Mein wahres Leben: Februar 2014

Mittwoch, 26. Februar 2014

Folge 7 von „Transgender“ auf RTL2

Heute war nun der Start der 2. Staffel von „Transgender - Mein Weg in den richtigen Körper“.
Bevor ich nun zur 7. Folge einige Bemerkungen aus meiner Sicht mache, möchte ich noch ein paar allgemeine Anmerkungen machen.

RTL2 ist ja ein Privatsender und damit muss er, wie alle nicht öffentlich-rechtlichen Sender, auch dafür sorgen, dass gewisse Einnahmen erzielt werden. Das lässt sich aber nur, wenn auch die Einschaltquote stimmt, sonst gibt es zu wenige Werbeeinnahmen. Aber wenn man viele Zuschauer vor den Fernseher locken will, dann muss das Programm auch für den Durchschnittsbürger interessant sein. 
Die meisten Transsexuellen, wie ich auch, wollen natürlich, das wir nicht als „lustige abartige Figuren“ dargestellt werden, sondern das die Menschen begreifen, dass wir auch nur ganz normale Menschen sind, die nur das Pech gehabt haben, dass Geist und Körper nicht übereinstimmen. 

In Dokumentationen könnte man sehr objektiv zeigen, was es für den einzelnen bedeutet, transident zu sein, wie schwierig der Weg ist und dass transsexuell nichts mit Sex oder gar Rotlichtszene zu tun hat. Aber dass würde sich nur ein relativ kleines Publikum ansehen und damit würde die Aufklärung auch nicht viele erreichen.

RTL2 versucht es mit einer Doku-Soab. Unterhaltung und Informationen in eine Sendung zu bekommen, halte ich für einen guten Ansatz. Damit erreicht man dann auch Leute. die sich das sonst nicht ansehen würden. Dass das geht, zeigen zum Beispiel die erfolgreichen Kindersendungen „Die Sendung mit der Maus“ und „Löwenzahn“. 

Wie wird also die Umsetzung gelingen? 

In der ersten Folge der 2. Staffel tanzt meiner Meinung nach nur eine Protagonistin aus der Reihe – Maja. Alle anderen sind sehr authentisch gewesen. Aber der Reihe nach. 

Selina 
Sie ist noch sehr jung. Da sie Medikamente bekommt, die die Pubertät hinauszögern, wird sie den großen Vorteil haben, später nicht gegen Auswirkungen des Testosterons kämpfen zu müssen. Sie hat also gute Chancen ein normales Leben als Frau führen zu können. 
In der Phase, wo sie sich jetzt befindet, glaube ich auch, dass es für sie schwer ist, den Anschluss in der Schule zu halten. Dass, was sie jetzt durchmacht, beschäftigt sie so, dass es einfach kaum Konzentration auf anderes zulässt. 
In den Szenen mit ihrer Großmutter hatte ich ein wenig das Gefühl, dass sie ein wenig gestellt wirkten. 

Ameera
Bei Ameera hat auch das Testosteron noch nicht gewirkt. Sie hat absolut keine männlichen Züge. Man nimmt sie einfach als Frau war. Ich finde es gut, dass heute schon so früh eine Weichenstellung möglich sein kann, insbesondere wenn die Eltern es unterstützen. Wenn ich da an mich denke, könnte ich da ein bisschen neidig werden. Ameera wird ihren Weg gehen und Ihr Partner ist eine große Unterstützung für sie.
Für ihre genitalangleichende Operation waren 9 OPs notwendig. Mir habe meine 5 Operation schon gereicht. Schade, dass nicht gesagt wurde, wo diese durchgeführt wurden und wie diese Komplikationen aussahen. 

Maya
Bei Maja habe ich so ein wenig das Gefühl, das sie nicht Transsexuell ist. In meinen Augen möchte sie was Besonderes, was Außergewöhnliches sein. Gut, es gibt Menschen, die zwischen den Geschlechtern stehen wollen, aber Maja will beides sein, weil sie ja nie eine „richtige Frau“ sein kann. Da finde ich es als Widerspruch, einerseits keine genitalangleichende Operation haben zu wollen und anderseits alles dafür zu tun, um übertrieben „weiblich“ zu wirken. Transsexuelle wollen in der Regel unauffällig im gegenteiligen Geschlecht leben. Ich glaube mit der Besetzung hat da der Sender einen Fehler gemacht. 

John-David
Zu John-David brauche ich nicht viel schreiben. Sein Erscheinungsbild entspricht einfach dem eines jungen sympathischen Familienvaters. Wenn das mir dem gemeinsamen Baby mit seiner Freundin Steffi klappt, wird es eine ganz normale junge Familie werden. 

Josephine 
Warum sich Josi die in ihren Augen viel zu hohe Stirn operieren lassen will, ist mir einerseits unverständlich, da sie auch ohne dem wie eine junge hübsche Frau aussieht, aber andererseits kann ich das schon verstehen, man will eben so perfekt wie möglich sein. Eine typische weibliche Eigenschaft. Mit der Brust-OP sollte sie aber mindestens noch ein Jahr warten. Das kann noch mehr werden. Außerdem fand ich ihre Brust gar nicht so „unpassend“.

Die Sendung hatte nach Angaben von Ouotencheck 0,92 Millionen Zuschauer und bei den Menschen zwischen 14 und 49 Jahren waren das nur 4,9 Prozent.

Parallel lief aber im ZDF die UEFA Champions League was 6,73 Millionen Menschen verfolgten (Marktanteil von 21,4 Prozent).


LG Andrea

Sonntag, 23. Februar 2014

RTL2 Transgender Staffel 2 - Ausblick aus Sicht einer Mitwirkenden

Am 26.02. um 21:15 ist es nun soweit, die Staffel 2 von "Transgender - mein Weg in den richtigen Körper" startet bei RTL2. Diesmal 8 Folgen, 12 Protagonisten - und ich mittendrin.

Der Cast für Staffel 2
Danke an Zachary für die phantasievolle Collage
Somit ist nun klar daß dieser Artikel nicht von Andrea kommt sondern hier meldet sich mal die Corinna aus Bonn. :)

Zwischen der ersten Idee an diesem Format mitzuwirken und der Ausstrahlung jetzt liegen zwei Jahre. Ich hatte mich seinerzeit etwas spät für Staffel 1 beworben und da waren die Plätze schon vergeben. Mein zweiter Anlauf im Dezember 2012 war dann erfolgreich.


Warum nun ausgerechnet RTL2 wo es doch so Sender wie ARTE gibt die für ihren Tiefgang berühmt sind? Für mich stand von vornherein fest daß ich, wenn ich mich schon vor die Kamera stelle, das nur für das bekannteste und wohl auch reichweitenstärkste Format tun werde und das war - und ist wohl noch - eben die Transgender-Serie bei RTL2.

Corinna am 13.11.2013 an der Bunthäuser Spitze Hamburg.
Danke an Carolin für das tolle Foto :)
Also sicher kein Bildungsfernsehen sondern eine Doku-Soap, wobei ich es lieber Infotainment nenne. Die Informationen werden in Handlung verpackt und so dem Zuschauer in einer Form präsentiert die ihn am Bildschirm hält. Damit lassen sich dann auch Zuschauer erreichen die bei einer drögen Diskussionsrunde über Transsexualität blitzartig wegzappen würden. Menschen die sich vom Fernsehen nicht bilden sondern unterhalten lassen wollen.

Mir geht es darum genau diese Menschen jenseits eines interessierten Fachpublikums zu erreichen und deutlich zu machen daß Menschen wie ich eigentlich ganz normal sind. Außer dem bedauerlichen Fakt daß wir im falschen Film - sorry: Körper - sind.

Dies zu tun bedingt eine gewisse Kompromißfähigkeit. Die Diskussion ob es nun "transsexuell", "transgeschlechtlich" oder doch "transident" heißt interessiert an dieser Stelle nicht, sondern wichtig ist der Einblick in das Leben derer die den Mut hatten sich zu diesem Thema vor die Kamera zu trauen.

Gelegentlich habe ich den Vorwurf gehört daß in solchen Sendungen nur gescriptet wird und ganz genau vorgeschrieben ist was gesagt werden soll. Zumindest bei mir war dies nicht der Fall und ich weiß von anderen daß dies auch bei ihnen nicht so war. Die Drehtage stehen unter einem gewissen Motto und es wird vorher abgesprochen was so ungefähr Inhalt wird, aber wie das dann im Detail abläuft ist weitestgehend den Mitwirkenden überlassen. 

Das bietet die Chance sich so darzustellen wie man selbst wirklich ist - aber auch die Chance sich gnadenlos zum Löffel zu machen mit dem was man so von sich gibt. Welche dieser Chancen ich genutzt habe werde ich am Ende der Staffel 2 wissen.


