Mein wahres Leben: 2013

Dienstag, 31. Dezember 2013

Zurück aus der Kur

Nachdem ich nun doch schon am Heiligabend und nicht erst am ersten Weihnachtsfeiertag meine Kur in Bad Wildungen beenden durfte, möchte ich mich heute nach längerer Zeit mal wieder hier melden. In der Klinik in Bad Wildungen war der Zugang zum Internet so schlecht, dass es mir vergangen ist viel zu schreiben und hier zuhause waren erst mal andere Dinge wichtiger, insbesondere da Weihnachten war, ich Geburtstag hatte und unsere Kinder zu Besuch waren. 

Hier hatte ich ja schon im Allgemeinen von der Kureinrichtung Mühlengrund/ Junkerngrund geschrieben.

Da ich schon mehrfach gefragt wurde, ob diese Kur etwas mit meiner Transition zu tun hat oder ich gar es bereut hätte, möchte ich an dieser Stelle nochmals betonen, dem ist nicht so. Ich fühle mich glücklich in meinem neuen Leben und will nie mehr zurück.
Vielmehr hatte diese Kur den Zweck, meine psycho-somatischen Beschwerden zu lindern, die hauptsächlich durch meinen Arbeitgeber verursacht worden sind und unrechtmäßige Forderungen einer Bank. Aber dazu werde ich ein anderes Mal was schreiben, jetzt lasse ich erst mal Anwälte und Gerichte arbeiten.

Meine Probleme wurden natürlich durch die Kur nicht beseitigt, aber sie hat mir eine gewisse Entspannung gebracht und die Distanz zum Alltag half auch ein wenig alles etwas „zu vergessen“. Ob nun die Therapien mir geholfen haben, die Probleme nicht so verbissen zu sehen, nach dem Motto „Was passiert, passiert so oder so – ich muss es nehmen wie es kommt und das Beste daraus machen, alles andere schadet nur mir selbst“, wird die Zukunft zeigen, besonders wenn wieder Stresssituationen eintreten.

Folgende Therapien hatte ich:
Großes Glück hatte ich auch, in eine Gruppe zu kommen, wo sich alle sehr gut verstanden haben. Es gab keinen Quertreiber. Mit meiner Transsexualität gab es wie immer überhaupt keine Probleme. Wir waren jeden Abend zusammen in einer lustigen Runde und haben uns gut die Freizeit vertrieben. Auch Anderes, wie Tischtennis, Stadtbummel, mehrere Cafe- und Pizzeriabesuche, Bingo spielen, Ausflüge und ähnliches haben wir gemeinsam gemacht. Das war schon mindestens die halbe Therapie.
Übrigens gibt es in der Cafeteria im Objekt sogar Bier und Wein zu kaufen und die Pizzeria „Napoli“ in Bad Wildungen-Reinhardshausen ist sehr zu empfehlen – preiswert und gut.

Fast täglich war ich im hauseigenen Schwimmbad schwimmen. Meist gleich nach dem Abendessen um 18:30 Uhr oder am Wochenende vormittags. Die Bahnlänge ist dort 16 m. Mein Pensum ununterbrochenes Brustschwimmen war mindesten täglich 30 min was ca. 800 m entspricht. Am längsten bin ich an einem Sonnabendvormittag 2 h = 3.200 m geschwommen. Insgesamt habe ich so in den 34 Tagen um die 40 km geschafft.

Bei der Rückfahrt von Bad Wildungen nach Halberstadt am Heiligabend waren die Straßen relativ leer, so dass ich die Strecke von 225 km in 2 Stunden geschafft habe. Als Zugabe gab es dann noch ein Foto. Was es kostet, weiß ich aber noch nicht. Die Rechnung wird mir dann wahrscheinlich mit dem Bild zusammen zugeschickt werden.

So, jetzt wünsche ich Euch allen noch einen guten Rutsch und ein erfolgreiches, glückliches und gesundes Jahr 2014!

Und hier noch ein kleines Video:

 

Eure Andrea

Montag, 2. Dezember 2013

Artikel in "Harzzeit"

Am letzten Wochenende ist der Artikel „Endlich ganz ich selbst sein“ in dem regionalen Magazin Harzzeit über mich erschienen. 
Den Artikel hat die Journalistin Dana Toschner geschrieben. Das Magazin erscheint in einer Auflage von 120.000 im nördlichen Harz/Vorharz. 





Eure Andrea

Freitag, 22. November 2013

Zur Kur in Bad Wildungen

Seit Mittwoch 13:00 Uhr bin ich im Klinikzentrum Mühlengrund in Bad Wildungen-Reinhardshausen zur Kur.

Das Zimmer ist in Ordnung, wirkt aber ein wenig alt – viel dunkles Holz, ein älterer Teppichboden und Lampen, die anscheinend aus den sechziger Jahren stammen. Ein Balkon ist vorhanden, aber für diese Jahreszeit nicht so wichtig. In der Sanitärzelle sind zwei Waschplätze, eine Dusche und ein mit einer Tür separat zu verschließendes WC.

Mit einem LCD-TV kann man die wichtigsten Sender empfangen und auch ein paar Radiosender. Aber was für mich viel wichtiger wäre, eine vernünftige Internetverbindung, damit sieht es hier schlecht aus.

Im Zimmer und auch auf dem Balkon besteht nur GPRS-Empfang zur Verfügung. Mein UMTS-Stick erkennt das zwar automatisch und passt sich entsprechend an, aber ein vernünftiges Arbeiten ist mit dieser Geschwindigkeit nicht möglich. Allein um nach den Start des Browsers die Startseite von Google anzuzeigen, dauert schon einige Minuten. Will ich dann in den Editorbereich meines Blogs, vergehen dann nochmal so ca. 15 Minuten und bei jedem neuen „Klick“ muss man mehrere Minuten warten. Und wenn man Pech hat, bricht die Verbindung ab und man fängt von vorne an.
Also wundert Euch nicht, wenn ich mal nicht gleich einen Kommentar freischalte.
WLan gibt es nur in der Cafeteria. 5 Stunden kosten 10,- € und 2,5 Stunden 5,- €. Eine Wochenflat gibt es für 10,- €. Den Stundentarif kann man beliebig unterbrechen. Die Restzeit wird dann für das nächste Mal gutgeschrieben. Da man in der Cafeteria keine Getränke und Speisen von außen mitbringen darf, wurde der Umsatz auch gesichert.
Ich habe mich für eine Wochenflat für 10,- € entschieden.

Das Rauchen ist auf dem gesamten Klinikgelände, auch im Zimmer und auf dem Balkon verboten, bis auf die ausgewiesenen Raucherplätze. Aber das stört mich nicht, da ich ja Nichtraucher bin.

Die Mahlzeiten finden im Speisesaal statt. Eine Salatbar und kalte Getränke stehen für jede Mahlzeit zur Verfügung.
Von 7:30 Uhr bis 9:00 Uhr gibt es Frühstück. Anwendungen können aber auch in dieser Zeit stattfinden. Zum Bestreichen und Belegen von frischen Weizen- Roggen- und Körnerbrötchen stehen jeden Tag mehrere Sorten Marmelade, Wurstaufschnitt und Schnittkäse zur Verfügung. Dazu gibt es Kaffee oder Tee und verschiedene Säfte und Milch. Müsli ergänzt das Angebot.
Das Mittagessen ist von 11:30 Uhr bis 12:30 Uhr. Oft gibt es auch eine Vorsuppe und eine Nachspeise. Für eine Großküche ist das Essen gut und abwechslungsreich. In der Woche kann man zwischen drei und am Wochenende zwischen zwei Mahlzeiten wählen.
Ab 17:45 Uhr steht das Buffet für das Abendessen bereit. Zu verschiedenen Wurst- und Käsesorten gibt es abwechselnd auch Salate, saure Gurken, Fisch und ähnliches. Die Teesorten wechseln ab.

In der Freizeit kann man auch teilweise Einrichtungen der Klinik kostenlos nutzen. So zum Beispiel das Schwimmbad täglich von 18:30 Uhr bis 21:00 Uhr und die Sauna. Auch Walkingstöcke, Spiele und Bücher sind auszuleihen.

Was aber das schlimmste ist, der Entlassungstermin wurde auf den 25.12.2013 festgelegt – den 1. Weihnachtsfeiertag. Was mögen denn am 24. Und 25. Dezember noch so wichtige Termine sein? Oder dient das nur dazu, dass die Kurklinik alles unterbrechungslos abrechnen kann?
Uns wurde gesagt, es ist sehr wichtig, noch am Entlassungstag den Arzt zuhause aufzusuchen, da sonst die Krankenkasse ggf. bis zur Vorstellung beim Arzt kein Krankengeld zahlt. Aber wie soll das am 1. Weihnachtsfeiertag gehen?


Dann bis bald! 
Eure Andrea

PS: Hier noch ein paar Worte zu den Behandlungen. 
 

