Mein wahres Leben: März 2014

Freitag, 28. März 2014

FrauTV: Miss Perfect

Am Donnerstag, dem 27. März 2014 wurde der Beitrag Miss Perfect – woher kommt der weibliche Perfektionszwang in frauTV gesendet.

Es ist unbestritten, dass es diesen Perfektionszwang gibt. Aber jede Frau wird ihn unterschiedlich spüren und jede Frau wird auch anders versuchen, ihn zu erfüllen. So wird es einer Frau fast egal sein, ob sie perfekt ist oder nicht, zumindest findet sie sich damit ab, wie sie ist und eine andere wird alles versuchen, einem Ideal nahe zukommen.

Männer stehen nicht unter dem Zwang, besonders schön und sexy zu sein. Aber stehen sie nicht auch unter einem Druck, der verlangt besonders männlich zu sein, Erfolg und Kraft zu haben, für die Familie zu sorgen und natürlich den Handwerker zu Hause zu ersetzen und mehr?

Dass Mayk das alles so empfindet, ist mir schon klar. Aber Mayk ist transident. Damit fühlt er als Mann. Er ist aber im Körper einer Frau geboren. Damit hat er Jahrzehnte versucht, auch das zu tun, was von ihm erwartet wurde – eine Frau zu sein. Da er aber keine Frau ist, empfindet er den Erwartungsdruck, attraktiv und modebewusst zu sein, besonders stark. Natürlich möchte er versuchen, es allen recht zu machen und das zu sein, was von ihm erwartet wird. Aber als Mann ist das eine Qual.
Erst als er selbst erkennt, dass er ein Mann ist und den nicht einfachen Weg der Transition geht, braucht er den Zwang, als Frau schön und attraktiv zu sein, nicht mehr nachzugehen. Als Mann wird das von ihm nicht erwartet. Dafür muss er aber sich der männlichen Geschlechterrolle entsprechen verhalten. Das erwartet die Gesellschaft von ihm. Aber als Mann ist es natürlich viel einfacher für Mayk, diese Rolle auch zu erfüllen. Damit ist für ihn der Erwartungsdruck nicht mehr spürbar. Er verhält sich jetzt einfach so, wie er sich fühlt und das macht ihn glücklich.

Wenn ich das jetzt mit mir, als Transfrau vergleiche, ist es nicht umgekehrt genau so. Von mir wurde erwartet, dass ich meine Rolle als „Mann“ auch entsprechend einnehme. Da ich körperlich auch männlich war, habe ich das fast mein ganzes Leben versucht. Es ist mir auch weitgehend gelungen, aber hat unwahrscheinlich viel Kraft gekostet. Und um diesen Erwartungsdruck zu erfüllen, habe ich versucht, dass zu sein, was ich nicht bin und das hat mich krank gemacht. Erst als ich mir selbst eingestanden habe, eine Frau zu sein und auch so zu leben, war dieser Druck weg. Im gewissen Sinn habe ich jetzt auch einen Perfektionszwang besonders feminin und schön zu sein. Aber dieser belastet mich nicht, sondern macht mir sogar Spaß. Und solange ich weiß, wie „perfekt“ ich mit relativ einfachen Mitteln sein kann, ohne übertrieben und meinem Alter entsprechend zu wirken und nicht in einem krankhaften Schönheitswahn verfalle, ist das auch so in Ordnung.

In der Sendung haben mir als Vergleich noch normale Frauen gefehlt, die über diesen Perfektionszwang berichten.

Ich würde mich freuen, wenn hier noch ein paar Frauen, Transmänner und Transfrauen ihre Meinung kundtun würden, wie sie einen Perfektionszwang empfunden haben, egal in welcher Richtung der ging.

Eure Andrea

Donnerstag, 20. März 2014

RTL2 Transgender und die Quote

Hier ist also wieder mal die Corinna...

Für mich ist meine öffentliche Präsentation in Transgender nun nahezu abgeschlossen. Am Mittwoch gab es das Beratungsgespräch mit Dr.Heß in Essen, meine geschlechtsangleichende Operation und einige Äußerungen meiner Frau die auch mich im Herzen berührt haben.

Es war auch in dieser Folge nichts gescriptet, meine Frau hat die Dinge so ausgesprochen wie sie sie sieht und

Norma ist einfach wundervoll


Es gibt glaube ich kaum Menschen die den Mut haben in dieser Situation vor die Kamera zu gehen und das auszusprechen was sie denken. Norma hat so meine ich das ausgesprochen was viele Ehefrauen von Transfrauen empfinden und das wurde mir auch von vielen so geschrieben.

Nun, so kurz vor dem Ende meiner Präsentation bei Transgender, bleibt mir da nur noch zu sagen daß für mich die wahre Heldin meiner Story die Norma ist, die Frau die zu mir gehalten hat.

Danke!

Was bleibt noch zu sagen? Das Thema Transgender mag den Weg in die Normalität angetreten haben. Ich zitiere mal:
Die schwachen Quoten in dieser Woche könnten den Schlusspunkt setzten. Allgemein besteht am Mittwoch beim Grünwalder Sender dringender Handlungsbedarf.

Aktuelle «Transgender»-Staffel

  • F1: 0,92 Mio // 4,8%
  • F2: 0,90 Mio // 5,1%
  • F3: 0,74 Mio // 4,4%
  • F4: 0,77 Mio // 3,8%
Zuschauer ab drei Jahren // MA 14-49
Die RTL II-Doku «Transgender – Mein Weg in den richtigen Körper» wird sich warm anziehen müssen. Die vierte Episode erreichte neue Tiefstwerte; und das, obwohl es schon zuvor alles andere als rosig für das Format lief. Nachdem der Staffelstart noch auf 4,8 Prozent Marktanteil kam und sich die Produktion in der Woche danach sogar auf mehr als fünf Prozent schwang, ging es bergab. In dieser Woche musste der in Grünwald sitzende Sender sogar miese 3,8 Prozent Marktanteil hinnehmen. Nach 21.00 Uhr schalteten im Schnitt nur 0,77 Millionen Menschen ein.
Das ist zu wenig für die Ansprüche des Kanals. Eigentlich besteht nun Handlungsbedarf; bleibt nur die Frage, ob man geeignete Formate in der Hinterhand hat, die Linderung am Mittwochabend versprechen würden. Zu entsorgen wäre eigentlich auch die Doku «Der Jugendknast», von der zwölf Episoden vorliegen. Mit 5,1 Prozent lief es in dieser Woche ab 21.50 Uhr aber gar nicht so schlecht; immerhin wurden die Ergebnisse des Lead-Ins deutlich verbessert.
«Praxis Extrem» gehört da schon mehr zu den Sorgenkindern. Die 20.15 Uhr-Sendung kam in dieser Woche nicht über 4,0 Prozent bei den Werberelevanten hinaus und lag somit meilenweit unter dem Senderschnitt. Bei allen lag die ermittelte Reichweite bei gerade einmal 0,74 Millionen. 
Quelle: quotenmeter.de

Sollte dies wirklich nun schon so sein? Sind wir Transsexuelle nicht mehr wirklich interessant für die Medien?

Es würde mich freuen denn dann haben wir den Weg in die Normalität angetreten und dann wird es für Sender ebenso interessant sein über uns zu berichten wie sagen wir mal über Krabbenfischer an der Nordsee.

Ich würde mir gerne einen Bericht über Krabbenfischer an der Nordsee ansehen...



Mittwoch, 19. März 2014

Folge 10 von „Transgender“ auf RTL2

Ich werde ab jetzt nicht mehr versuchen, zu allem etwas zu schreiben, um Wiederholungen zu vermeiden und es gibt auch etliches, was keinen Kommentar bedarf. 

Ameera
Zu ihr wurde in der Modelagentur gesagt, dass es egal ist, dass sie Transsexuell ist. Aus Erfahrung weiß ich, ob das wirklich egal ist oder nicht merkt man im Allgemeinen erst später. 
Ich habe so zum Beispiel von Transsexuellen gehört, wo der Chef nach dem Outing gesagt hat: „Es ist mir egal, Hauptsache die Arbeit wird ordentlich gemacht.“ Trotzdem waren sie bald arbeitslos, natürlich aus anderen Gründen. Ich hoffe für Ameera, dass das ehrlich gemeint war. 
So schön das ist, ein tolles Hochzeitskleid zu haben und die Gefühle, die sie dabei hat, kann ich nachvollziehen, aber vielleicht sollte Ameera mal daran denken, dass es nur für einen Tag ist und dass es da noch andere Dinge gibt, die wichtig sind und Geld kosten. Es gibt auch preiswertere Hochzeitskleider die schön aussehen und viele andere Frauen sind auch nicht im der Lage, dafür so viel Geld auszugeben. 
Aber da denke ich bestimmt zu „altmodisch“. Zumindest sah sie aber in den Kleidern wunderschön aus. 

Johanna 
Irgendwie habe ich von Anfang an das Gefühl, dass Johanna die genitalangleichende Operation machen wird. 
Nur das mit dem Unterspritzen im Gesicht sollte sie sein lassen, denn sie hat das gar nicht nötig. Ich glaube sogar, ihr Gesicht wird dadurch unvorteilhaft verändert. 

