, die ich täglich geschrieben habe. Durch anklicken der Überschriften gelangt Ihr jeweils zu den einzelnen kompletten Posts.


Mittwoch, 18. Juli 2012
In Krefeld angekommen


Gestern Abend so um 22 Uhr bin ich bei meiner Tochter in Lage bei Bielefeld angekommen.

Heute früh hat Sie mich dann nach Krefeld gefahren. Um 9:30 Uhr war ich dann in der Klinik.
 

Sofort ging es wieder mit dem kompletten Vorbereitungsprogramm los. Bei der Anästhesie musste ich 2 Stunden warten. Alles andere (Blutabnahme, Harnstrahlmessung, Urinabgabe, EKG, Ultraschall, vaginale Untersuchung und der Papierkram) ging dafür ziemlich schnell.

Leider musste ich feststellen, dass ich in meinem jetzigen Zimmer keinen UMTS-Empfang habe. Ich sitze jetzt draußen auf einer Parkbank. Also mit dem Schreiben sieht es zumindest  in den nächsten Tagen nicht gut aus.



Donnerstag, 19. Juli 2012
Nach der (Nach-)OP

 
An diesem Tag hat Corinna für mich das Bloggen übernommen, da ich Probleme mit dem UMTS-Empfang hatte. Danke Corinna!


Um 10 Uhr ging es los mit der OP und um 14 Uhr war ich schon wieder zurück auf meinem Zimmer. Die OP ist auch soweit gut verlaufen.


Bei der heutigen Operation wurden drei Sachen gemacht:
  • kosmetische Korrekturen an der Klitoris
  • die etwas verengte Harnröhre wurde erweitert
  • die (auch durch die Entzündung) verengte Vagina wurde geweitet
Das Problem ist nun die Entzündung die ich schon in den letzten Tagen hatte und der Verursacher ist wieder dieser ESBL-Keim der mir schon beim letzten Aufenthalt in Krefeld einige Tage länger im Krankenhaus gehalten hat als zunächst geplant.

Gegen den Keim gibt es jetzt Antibiotika und derzeit hänge ich am Tropf. Einen Blasenkatheter habe ich auch noch, das macht mich insgesamt etwas inmobil und genau das ist der Grund dass ich nicht mit meinem Tablet-PC an die Stellen im Krankenhaus wandern kann wo UMTS-Empfang möglich ist.

So ohne Internet kann das dann schon sehr langweilig werden, nur gut dass Franzi heute nach ihrem Vorgespräch bei Dr.Krege mal bei mir vorbeischaute und gerade als Franzi raus war rief Corinna dann an. Sie wird mir dann wohl kurzfristig etwas Lesestoff ins Krankenhaus bringen.


Freitag, 20. Juli 2012
Schmerzhaft

 
Ich habe es mit viel Ausdauer und Testen von Einstellungen geschafft, die Internetverbindung zu bekommen. Allerdings scheint das ganze ziemlich grenzwertig zu sein. Nach einem Neustart des Tablet-PC habe ich wieder ca. eine halbe Stunde gebraucht, eine Verbindung zu bekommen.


Heute früh wurde mir schon der Verband zum Teil entfernt. Obwohl meine Vagina noch entzündet ist, soll ich ab sofort alle 2 Stunden so ca. 20 Minuten bougieren, damit nicht wieder eine Verengung eintritt.

Damit die Entzündung zurück geht verwende ich als "Gleitmittel" eine cortisonhaltige Salbe, die auch die Haut weicher machen soll.

Das Ganze ist leider kein Vergnügen. Es tut ganz schön weh und ist auch eine blutige Angelegenheit. Aber was sein muss, das muss sein. Zu Hause würde ich mich das nicht trauen.

Heute hat mich Corinna besucht. Sie war über 2 Stunden da, aber es kam mir viel kürzer vor.


Samstag, 21. Juli 2012
Meine Unterkunft


Corinna hat mir heute Bilder von Ihrem gestrigen Besuch zugemailt. Insgesamt geht es mir 

gut, wenn da nur nicht das schmerzhafte Bougieren wäre.

Auf dem Zimmer liege ich dieses Mal nur mit anderen TS. Beim letzten Mal war ich in einem Zimmer mit Bio-Frauen. Da gab es zwar keine Probleme, aber jetzt mit dem öfteren Bougieren ist es besser, mit TS zusammen zu liegen. Es könnte sonst falsch verstanden und peinlich werden.

Auf meinem Zimmer liegen noch Jennifer, eine Araberin aus Bagdad, 30 Jahre und Christina, 42 Jahre.
 

Jennifer hatte ihre Erst-Op Mittwoch vor einer Woche und Christina letzten Mittwoch. In meinem "alten Zimmer" liegt noch Elina, 20 Jahre. Sie hatte ihre OP am Freitag vor einer Woche. 