Wir hatten an den Drehtagen viel Spaß, gelegentlich wurde es allerdings auch emotional grenzwertig und diejenigen unter euch die mal eine schwere Operation vor sich hatten mögen sich vorstellen wie gut sie auf dem Weg zum OP-Saal noch gewesen wären auf Fragen sinnvolle Antworten zu geben. Wie gut ich war, da bin ich schon gespannt darauf es zu sehen...

Das Risiko für alle Beteiligten liegt darin daß wir nicht wissen wie das gedrehte Material nachbearbeitet und vor allem geschnitten wurde. Wir werden die Endfassung genau wie alle anderen Zuschauer am Tag der Erstausstrahlung sehen. Ich weiß nicht mal ob das Material aller Drehtage auch verwendet wird und erst recht nicht in welcher der 8 Folgen die einzelnen Themen ihren Platz finden.

Badefreuden Ende August 2013 in Hohwacht (Ostsee)
Ohne Filmteam, einfach so Privatleben
Danke an Dana für das Foto was mich so gut trifft
Vorab zu viel über die Sendung zu verraten würde ich nicht mal machen wenn es mir nicht sowieso vertraglich untersagt wäre. Schließlich soll doch die Spannung erhalten bleiben.

Eins aber doch... wir haben meiner Meinung nach eine Wahnsinns-Truppe beisammen die viele Aspekte des Transgender-Spektrums abdeckt. Nicht alles wird kritiklos bleiben das ist mir klar, wo Kritik sinnvoll erscheint sollte sie geäußert werden und wir können dann darüber reden.

Wir haben neben Josi und Mirka die manche schon aus Staffel 1 kennen mögen z.B. Johanna aus Österreich an Bord, von Beruf Flugbegleiterin - nicht gerade das was man von einer Transfrau gemeinhin erwarten mag. Ameera ist dabei die vielleicht eine Karriere als Model vor sich haben mag, und die Ameera gewinnt dann wenn sie sich äußert (bei vielen Models ist dies anders). Nina Radtke ist dabei deren Blog sicher viele hier kennen. Zwei wundervoll-kernige Transmänner die uns zeigen werden daß der Wechsel auch in der Gegenrichtung gut funktioniert. Und noch einige mehr die ihr kennenlernen solltet...

Und ich halt - sozusagen die Mutter der Kompanie und sicher die Alterspräsidentin. Meine Botschaft wird sein daß die Transition auch im mittleren Alter geht, auch aus einer Ehe heraus, auch mit Kindern (wir haben drei Töchter) und daß dies alles gut gehen kann. Ihr könnt es schauen. Viele von uns sind angetreten um anderen Mut zu machen den Weg zu gehen der letztlich unvermeidlich ist.

Wer in eine solche Sendung geht nur um mal im Fernsehen zu sein ist da glaube ich auch am falschen Platz. Die Medienpräsenz sollte mit einer Botschaft verbunden sein.

Für Rückfragen die die Sendung betreffen habe ich eine separate email eingerichtet:

corinna.transgender@gmail.com

Ich bitte darum keine anderen emails, auch wenn sich diese ergoogeln lassen, zu nutzen. Danke!

Die Frage der deutschen Trans-Hauptstadt mag auch beantwortet sein. Mirka und ich wohnen in Bonn, Nina ist Bonnerin aber wohnt nun in Eitdorf bei Bonn.

Dienstag, 18. Februar 2014

Ab jetzt auch Progesteron

Nach ca. einem ¾ Jahr war ich heute mal wieder bei meiner Frauenärztin zur Untersuchung. Meine Frau hatte auch gleich vor mir einen Termin, so dass ich nur einmal nach Wernigerode fahren musste.

Als Frau Dr. Bosse das letzte Mal, am 29.04.2013, mein Geschlechtsteil sah, waren gerade mal 12 Tage nach der letzten Operation vergangen und damit auch noch nicht verheilte Wunden und Schwellungen zu sehen. Heute sagte sie mir, dass das Ergebnis der genitalangleichenden Operation optisch sehr gut gelungen ist und von einem Original so gut wie nicht zu unterscheiden ist. Das hat mich natürlich sehr gefreut, obwohl es ja so gut von keinem zu sehen ist.

Nachdem ich nach der letzten Hormonwertbestimmung nur noch 3 Hübe Gynokadin genommen hatte und ich dann später merkte, dass es mir nicht mehr ganz so gut geht, habe ich wieder wie vorher morgens 3 und abends 2 Hübe Gynokadin genommen. Der im Herbst vorgesehene Termin zur Hormonkontrolle ist dann aber auf Grund meiner Kur ausgefallen und dann im Januar nachgeholt wurden. 