Josi und Mirka 
Hoffentlich ist auch Josi zur Vernunft gekommen und verzichtet auf die Gesichts-OP. Auch ihre Brust ist zwar nicht groß, aber zu ihrem Körper passend. Da gibt es auch Bio-Frauen, die kleinere Brüste haben. 
Bei Mirka würde ich noch mindestens ein halbes Jahr warten. 
Was mir immer Rätsel aufgibt, wie diese Operationen alle bezahlt werden. 
Allerdings hätten sie sich diese Busenschau ersparen können. Aber das zieht natürlich Zuschauer an. 

Zachary 
Zachary ist für mich eindeutig ein Mann. Er scheint auch nirgends damit Probleme zu haben.

Corinna 
Bei Corinna und Norma denke ich immer an mich und meine Frau. Auch die Situation bei der Vorstellung bei Dr. Hess entspricht fast eins zu eins meiner Vorstellung bei Frau Dr. Krege, wo auch meine Frau mit dabei war. 
Das mit der genitalangleichenden Operation die Ehe „aufs Spiel gesetzt“ wird, ist schon wahr, aber wie Corinna schon sagte, gibt es da wirklich keine Wahl. So weiterleben, ist keine Alternative, denn dann drohen ernsthafte psychische und damit gesundheitliche Probleme, die auch die Ehe zerstören werden. 
Was mir ein bisschen leid tut, dass ich Corinna im Krankenhaus nicht besuchen konnte. Corinna und auch Norma hatten mich damals in Krefeld, sogar mehrfach, besucht und darüber hatte ich mich sehr gefreut. Aber für einen Besuch 800 km fahren, war mir einfach zuviel 

Nina wurde für die heutige Folge auch angekündigt. Warum sie nicht dabei war, weiß ich nicht, noch dazu, wo der Titel der heutigen Folge "Nina will sich weiblicher fühlen" lautete.
 
Eure Andrea

Sonntag, 16. März 2014

Bundesärztekammer: “Transsexuelle sind Prostituierte“

Dass man als Transsexuelle von so manchen unaufgeklärten Menschen diskriminiert wird, kann ich zur Not noch verstehen, weil sie es leider nicht besser beigebracht bekommen haben, als uns in eine falsche Schublade zu stecken. Aber von Institutionen, wie die Bundesärztekammer dürfte man doch mehr erwarten. 

Durch Zufall habe ich ein Beratungsergebnis der gemeinsamen Arbeitsgruppe aus Vertretern des „Arbeitskreises Blut nach § 24 TFG“ und des Ständigen Arbeitskreises „Richtlinien Hämotherapie nach §§ 12a und 18 TFG“ des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer mit dem Titel „Blutspendeausschluss von Personen mit sexuellem Risikoverhalten“ vom 25.04.2012 gefunden. 
In Punkt 9.1 Transsexualität heißt es da unter anderen:
 „… Da sich viele Transsexuelle, die eine vollständige Geschlechtsumwandlung anstreben, beruflich ausgegrenzt und gesellschaftlich diskriminiert fühlen, arbeiten viele als Prostituierte, um auf diese Weise nicht nur den Lebensunterhalt zu verdienen, sondern auch die Operationskosten zu erwirtschaften. Zur Größenordnung dieser Gruppe liegen international keine Statistiken vor. 
Eine einschlägige deutsche Erotik-Webseite, auf der Transsexuelle ihre Dienste bundesweit anbieten, enthält ca. 300 Inserate (Stand April 2011). Die tatsächliche Zahl dürfte höher sein. Unter den hier inserierenden transsexuellen Sexarbeiterinnen befinden sich auffällig viele mit asiatischer oder südamerikanischer Herkunft. 
Die häufig anzutreffende, häufig vielleicht auch nur temporäre Arbeit im Sexgewerbe führt dazu, dass Transsexuelle ein noch größeres HIV-Risiko haben, nicht nur im Vergleich zu Sexarbeiterinnen, sondern auch im Vergleich zu Männern, die Sex mit Männern haben.
 … 
Die meisten dieser epidemiologischen Studien stammen zwar aus Asien und Südamerika, aber auch für Europa liegen immerhin für eine europäische Stadt (Amsterdam) entsprechende Zahlen vor. Danach beträgt die HIV-Prävalenz in der Straßenprostitution 12 % und bei transsexuellen Prostituierten 20 %. Ähnliche Zahlenverhältnisse lassen sich auch hinsichtlich der Syphilis-Prävalenz beobachten. Diese lag 2002 in Jakarta (Indonesien) beispielsweise für Transsexuelle bei 19,3 %, während sie sich bei der Gruppe der MSM nur auf 1,1 % belief. 
Der Kondomgebrauch scheint unter transsexuellen Sexarbeiterinnen zwar zuzunehmen, aber dennoch gehen Personen, die ungeschützten Verkehr mit Transsexuellen praktizieren, immer noch ein z. T. noch größeres Risiko als Männer, die Sex mit Männern haben. 
Da der Erwerb der HIV-Infektion innerhalb dieser Personengruppe hauptsächlich auf Prostitution zurückzuführen ist, müssen sie im Sinne der Blutspendesicherheit nicht getrennt betrachtet werden, sondern fallen unter das Spendeausschlusskriterium „männliche und weibliche Prostituierte“. 
Ich find das stark diskriminierend, dass ich hier in eine Gruppe einsortiert werde, nur weil ich transsexuell bin. Andere Kriterien werden dann gar nicht mehr betrachtet, wie zum Beispiel, dass ich seit 38 Jahren mit ein und demselben Partner verheiratet bin und außer mit meiner Frau noch nie mit jemand anderen Sex hatte. 

Auch die Betrachtung finde ich sehr einseitig. Da werden internationale Untersuchungen herangezogen, die für Deutschland nicht relevant sind. 
Bei den 300 Inseraten wird selbst festgestellt, dass es hauptsächlich transsexuelle mit asiatischer oder südamerikanischer Herkunft sind. warum werden dann alle Transsexuellen mit in diesen Topf geworfen? Die verbleibenden deutschen transsexuellen Sexarbeiterinnen sind dann prozentual zu der Gesamtzahl der Transsexuellen wahrscheinlich ungefähr soviel wie es Prostituierte im Verhältnis zu allen Frauen gibt. Dann wäre es doch logisch, alle Frauen in den Topf der Prostituierten zu packen. 

Und wer schließt aus dass Andere mit häufig wechselnden Sexualpartnern das angeben? Und was ist mit TVs? Da dürfte dann doch auch ein erhöhtes Risiko bestehen. 

Diese Feststellung der Arbeitsgruppe ist nur Eines – eine Diskriminierung aller Transsexuellen. Das was es vorgibt zu sein, eine Absicherung von Patienten vor ansteckenden Krankheiten ist es mit Sicherheit nicht. 

Eure Andrea

Mittwoch, 12. März 2014

Folge 9 von „Transgender“ auf RTL2

Mit der heutigen 9. Folge finde ich, dass die Bezeichnung Doko-Soap genau passt. Es wird hier das Leben von verschiedenen Transsexuellen nachgezeichnet und dabei versucht, ihre Motive, die Reaktionen der Umwelt, ihre Gefühle und ihre Probleme relativ objektiv darzustellen, ohne dabei zu übertreiben, aber auch ohne dabei besonders in die Tiefe zu gehen. 
Allerdings könnte das auch dazu führen, dass es für durchschnittliche RTL2-Zuschauer schnell langweilig wird und sie umschalten. 

Selina, Mirka und Josi 
Für Selina sind Mirka und Josi schon erfahrene Transfrauen. Für alle Transsexuellen ist es gerade am Anfang wichtig, aus den Erfahrungen anderer, die schon weiter den Weg beschritten haben, zu lernen. Das ist auch notwendig, denn der Weg ist ohnehin schwer und durch die eine oder andere Information kann man ggf. Umwege und Schwierigkeiten vermeiden. 
Eine sehr gute Hilfe können auch Selbsthilfegruppen sein. 
Zur Erkennbarkeit in der Öffentlichkeit ist meine Feststellung, ist es nicht nur das Aussehen ist, wobei die Drei sich da keine Sorgen machen müssen, sondern besonders das nicht selbstsichere Auftreten, was einen verrät. Es gibt auch Bio-Frauen, die nicht unbedingt feminin aussehen oder eine nicht gerade weibliche Stimme haben. Es ist der Gesamteindruck, der entscheidet, ob jemand als Frau oder Mann wahrgenommen wird.

Josi besucht Mirka in Bonn

Johanna 
Johanna sieht nicht nur weiblich aus, sondern verhält sich auch so. Das sie sich zuerst als schwul geoutet hat, geht Transfrauen öfters so. Man spürt, dass man anders ist, kann es aber nicht zuordnen. 
Genauso ist selbstverletzendes Verhalten oder Borderline bei Transsexuellen öfters gegeben. Die Ursache dürfte sein, dass der „Geist“ und der „Körper“ nicht im Einklang sind, was sich dann so äußert. Das kann aber zu einem „Teufelskreis“ werden, da genau diese Symptome von manchen Psychologen als Ausschlussdiagnose der Transsexualität gelten. Aber mit der Erkenntnis im falschen Körper zu stecken und dem Einschlagen des richtigen Weges sind diese Symptome meisten weg. 
Johanna möchte, jedenfalls zurzeit, keine genitalangleichende Operation. Deshalb ist sie aber trotzdem transsexuell. Probleme wegen ihrer Transsexualität scheint sie im Augenblick nicht zu haben. 