Bei Jennifer und Elina vermutet man weder vom Aussehen noch von der Stimme, dass sie keine "echten Frauen" sind.

 
Einfahrtschild vom Gewerbegebiet aus
Hinter dem Balkon rechts unten ist mein Zimmer

Sonntag, 22. Juli 2012
Es wird besser
 


Heute Morgen habe ich wieder Probleme gehabt, ins Internet zu kommen. Nach einer halben Stunde hat es mir gereicht und ich bin nach draußen gegangen. Dort hatte ich sofort Verbindung.

Dann bin ich über das Treppenhaus wieder zurück ins Zimmer. Im Fahrstuhl hätte ich befürchtet, dass ich dann den Empfang wieder verlieren würde. Aber es passierte nicht.

Die Untersuchung kurz vor dem Mittagessen war erfreulich. Die Entzündung in meiner Vagina ist erheblich besser geworden. Auch die OP-Wunden am Harnröhrenausgang und an der Klitoris sind schon gut verheilt.

Gestern las ich in Inka's Blog, dass es ihr nicht so gut geht. Inka hatte jeweils zeitgleich mit mir ihre Erst- und Nach-OP, aber in Hamburg bei Dr. Pottek. Vorhin habe ich mit ihr telefoniert. Es geht ihr "Gott sei Dank" schon besser. Auch an dieser Stelle noch mal gute Besserung nach Hamburg.

Inka ist übrigens daran "schuld", dass ich angefangen habe zu bloggen.


Dienstag, 24. Juli 2012
Entlassung in Sicht


Vergangene Nacht habe ich die letzte Infusion mit Antibiotika bekommen. Der Dauerzugang in der Hand wurde danach auch gleich entfernt.

Heute Vormittag bin ich dann auch noch meinen Blasenkatheder losgeworden. Wie es jetzt aussieht, kann ich morgen Mittag nach Hause fahren. Morgen Früh muss ich nur noch einen letzten Befund abwarten und noch zur Abschlussuntersuchung. Ich werde dann von unserer Tochter Melanie abgeholt.

Heute Nachmittag habe ich mal einen kleinen Spaziergang um das Krankenhaus gemacht. Es ist doch größer als gedacht. Ein dazugehöriger Park sieht sehr gepflegt aus. Das Wetter war heute auch einfach wunderbar. 


Der Park vom Krankenhaus
Eine andere Stelle des Parks

Das Krankenhaus von der Stadtseite
Von meinem Balkon fotografiert
Gärten links von meinem Balkon

Donnerstag, 26. Juli 2012
Die Rückfahrt vom Krankenhaus


Gestern früh, kurz vor 8:00 Uhr bei der Visite, wurde mir gesagt, dass alles in Ordnung ist und ich sofort nach Hause kann. Der letzte Befund ist negativ, also sind die Keime nicht mehr vorhanden. Dabei habe ich erfahren, dass es dieses Mal gar nicht der ESBL-Keim gewesen sein soll. Das Bakterium nennt sich Proteus mirabilis.


Bei WIKIPEDIA habe ich dazu folgendes gefunden: „Problematisch für die Therapie ist insbesondere die Fähigkeit des Bakteriums, extended-spectrum-β-Lactamasen (ESBL) zu produzieren. Damit können die Bakterien Antibiotika vom β-Lactam-Typ (z. B. Penicilline, Cephalosporine) unwirksam machen.“

Also soweit vom ESBL-Keim ist es scheinbar doch nicht entfernt zu sein. Immerhin habe ich Infusionen mit Imipenem erhalten. Die Anwendung von Imipenem erfolgt laut WIKIPEDIA: „Indikationen für Imipenem sind schwere polymikrobielle Infektionen oder Sepsis.“

Um 11:30 Uhr war dann meine Tochter Melanie da. mit Ihr bin ich dann bis zu Ihr in Lage (bei Bielefeld) gefahren, wo ich mein Auto auf der Hinfahrt im Parkhaus stehen gelassen habe. Das gute daran ist, dass in diesem Parkhaus keine Gebühren verlangt werden. Es ist ca. die Hälfte der Strecke bis nach Hause.

Bisher dachte ich immer, dass mein „flotter Fahrstil“ eine der wenigen Eigenschaften ist, die nicht als weiblich anzusehen ist. Aber ich wurde auf der Rückfahrt eines besseren belehrt. Melanie hat das von mir geerbt.

Um ca. 13:30 Uhr in Lage angekommen, sind wir erst mal schön zum Italiener Essen gegangen. Anschließend bin ich auch gleich nach Hause gefahren, da meine Tochter noch mal auf Arbeit musste, um dringend die Lohnabrechnung zu machen.

So um 16:30 Uhr konnte mich dann endlich meine Frau wieder freudig in die Arme schließen.

Hoffentlich war das vorläufig das letzte Mal Krankenhaus. (Leider war es dann das doch nicht!)

Eure Andrea

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen