Mein wahres Leben: Mai 2013

Donnerstag, 30. Mai 2013

Ein Tag in Hamburg

So ca. 8:30 Uhr habe ich heute Faßberg in Richtung Hamburg verlassen. Um 10:00 Uhr wollte ich Corinna von ihren Hotel in Hamburg abholen, damit ich dann rechtzeitig zu meiner vorerst letzten IPL um 10:40 Uhr in der Moorweidenstraße bei Haarpunkt bin. 
Die Viertelstunde Reserve, die ich eingeplant hatte, habe ich dann auch gebraucht, da es kurz vor Hamburg etwas „zähflüssig“ voran ging. Kurz vor meinem Termin waren wir dann auch  bei Haarpunkt. 
Viele Haare zu entfernen gab es dann nicht mehr, da ja fast nichts mehr da ist. 
Die „Chefin“ hat mich heute noch mal persönlich behandelt. Es kam mir fast vor, als wenn sie ein wenig traurig war, dass es das jetzt erst mal war. Aber wenn da nach einigen Monaten doch ein paar hartnäckige Haare wiederkommen, würde Sie sich freuen, mich wieder zu sehen. Zum Abschluss habe ich dann noch einen Kasten Mon Cherie von ihr bekommen. 

Nachdem ich dann noch ein wenig Make Up aufgelegt hatte, sind wir, Corinna, Carolin, die inzwischen auch gekommen war, und ich zum Cafe „Frieda am Park“ gefahren. 


Dort haben wir es uns erst mal gemütlich gemacht und ein wenig – nein viel „nett gequatscht“. 
Später ist dann noch Lena (Freie Journalistin vom Stern-Magazin) dazu gekommen. Sie interessiert sich für die Frage, was eine Transition für eine Beziehung oder Ehe bedeutet. Aber leider hat Lena dann nicht mehr viel Zeit gehabt. Sie will sich aber wieder melden. 

Danach bin ich noch mit Carolin ins Westklinikum gefahren und wir haben dort Sarah, die auch bei uns im Haus wohnt, besucht. Sarah wurde am vergangenen Montag von Dr. Pottek operiert. Sie hat alles soweit gut überstanden und es geht ihr den Umständen entsprechend gut. 

Danach ging es für mich wieder nach Hause, wo ich kurz vor 20:00 Uhr ankam. Meine Frau wartete schon sehnsüchtig auf mich. 

Alles in allem ein sehr interessanter Tag. Auf ein nächstes Treffen freue ich mich schon. 

Eure Andrea

Mittwoch, 29. Mai 2013

Besuch bei Inka

Morgen habe ich ein volles Programm im Hamburg. Außer, dass ich meine letzte IPL habe, fahre ich noch ins Westklinikum um Sarah zu besuchen, die am Montag ihre genitalangleichende Operation hatte, treffe Corinna, Carolin und Lena. Genaues dazu aber morgen (oder übermorgen, da es spät werden könnte). 

Wie immer, wenn ich nach Hamburg fahre, übernachte ich in Faßberg bei unserer Tochter. Dieses Mal sind aber meine Frau und unsere beiden Hunde nicht mit gekommen, da die Wetteraussichten nicht so besonders sind. 

Vorgestern kam mir dann die Idee, Inka mal anzuschreiben, ob ich Sie auf eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen mal besuchen kann. Das ist auf dem Weg zu unserer Tochter kein großer Umweg und ich hatte mir das auch schon lange mal vorgenommen, aber es ist leider bisher immer was dazwischen gekommen. 
Inka hat ihre Transition genau fast zeitgleich mit meiner vollzogen, sogar die OP und Nach-OP waren fast am selben Tag. Inkas Blog ist auch „Schuld“, dass ich angefangen habe, zu bloggen. 
Obwohl Inka zurzeit über beide Ohren mit zwei Projekten beschäftigt ist, hat sie zugesagt. 

Bei Inka (Danke für das Bild)
Aber ich nehme an, Sie wird mir verzeihen, wenn Sie jetzt diese Zeit heute Nacht „anhängen“ muss. Wir haben uns jedenfalls sehr nett unterhalten und es war gut, einander mal persönlich kennen zu lernen. Danke Inka! 
Inka hat dazu in ihrem Blog auch ein Post geschrieben. 

Eure Andrea

Freitag, 17. Mai 2013

Internationaler Tag gegen Homophobie

Viele werden nicht wissen, dass heute der Internationale Tag gegen Homophobie ist. 

Vor ein paar Tagen war der Artikel Homo-Ehe? "Dann trete ich aus der CDU aus" in der Volksstimme. Dort vertritt die CDU-Politikerin Hedwig von Beverfoerde ihren Standpunkt, dass die Gleichstellung der Homo-Ehe familienfeindlich ist. 
Sie betont ausdrücklich "Ich habe absolut nichts gegen Homosexuelle", aber ihre ganze Argumentation zeigt meiner Meinung nach ganz deutliche homophobische Züge. 
Wenn sie sagt: "Aber es kann nicht Aufgabe des Staates sein, diese Lebensweise zu fördern.“ verkennt sie, dass hier nicht eine Förderung für homosexuelle Paare gefordert wird, sondern nur die Einhaltung des Artikel 3 des Grundgesetzes, eben gleiches Recht für Alle. 
Dass nun mal biologisch gesehen nur gegengeschlechtliche Paare Kinder bekommen können, hat doch erst mal nichts mit einer Ehe zu tun. Deswegen sind gleichgeschlechtliche Paare doch nicht automatisch schlechtere Eltern. Viele würden wahrscheinlich sogar liebend gerne eigene Kinder zeugen können. 

Wenn man das so wie Frau von Beverfoerde sieht, wäre es dann nicht zweckmäßig, von jedem heiratswilligen Paar ein Gesundheitszeugnis zu fordern, wo der Nachweis der Fortpflanzungsfähigkeit erbracht wird und natürlich auch dass zurzeit keine gesundheitlichen Risiken bestehen, die eine Erziehung von Kindern negativ beeinflussen könnten. 

Wenn ich einige Kommentare lese und mir die Bewertungen zu allen Kommentaren ansehe, bezweifle ich ernsthaft, dass bei vielen die Akzeptanz und Toleranz gegenüber Menschen, die nicht der allgemein gültigen Norm entsprechen, vorhanden ist, obwohl das von den meisten behauptet wird. 

Ich konnte mir natürlich mal wieder nicht verkneifen, meinen Senf dazu zu geben. 

Eure Andrea

Freitag, 10. Mai 2013

Vertretung am Telefon

Heute hatte meine Frau Geburtstag. So ein Tag wird scheinbar auch gerne von Firmen genommen, um am Telefon besondere Angebote zu machen. 
Als ich mittags nach Hause kam, hat mir meine Frau gesagt, dass vorhin jemand von Sky angerufen hatte und Karola sprechen wollte. Unser Abo von Sky hatten wir zum Ende Mai gekündigt, da wir ohnehin kaum noch vor dem Fernseher sitzen, auch nicht für frei empfangbare Programme. 
Da aber meine Frau keine Lust hatte, mit denen zu sprechen, hat sie einfach gesagt, „Karola“ ist nicht da. Daraufhin wurde ihr gesagt, dann rufen wir nachher noch mal an. 
Wenn jetzt das Telefon klingelt, sollte ich rangehen und diesen Werbeanruf in ihrem Namen abwimmeln. 

Kurze Zeit später klingelte das Telefon (0180er Nummer) und ich ging ran. Ich wurde nett begrüßt und gefragt, ob ich Karola bin. Ich sagte „Ja“. Darauf wurde mir ein Firmenname gesagt, den ich nicht kannte (und gleich wieder vergessen habe) und gefragt, ob ich denn nicht verärgert wäre, über die hohen Stromkosten. 
Ich sagte wieder „Ja“. 
Dann wurde mir offenbart, dass sie da eine Lösung hätten und ich, völlig unverbindlich selbstverständlich, ihre Hilfe in Anspruch nehmen könnte. Über meine prompte Antwort „Nein, ich benötige Ihre Hilfe nicht!“ war dann doch mein Gegenüber fast sprachlos. Da kam dann nach ein paar Sekunden nur noch: „Dann wünsche ich Ihnen noch eine schönen Tag.“ 

So ca. eine Stunde später klingelte wieder das Telefon. Ich nahm den Hörer auf und es stellte sich der Kosmetik-Versand „Yves Rocher“ vor und fragte mich auch, ob ich denn Karola bin. Nach der Bejahung wurde ich erst mal zu „meinen Geburtstag“ gratuliert. 
Nachdem ich mich dafür bedankt hatte, gab es erst mal ein paar sehr günstige Angebote aus Anlass meines Geburtstages und noch ein paar Geschenke obendrauf. 
Hier hatte ich jetzt wirklich Mühe, der netten Dame zu erklären, dass ich im Augenblick nichts brauche. Sie war sehr hartnäckig und konnte absolut nicht verstehen, warum ich solche einmaligen Angebote, die ja nur heute an meinen Geburtstag gelten, nicht annehme. 

Als dann zum 3. Mal das Telefon geklingelt hatte, war dann die Hotline von Sky dran und der nette Mann freute sich, als ich bejahte, dass ich Karola sei. 
Es war für ihn völlig unverständlich, dass ich seine besonders günstigen, weit unter dem Normalpreis liegenden Abopreise für eine Verlängerung des Vertrages nicht annahm. 
Und als ich ihm dann zu verstehen gab, dass weitere Anrufe sinnlos seien, war er gänzlich enttäuscht. 

Ich glaube, so oft hintereinander habe ich noch nie eine falsche Identität vorgegeben. 

Eure Andrea