Hier habe ich noch ein paar Videos von Johanna gefunden: 
Castingvideo für transgender2 auf RTL2  
Transsexuelle stewardess auf ATV life 
Johanna E. Hackl bei Spiegel TV (2013) Teil 1  
Johanna E. Hackl bei Spiegel TV (2013) Teil 2  
Johanna E. Hackl bei Spiegel TV (2013) Teil 3

Sophia-Doreen 
Dass Sophia-Doreen vorher Rapper war, erinnert mich an das Verhalten mancher Transfrau, besonders „männlich“ sein zu wollen. So habe ich schon öfters von Soldaten, die sogar Fallschirmjäger oder im Krieg (z. B. Afghanistan) waren gehört, in der unbewussten Hoffnung damit ihren Konflikt zu lösen. Das klappt natürlich nicht. 
Ihr Freund konnte ihr „Frau sein“ anfangs nicht glauben. So etwas, glauben viele, passiert ja nur im Fernsehen, jedoch nicht im engsten Freundes- oder Familienkreis. 
Sophia-Doreen sollte bedenken, dass eine Stimmband-OP nicht nur die Stimme höher klingen läst, sondern auch das Volumen der Stimme einschränkt. Ob und wie sie hinterher singen kann, ist nicht unbedingt vorauszusehen. 

Trailer Sophia-Doreen Video (Making Of) / Transgender RTL2 

John David 
Da haben John David und seine Freundin Steffi aber Glück gehabt, dass es gleich geklappt hat. Das freut mich für die beiden. 

Corinna 
Schminken, davon hat wohl jede Transfrau schon vor dem Outing geträumt. Aber ohne Outing, ist das vorher nur selten möglich. Die Kleidung wechseln, geht noch relativ schnell, aber plötzlich, ohne Spuren abschminken müssen, ist fast unmöglich. Damit fehlt da auch die Übung. 
Aber vor dem Outing hat Corinna in dieser Richtung auch schon was nicht unterdrücken können: „Man(n) trägt Nagellack!“ 
So wie Norma, wünscht sich auch meine Frau ihren Mann zurück. Ich glaube, es wird auch immer so bleiben. Aber trotzdem wird auch Norma weiter Corinna als „Mensch“ lieben. 
Die Vagina sieht in der Regel keiner. Das stimmt. Am Anfang hatte ich auch gedacht, es geht ohne genitalangleichende Operation. Dann habe ich aber, so wie Corinna, schnell gemerkt, ohnedem fühle ich mich „unvollständig“ und der Leidensdruck stieg gewaltig. 
Um das nachzuvollziehen, sollte sich eine Frau mal vorstellen, wie sie sich fühlen würde, wenn sie einen Penis, oder ein Mann, wenn er eine Vagina hätte. 

Die Sendung in die Primetime zu legen, war anscheinend doch ein Fehler. Magere 0,74 Millionen Zuschauer verfolgten die Sendung nach quotenmeter.de

Eure Andrea







Sonntag, 9. März 2014

Die fünf Geschlechter der Navajo-Indianer

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Dies hier ist mal wieder ein  Post den ich bei mir unter "zwischen high heels und high tech" veröffentlicht hatte und den ich einfach viel zu schade fand um ihn auf Dauer verfallen zu lassen

Gruss Corinna

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Facebook und meiner Diskussionsfreudigkeit sei Dank habe ich meist mehr Themen für meinen Blog als Zeit um auch mal was zu schreiben. Kürzlich gab es eine kleine Diskussion über eine ermordete Navajo-Transfrau und da interessierte mich natürlich wie die Navajos das mit den Geschlechtern so sehen. Über Indianer weiss ich seit den Karl-May-Büchern meiner Jugend dass es da stolze Krieger vom Schlage eines Winnetou gibt und schöne Squaws die im Tipi für Ordnung sorgen.

Du Realität ist sehr viel komplizierter, denn zumindest die Navajo kennen mehr als die zwei Geschlechter von denen wir "Bleichgesichter" so wissen. Ich bin dann auf einen Artikel namens "Navajo Cultural Constructions of Gender and Sexuality" gestossen und damit ihr euch nicht mit Englisch herumplagen müsst hier die Übersetzung der relevanten Stellen.

Mittwoch, 5. März 2014

Folge 8 von „Transgender“ auf RTL2

Die heutige Folge ist besonders interessant für mich, weil hier meine Freundin Corinna und ihre Frau Norma, die ich natürlich beide persönlich kenne, dabei sind. Dadurch kann ich natürlich besonders gut beurteilen, wie gut die Umsetzung durch Jockerproduktions ist. Hier hat Corinna einen Ausblick auf die neue Staffel aus ihrer Sicht geschrieben. 

