Am
28.07.2011 habe mich für das „Summer-Girl 2011“ bei Radio SAW beworben.
Dass ich
keine Chance hatte, wusste ich natürlich. Aber darum ging es gar nicht. Es ging
mir nicht darum, zu gewinnen, ich wollte einfach mein Selbstbewusstsein stärken,
indem ich allen zeige, dass ich eine Frau bin.
Aber ich
habe mit offenen Karten gespielt, d. h. ich habe den Sender mitgeteilt, dass
ich erst seit kurzem als Frau lebe. Das ist das Bild:
Andrea aus Halberstadt
Weil ich nach 56
Jahren endlich so leben kann, wie ich mich fühle.
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Ich habe
natürlich nicht gewonnen.
Aber RadioSAW hat mir eine E-Mail geschickt, wo mir für die Teilnahme gedankt wird und
ich, wie auch alle anderen Verliererinnen, für den 15.09.2011 zum Sender
eingeladen werde.
Obwohl ich schon
über ein halbes Jahr als Frau gelebt hatte, war mir doch ein bisschen komisch.
Aber die Angst war völlig unbegründet. Ich wurde herzlich begrüßt und außer,
dass der Pressesprecher von Radio SAW unter 4 Augen mir gesagt hat, dass das
Team von Radio SAW meinen Mut bewundert und sie dass voll respektieren, wurde
nicht über das Thema gesprochen.
Von den ca.
350 Bewerberinnen sind insgesamt nur ca. 20 der Einladung gefolgt. Es waren 3
Tage vorgesehen. Ich war beim letzten dabei und es waren mit mir nur 4 Mädels,
die gekommen waren. Uns wurde gesagt, dass das immer so ist. Verliererinnen
präsentieren sich nicht so gerne. Selbst von den 10 Finalistinnen sind nur 5
erschienen.
Aber ich
empfinde mich nicht als Verliererin. Ich wusste ja, dass ich nicht gewinnen
kann und darauf kam es mir ja auch nicht an. Im Gegenteil! Ich bin die
heimliche Gewinnerin. Das Erlebnis und die Gefühle dass mir das alles
eingebracht hat, ist mir mehr Wert, als der 1. Platz.
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Während der Sendung im Studio mit Ingolf Kloss |
Als geborene
Frau hätte ich mich in meinem Alter sicherlich nicht an der Aktion beteiligt.
aber nach 50 Jahren des Versteckens und Angst haben’s, ist das eine
Herausforderung für mich gewesen, mich zu beweisen und dadurch mein
Selbstbewusstsein zu stärken. Und das Erlebnis auch wie eine Frau behandelt zu
werden, ist ein schönes Gefühl für mich.
Zurück zum
Funkhausbesuch. Nachdem wir von Jens Kerner begrüßt worden sind, und uns
nochmals für die Teilnahme gedankt wurde, haben wir eine Funkhausführung
gemacht. Wir haben kennen gelernt, wie Radio gemacht wird. Es war sehr
interessant. Wir waren live dabei, wie Moderator Ingolf Kloss auf Sendung war
und wie die Nachrichten gesprochen wurden.
Alles in
allen gehört dieser Tag zu denen, die man nie im Leben vergisst.
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Gruppenfoto mit Ted Stanetzky |
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