Meine Hormonwerte vom 08.01.2014 bei Anwendung von 3 Hüben Gynokadin-Gel morgens und 2 Hüben abends:




weiblicher Referenzbereich
17-ß-Östradiol (E2)
118,60
pg/ml
10 – 528
Follikelphase:
Mittzyklus:
Lutealphase:
Postmenopause:

44 – 183
150 – 528
60 – 211
10 – 40
Testosteron, gesamt
2,5
ng/dl
8 – 80
Prämenopause:
Postmenopause:

20 – 80
8 - 35
Sexualhormon bind. Glob. (SHBG)
51,78
nmol/l
27,1 – 128

Androstendion
1,0
µg/l
0,4 – 2,7


Beurteilung:
Dem weiblichen Geschlecht entsprechende Hormonkonstellation.
Die Östradiolkonzentration erreicht eine Höhe der Follikel-/Lutealphase des weiblichen Geschlechts.
Vermindertes Testosteron in einem unauffälligen Verhältnis zum SHBG.
Im Bereich der Norm liegende Konzentration des Androstendions. 

Ab sofort nehme ich auch Progesteron in Form von Utrogest tägl. 200 mg. Anhand meiner Internetrecherchen über natürliches Progesteron konnte ich Frau Dr. Bosse relativ schnell davon überzeugen, es mir zu verschreiben. Im Gegensatz zu künstlichen Gestagenen ist die Gefahr von Krebs nicht so groß. 
Progesteron entsteht bei beiden Geschlechtern in den Nebennieren als Vorläufer anderer Steroidhormone und im Gehirn. Beim Mann werden geringe Mengen im Hoden und bei der Frau große Mengen fast ausschließlich im Gelbkörper und während der Schwangerschaft in der Placenta gebildet. Deshalb findet sich Progesteron in höheren Konzentrationen bei der Frau erst nach der Ovulation (2. Zyklushälfte) Progesteron ist der wichtigste Gegenspieler von Östradiol.

Folgende Wirkungen verspreche ich mir davon:
  • stimuliert die Gedächtnisleistung
  • stärkt den Knochenaufbau
  • wirkt Osteoporose entgegen
  • erhöht die Wasserausscheidung
  • erhält die Hautstruktur aufrecht
  • senkt die Neigung zu Krampfaderbildung
  • wirkt schlaffördernd
  • wirkt Stimmungsschwankungen entgegen
  • wirkt der Fettansammlung im Bauchbereich entgegen
  • Hilft Fett in Energie umzuwandeln
  • Natürliches Antidepressivum
  • Fördert die Verwertung von Schilddrüsenhormonen. Meine Schilddrüsenunterfunktion kann daher geringer werden oder gar verschwinden.
  • Normalisiert die Blutgerinnung
  • Normalisiert den Zink – und Kupferhaushalt
  • Stellt einen normalen Sauerstoffspiegel her
  • Kann vor Brustkrebs schützen
  • weniger Antriebslosigkeit und Energiemangel
  • weniger Stimmungsschwankungen / Depression
  • weniger Konzentrationsschwäche
  • keine frühzeitige Faltenbildung

Meine neue Hormondosierung ist dann morgens und abends 2 Hübe Gynokadin und 14 Tage im Monat Utrogest. 
Obwohl ich keine Periode habe, sollte ich das Progestoron zyklisch nehmen. Bei ununterbrochener Anwendung erlahmt sonst die Sensibilität der Hormonrezeptoren. Daher kann das Progesteron dann nicht mehr gut genug wirken.

Nach ca. 3 Monaten muss ich dann zur Kontrolle. Auch meine Schilddrüsenunterfunktion muss dann noch mal getestet werden.

Eure Andrea

Samstag, 1. Februar 2014

Tolerantere Gesellschaft oder homo- und transphobe Entwicklungen?

Während sich Prominente, wie z. B. der Fußballer Thomas Hitzlsperger, unter Beifall der Öffentlichkeit als homosexuell outen, gibt es leider auch homophobe Entwicklungen. 
Es scheint, dass oberflächlich betrachtet, das Verständnis und die Toleranz für Homo- und Transsexuelle wächst, aber schaut man näher hin, habe ich das Gefühl, dass es noch sehr viele Menschen gibt die sagen: „Ich habe zwar nichts gegen Homo- und Transsexuelle, aber gleiche Rechte dürfen sie nicht bekommen.“ und sie damit ausgrenzt und diskriminiert.