Ameera 
Leider hat man auch heute noch nicht erfahren, warum Ameera insgesamt 9 genitalangleichende Operationen hatte. 
Das mit dem Zunehmen, nach der Einnahme von Östrogenen kann ich nur bestätigen. Auch ich habe, nachdem ich vor der Hormontherapie ca. 10 kg abgenommen hatte, die anschließend wieder drauf gehabt. Obwohl ich mir alle Mühe gebe, die 10 kg wieder los zu werden, habe ich es bis heute nicht geschafft. 
Angst, nicht als Frau wahrgenommen zu werden, braucht Ameera wirklich nicht zu haben. Bei ihrem Aussehen wird wirklich keiner daran zweifeln, dass sie eine Frau ist. 
Vorm Schwimmen gehen vor dem Abschluss der Transition haben viele Transfrauen Angst. Hatte ich auch und war jahrelang nicht schwimmen. Vor meinem Outing, hatte ich die Befürchtung, dass meine Brüste für einen „Mann“ schon zu groß sind. Nach dem Outing, dass mein Geschlechtsteil auffällt. Aber ich habe es dann doch vor der genitalangleichenden Operation gewagt, indem ich einen Badeanzug mit unter der Brust beginnenden Röckchen getragen habe, der diese „Beule“ verdeckt hat. Und mir ist auch nie aufgefallen, dass ich besonders beobachtet wurde, auch nicht in der Damendusche. 

Maja 
Die Lippen von Maja finde ich schon übertrieben aufgespritzt. Als TS will ich natürlich weiblich aussehen, aber mehr in Richtung besonders feminin und nicht übertrieben weiblich.
Allerdings, besonders am Anfang, besteht natürlich die Gefahr zu Übertreibungen. Wenn man jetzt endlich seine Weiblichkeit leben kann, ist das wie eine Pubertät. Man probiert sich aus. 
Meine Frau hat da auch öfters „TÜV“ spielen müssen, im Sinne von „der Rock ist aber viel zu kurz!“. 
Woher Maja das Geld hat, all dieses zu bezahlen, bleib mir ein Rätsel. Das alles bezahlt keine Krankenkasse. 
Das die Oma gesagt hat, sie möchte nur, dass ihre Enkelin glücklich wird, hat sie mir sympathisch gemacht. 

Mirka 
Mirka sieht auch schon recht weiblich aus. Aber sie scheint auch durch die Hormone zugenommen zu haben. Ihr würde ich auch einen Badeanzug mit Röckchen empfehlen, auf keinen Fall einen Bikini. 
Das Bartproblem ist besonders am Anfang mit eines der größten Probleme eines Transgenders. In der Regel wird es auch kaum nach Hormoneinnahme gelöst sein. Da hilft meisten nur eine Entfernung mit Nadelepilation, Laser oder IPL. 

Selina 
Wenn Kinder anders sind, als andere, werden sie schnell zu Außenseitern und von andern Kindern drangsaliert. Kinder können da gemein sein. Es bilden sich da schnell Gruppen, die ihre Stärke auf Kosten anderer beweisen wollen. 
In meiner Schulzeit habe ich mich zwar nicht als transsexuell geoutet (selbst wenn ich das damals schon gewusst hätte, wäre es fast unmöglich gewesen), aber die anderen hatten schnell gemerkt, dass ich „anders“ war und damit leichtes Opfer. 
Dass Lehrer soviel Verstand haben sollten, Außenseiter nicht zusätzlich noch zu schikanieren, sondern sie in Schutz zu nehmen müsste selbstverständlich sein. Aber leider ist das nicht so. 
Das Verstehen von Transsexuellen scheint aber von Mädchen/Frauen im Gegensatz zu Jungen/Männern grundsätzlich besser zu sein. Vielleicht denken viele Männer im Unterbewusstsein, ohne dass sie es merken, „wie kann man doch nur das Starke Geschlecht verlassen“. 
Die Hilfe von Mirka und Josi bedeutet viel für Selina. Gerade am Anfang ist man als Transsexuelle auf Unterstützung angewiesen. Aber da habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Transsexuelle gerne anderen helfen. 

John-David 
John-David hat da aber Glück gehabt, einen Bruder zu haben, der sehr gut mit Silicon modellieren kann. 
Die Übertragung des Spermas so „echt“ wie möglich vorzunehmen ist nachvollziehbar. Es gibt ihm zumindest ein bisschen das Gefühl, der leibliche Vater zu sein. 