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Liebeslied für Karola

Ihr könnt Euch erinnern, Hier habe ich über ein Badehandtuch mit der Aufschrift „Ich geb’ Dich nie mehr her! (Ich lieb’ Dich nämlich viel zu sehr!)“ geschrieben, welches mir meine Frau geschenkt hatte.
 
Ich habe jetzt gesucht, ob es da auch noch andere Sachen von gibt. Da auf dem Handtuch Schafe sind, bin ich auf die Seite von sheepworld.de gestoßen. Dort habe ich entdeckt, dass man auch kostenlos kleine persönliche Lieder zusammenstellen und verschicken kann.

Das habe ich für meine liebe Karola auch gleich gemacht:


Eure Andrea

Donnerstag, 19. September 2013

Bundestagswahlen, Parteien und Homophobie

Am nächsten Sonntag sind die Bundestagswahlen. 
Jede Partei versucht da nun so viele Wählerstimmen wie möglich zu bekommen, unter anderen auch durch Wahlwerbespots und Wahlplakate. Wenn man da die Aussagen sich mal näher ansieht, wird meistens versucht, dem Wähler zu suggerieren, „wir“ sind die Partei, die genau das realisieren will, was „ihr“ wollt. Dabei versucht man natürlich die die Themen so aufzugreifen, dass sich möglicht eine große Gruppe von Menschen positiv angesprochen fühlt. 
Dabei schreckt man auch nicht davor zurück homophobische Aussagen zu treffen, weil man anscheinend der Meinung ist, dass viele Menschen so denken und das positiv sehen. So wirbt zum Beispiel die kleine BIG-Partei mit einem Wahlplakat gegen die „Homo-Ehe“ (QUEER.DE),  sowie auch in ihrem Wahlwerbespot:


Auch die PBC versucht scheinbar in ihrem Wahlwerdespot:


 den Zuschauer im Unterbewusstsein zu suggerieren, dass gleichgeschlechtliche Paare „Kinderschänder“ sind. Wie soll man sonst die Szene werten, wo zwei Männer Hand in Hand mit einem kleinen Mädchen gehen, man den Eindruck bekommt, sie würden gleich mit dem Kind im Gebüsch verschwinden und der Spruch „und so haben Mann mit Mann Schande getrieben“ eingeblendet wird und dann das Mädchen sagt: „Aber ich brauche doch Papa und Mama“ (QUEER.DE)

Die AfD hat zwar keine homophobische Wahlplakate und Wahlwerbespots, aber bezieht doch klar Stellung gegen die Gleichbehandlung von Homosexuellen. (FOCUS ONLINE). 

Hier ein Beitrag von Johannes Kram, warum man als Homosexueller auch die CDU und CSU nicht wählen sollte. 

QUEER.DE berichtete am 09.09.2013 über die Aussage von Angela Merkel in einer ARD-Show, dass es mit ihr keine Gleichstellung geben würde. 

Im Mai 2013 hatte ich schon mal in einem Post auf einen Artikel der Volksstimme über Hedwig von Beverfoerde (CDU) aufmerksam gemacht, wo Frau Beverfoerde offen gegen die Gleichstellung homosexueller Paare eintritt. Am schlimmsten fand ich dort nicht nur einige Kommentare, die eindeutig homophob waren, sondern auch die Bewertungen zu den Kommentaren, die meiner Meinung nach auch zeigen, dass sehr viele Menschen immer noch nicht verstanden haben bzw. verstehen wollen, warum es geht. Damit, nehme ich an, werden sich einige Menschen sogar mit solcher homophoben Wahlwerbung beeinflussen lassen. 

Hedwig von Beverfoerde ist auch Sprecherin der Initiative Familienschutz
Auf der Internetseite der Initiative ist auch die Auswertung eines Fragebogens, wo die Direktkandidaten für die Bundestagswahl am kommenden Sonntag auf ihre familienpolitischen Positionen hin befragt worden sind. Schaut man sich aber die Fragen mal näher an, wird man erkennen, dass diese Befragung nicht das Ziel hat, die Familienfreundlichkeit der Parteiprogramme zu bewerten, sondern nur die Abweichung der Ansichten von der Initiative Familienschutz. 
Und das Ergebnis zeigt auch, dass diese Ansichten nicht weit von denen der Union, ÖDP, PDV und AfD liegen. 

Auch die Piratenpartei bekommt „ihren Teil“ auf der Internetseite der Initiative Familienschutz ab. Zum Wahlprogramm der „Piraten“ für die Bundestagswahl heißt es da:
„Sie wollen also die Ehe abschaffen und gleichgeschlechtliche Paare rechtlich aufwerten, dazu Polygamie rechtlich fassen, und das alles unter der Bezeichnung »eingetragene Lebenspartnerschaft«“ 

Nun ja, hoffe ich mal, dass der Zuspruch für alle diese Parteien und Organisationen nicht nur zur Bundestagswahl, sondern auch in Zukunft immer geringer wird. 
Zumindest wisst Ihr jetzt, was ich nicht wähle.