Nimmt man mal die Diskussion um die „Homoehe“. In den Kommentaren von Pressemeldungen findet man sehr viele Meinungen (Beispiel), die homophob sind. 
Da wird z. B. davon gesprochen, dass die Ehe von Mann und Frau die Grundzelle der Gesellschaft ist, die das Leben reproduziert und weil diese Funktion gleichgeschlechtliche Partnerschaften nicht einzulösen können, sie auch kein Recht haben, diese zu begehen. 
Es wird vorgeworfen, dass diese Paare zur Pädophilie neigen und die Kinder zur Homosexualität erzogen werden. 

In Baden-Württemberg wird gerade über einem in Entwurf befindlichen neuen Bildungsplan diskutiert, der die Akzeptanz unterschiedlicher Lebensentwürfe und sexueller Orientierungen zum Thema macht. „Schülerinnen und Schüler sollen, wie es im Entwurf des Bildungsplans heißt, die verschiedenen Formen des Zusammenlebens von und mit Homo-, Trans-, Inter- und Bisexuellen kennen und reflektieren lernen. Sie sollen verstehen, was es etwa für intersexuelle Menschen bedeutet, nicht in das bekannte Raster Frau/Mann zu passen. Sie sollen lernen, Toleranz gegenüber anderen als etwas ganz Selbstverständliches wahrzunehmen. Und sie sollen sehen, dass sie nicht allein sind, wenn sie selbst schwul, lesbisch, inter-, bi- oder transsexuell sind.“
Aber für einen Realschullehrer aus Baden-Württemberg scheint Toleranz in der Schule ein Fremdwort zu sein. Dieser Pädagoge wendet sich gegen den Plan, die Akzeptanz sexueller Vielfalt in Schulen zu fördern. Er hat eine Pedition "Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens" gestartet, die erstaunlich viele Befürworter (192.405)hat. 
Hier besteht eine Möglichkeit, eine Gegenpedition zu unterzeichnen. 

Im Landkreis Mansfeld-Südharz gibt es den im Jahr 1991 vom ehemaligen CDU-Landtagsabgeordneten Bernhard Ritter in Bennungen gegründeten Verein “Gesellschaft für Lebensorientierung” (LEO e.V.). Er bietet Seminare mit dem Titel “Schritte zur Freiheit aus zwanghaften Gefühlen” (Im Link unter Termine) an, in denen Homosexualität als psychische Krankheit bezeichnet wird, mit dem Ziel, therapeutische Hilfe zur Heilung zu geben (Bernhard Ritter: Eine andere Art zu lieben? – Inhalt). 
Aber Homosexualität ist genauso wie Transsexualität keine Krankheit und damit nicht heilbar. Richtig wäre es hier den Betroffenen zu helfen, sich selbst zu akzeptieren wie sie nun mal sind. 
Ritter greift bei seinen Seminaren auf die Theorie des niederländischen Psychologen Prof. Dr. Gerard van den Aardweg zurück. Aardweg ist entgegen der Meinung führender Fachleute und Organisationen der Meinung, dass homosexuelle Menschen an „neurotischem Selbstmitleid“ leiden und das homosexuelle Empfinden Ausdruck dieses in der Kindheit verwurzelten Selbstmitleids sei. Der Homosexuelle pflege dieses Selbstmitleid nicht willentlich oder bewusst, sondern aus Zwang – gegen seinen Willen. Da Homosexualität seiner Ansicht nach eine neurotische Störung sei und keine biologische Grundlage habe, soll man Homosexuellen nicht dieselben Rechte geben. 
Besonders erschreckend finde ich, dass in diesem Verein auch Politiker, wie z. B. der ehemalige Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Ex-Ostbeauftragte und heutige Bundestagsabgeordnete Christoph Bergner, Mitglied sind und dieser Verein auch mit öffentlichen Mitteln unterstützt wird (Die Welt: Wenn Homosexualität in Kursen "geheilt" werden soll). Hier dazu noch eine interessante Reportage vom Magazin "Fakt" (ARD). Im Video gibt auch Dr. Seikowski dazu seine Meinung wieder.

Und hier noch ein lustiges Video, worauf mich jemand im Forum "Die andere Seite" aufmerksam gemacht hat:



Eure Andrea