Corinna 
Hier muss ich sagen, ist alles sehr authentisch dargestellt wurden. Es war weit über dem von RTL2 gewöhntem Niveau. 
Das alles ist mir sehr bekannt vorgekommen. Nach meinem Outing vor meiner Frau flossen bei uns beiden damals auch sehr viele Tränen. Keiner wusste wie es weitergeht. Die Probleme erschienen endlos und kaum zu bewältigen zu sein. Für den Partner stehen Fragen, wie geht es weiter?, kann ich / wird sie mich dann noch lieben?, was sagen die Leute?, wird sie dann Männer lieben? und mehr. 
Ich wollte damals meine Frau auch nicht verlieren, aber so weiter leben ging auch nicht. Man kann eigentlich nur alles auf eine Karte setzen. Bei vielen Paaren geht anschließend alles „den Bach runter“. 
Die Frage die noch steht, wie weit geht man. Aber auch da hat man kaum eine Wahl. 
Genau wie Norma fällt es meiner Frau auch heute noch schwer, darüber zu sprechen. 
Aber unsere Liebe hat gehalten. 
Und wie es bei Corinna und Norma weiter geht, seht selbst. 
Kinder nehmen das sehr unterschiedlich auf. Corinna hat da anscheinend Glück gehabt. Eine Tochter von mir sagte damals: „Na und, dann haben wir eben 2 Mamas!“ 


Da die Aufforderung zur Bewerbung eingeblendet wurde, ist anscheinend noch eine 3. Staffel geplant. 

Nach Quotencheck hatte die Sendung 0,9 Millionen Zuschauer (5,1 % Marktanteil), also fast wie die Letzte. Fußball im Ersten hat da wieder allen anderen Programmen die Zuschauer weggenommen. 


Hier noch ein Hinweis: 
Was ich hier zu den einzelnen Protagonisten in den jeweiligen Folgen schreibe, stellt nur meine persönliche Meinung dar und persönliche Meinungen sind nun mal subjektiv. Ich versuche aber so objektiv wie möglich zu sein. Sollte jemand anderer Meinung sein oder ein Protagonist meinen, es ist was falsch oder etwas wichtiges fehlt, kann er gerne einen Kommentar schreiben oder mir eine Nachricht zukommen lassen. 

Eure Andrea 



Dienstag, 4. März 2014

Interview mit Ameera

Hier ein interessantes Interview mit Ameera von Aaron Clamann auf RP.Online. 

Dass eine evangelische Pfarrerin transident ist, gibt es öfters, es sind ja auch nur Menschen. 
Ich kenne da z. B. noch Dorothea Zwölfer. Sie hat auch einen interessanten Blog

Eure Andrea

Montag, 3. März 2014

Rechtslage bei falschen Behauptungen im Internet

Aus aktuellem Anlass und weil es auch für mich, als Betreiberin eines Blogs wichtig ist, habe ich mich mal schlau gemacht, was zu beachten ist, wenn jemand über einem falsche Behauptungen ins Internet stellt und was man beachten muss, wenn man eine Internetplattform betreibt. 

Da habe ich zum Beispiel auf www.kanzlei-jun.de einen interessanten Beitrag gefunden. 

Aber was bedeutet das im Einzelnen? 
Erst mal muss man feststellen, ob es sich um eine Verleumdung handelt. Freie Meinungsäußerungen sind natürlich erlaubt. 
Dazu mal ein ganz einfaches Beispiel: 
Ich bin User eines Forums und der Betreiber dieses Forums gibt mir das Gefühl, dass es mich nicht mag. Aber ich weiß es nicht genau. Ich schicke ihm deshalb die Nachricht, dass er mich löschen kann, wenn er mich nicht mag, denn unter diesen Umständen will ich nicht im Forum bleiben. 
Da ich mit dem Gefühl wahrscheinlich recht gehabt habe, löscht er meinen Account sofort. Richtig, denn das wollte ich ja dann auch. Aber dann schreibt er in meinen alten Thread, wo ich ja nicht mehr zugreifen und damit wehren kann, dass ich bedingungslos die Löschung verlangt habe und gibt zu verstehen, dass ich gegangen bin, weil ich gegen ihn was habe. 
Das ist dann eine falsche Behauptung. 
Die Behauptung muss dabei noch nicht mal wörtlich sein In dem o. g. Beitrag wird darauf verwiesen: „Die Unzulässigkeit kann sich aus der Formulierung als sog. Schmähkritik ergeben.“ Die Beweißlast liegt bei „Übler Nachrede“ bei dem, der die Behauptung aufgestellt hat. 
Hätte er geschrieben, er hat mich gelöscht, weil ihm meine Nase nicht passt, wäre das nur seine Meinung und als Inhaber des Forums hat er das Recht dazu. 

Was kann ich tun? 
Nun, wenn ein normaler User diese Behauptung aufgestellt hat, dann sollte ein Hinweis an einen Administrator reichen. Selbst im Zweifelsfall wird er alles tun, die Sache aus der Welt zu bekommen, weil er sonst eine Mitschuld hat. 
Aber wenn er selbst der Urheber ist? Das sollte nicht vorkommen, da ja ein Betreiber einer Internetplattform eine große Verantwortung hat und er sich dessen bewusst ist. Außer hohen Strafen, Entschädigungen und ähnlichem kann auch noch das Aus seines Blogs oder Forums drohen. 
Aber wenn alles nichts hilft? Dann bleibt nur der Klageweg und ggf. eine einstweilige Verfügung. 

Muss ich nun als Betreiber einer solchen Plattform jeden Eintrag vor der Veröffentlichung kontrollieren? 
Nein! 
Wenn ich feststelle, dass Beiträge gegen Recht verstoßen muss ich sie sofort entfernen. Bei Posts, wo man sich nicht sicher ist, sollte man das auch tun. Das bedingt, dass ich das auch laufend kontrolliere. 
Kann ich nicht laufend kontrollieren oder bei Plattformen, die besonders gefährdet sind, weil zum Beispiel jeder ohne Anmeldung schreiben kann, empfiehlt sich aber eine Moderation. 

Eure Andrea

Samstag, 1. März 2014

Richtigstellung zur Kündigung meines Kontos im CD-Forum

Eigentlich hatte ich die Sache als erledigt betrachtet, weil ich auf das Crossdresser-Forum nicht angewiesen bin. 
Aber anhand der aktuellen Forenbeiträge möchte ich hier was richtig stellen, da ich ja im Forum das nicht mehr kann. 

Anne-Mette hat geschrieben: „Nachtrag: die Userin wollte wieder gelöscht werden.“ 

Das ist falsch! 

Auf Grund dessen, dass sie mich auch nach Klarstellung von Corinna, wer ich bin, als nicht vertrauenswürdige Person behandelt hat, habe ich ihr folgende PN geschickt: 

"Liebe Anette-Mette, 

 wie ich jetzt feststelle, „gnatzt“ Du jetzt. Ich habe das Gefühl, dass ich hier nicht willkommen bin. Wenn das so sein sollte, dann lösch mich einfach."

LG Andrea 

Also bitte nicht die Tatsache âla Bild-Zeitung verdrehen. Also wollte ich nur gelöscht werden, wenn ich nicht willkommen bin. 

Ich war dann wohl nicht willkommen.
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Nicht nur, weil die Diskussion im Crossdresser-Forum in eine völlig falsche Richtung läuft, sondern auch weil die Mehrzahl der zurzeit vielen Leser meines Blogs die Zusammenhänge nicht kennt, will ich hier nochmals kurz die Sachlage erklären:

Ich hatte mich im o. g. Forum angemeldet, weil ich aus diesem Forum viele Zugriffe auf meinen Blog hatte. 
Dabei musste ich feststellen, dass nach dem Schreiben eines Posts oder bei Korrekturen an schon geschriebenen Beiträgen immer eine Freischaltung durch den Admin notwendig ist. Daraufhin habe ich gepostet, dass ich diese Regel für lästig und nicht notwendig erachte, da ja ein entsprechender „Störenfried“ ja auch nach der Freischaltung aktiv werden kann. Ich habe nicht verlangt, dass ich eine „Sonderbehandlung" wünsche! 
Dann wurde mir von Anne-Mette mitgeteilt, dass sie mich nicht kenne und diese Freischaltung nur bei Usern macht, die sie oder verlässliche Mitglieder des Forums kennen. Den Link zu meinem Blog kannte sie da bereits.
Anschließend wurde ich von Corinna im Forum bekannt gemacht. 
Als ich dann später postete, musste ich feststellen, immer noch nicht freigeschaltet zu sein.

Hätte Anne-Mette vorher geschrieben, das ist bei neuen Usern grundsätzlich so, wäre es ja o. k.. So musste ich aber annehmen, dass die Ursache in meiner Person liegt. Ich habe ihr daraufhin die o. g. PN geschickt. Anschließend wurde ich sofort gelöscht und öffentlich falsch behauptet, dies sei auf meinen Wunsch geschehen.

Anne-Mette hat selbstverständlich das Recht, die Regeln zu bestimmen und auch User ohne Begründung zu löschen, aber nicht mit unwahren Behauptungen. 

zur Rechtslage

Eure Andrea

Der Fall Ria Cooper

Da dies in einem der letzten Kommentare thematisiert wurde nun etwas mehr Information zur Ria Cooper die die jüngste in Großbritannien operierte Transfau war - also sozusagen die Kim Petras der britischen Insel.

Ich hatte dies in meinem Blog am 1.11.2012 in folgender Form veröffentlicht:

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Der Fall Ria Cooper (derzeit die jüngste Transfrau Grossbritanniens), die nun ihren Weg abbrechen will um wieder männlich weiterzuleben hat es inzwischen auch in die deutschen Nachrichten geschafft, hier ein kurzer Bericht dazu.
 
Ria Cooper im englischen Fernsehen, Juni 2012
Foto: mirror.co.uk