Dabei habe ich es ja gut. Als Transsexuelle bin ich da in einer besseren Lage. Obwohl ich jetzt, nachdem ich als Frau lebe, lesbisch bin, führe ich mit meiner Frau eine „echte Ehe“, mit allen Vorteilen, da, als ich geheiratet habe, meine äußere Hülle „männlich“ war und unsere Ehe jetzt sozusagen Bestandsschutz hat. 

Eure Andrea

Dienstag, 10. September 2013

Welttag der Suizidprävention

Heute ist „Welttag der Suizidprävention“. 
Wenn man denkt, dass Selbsttötungen so oft gar nicht stattfinden, der irrt. In Deutschland nehmen sich jedes Jahr etwa 10.000 Menschen selbst das Leben, dass sind mehr Menschen als durch Verkehrsunfälle, Gewalttaten, illegale Drogen und Aids zusammen sterben. 
Hier dazu eine Pressemitteilung

Wenn ich dann sehe, dass im Landkreis Harz laut Statistischen Landesamt Sachsen-Anhalt die Suizidrate im Jahr 2012 sogar bei 23,2 (Suizide auf 100.000 Einwohner) liegt, ist das sogar fast doppelt so hoch, wie in Deutschland. 

Warum nehmen sich so viele Menschen das Leben? 
Es gibt da sicherlich unterschiedliche Gründe. Aber allen irgendwie gemein ist, dass man so nicht mehr weiterleben will, dass man keinen Ausweg sieht, dass man sich verlassen vorkommt und das Gefühl hat, von keiner Seite Hilfe erwarten zu können. 
Einen Teil trägt auch unsere Gesellschaft dazu bei. Wir leben in einer „Ellenbogengesellschaft“. Nur noch der Erfolg und das Geld zählt. Wie es den Menschen neben uns geht, ist meist egal, Hauptsache „Ich“ komme vorwärts. Für Menschen, die „Anders“ sind, nicht mithalten können, Pech im Leben haben, gibt es vielleicht Mitleid, welches oft sogar ehrlich gemeint ist, aber keine Hilfe. 
Und dann gibt es noch Vorurteile oder sogar körperliche bzw. psychische Gewalt gegenüber bestimmte Menschengruppen, die anders als die Meisten sind. Oft beruht das auf Unwissenheit oder dient der Profilierung gegenüber anderen. 
Da ist es nicht verwunderlich, dass die Suizidrate bei transidenten Menschen besonders hoch ist. 

Ich glaube auch, dass schon viele Menschen zumindest mal darüber nachgedacht haben, aber ernsthaft in Erwägung gezogen haben es wahrscheinlich die wenigsten. 

Hier noch ein paar Informationen für Menschen, die sich nicht nicht sicher sind, ob sie weiterleben sollen (als Hilfe gedacht). 


Eure Andrea

Dienstag, 3. September 2013

Drittes Geschlecht in Deutschland

Ab 1. November 2013 gibt es in Deutschland ein 3. Geschlecht. (siehe FOCUS online

Bei Kindern die mit uneindeutigen Geschlechtsorganen geboren wurden, muss künftig ins Geburtenregister kein Geschlecht mehr eingetragen werden. Intersexuelle Menschen können dann später selbst bestimmen, welchen Geschlecht sie gefühlsmäßig zugehören und entsprechende medizinische Maßnahmen einleiten und ihr Geschlecht entsprechend eintragen lassen. 

Aber „können“ ist meiner Meinung zu wenig. Es müsste verboten werden, an Babys und Kleinkindern entsprechende irreversible Korrekturen vornehmen zu lassen, wenn nicht medizinisch dringend notwendig. Ich hoffe, dass auch die entsprechenden Eltern über diese Möglichkeit gut aufgeklärt werden und nicht vielleicht, weil es ihr Wunsch ist, entsprechende Maßnahmen einleiten, die später das Kind unglücklich machen. 

Und was ist mit den Menschen, bei denen zwar eindeutig bei der Geburt ein Geschlecht festgestellt wurde, aber sie selbst später nicht der Meinung sind, diesem anzugehören?

LG Andrea

Sonntag, 25. August 2013

Die Macht der Psychopathen

Zurzeit schreibe ich einen Lebensbericht. Das ist kein Lebenslauf im herkömmlichen Sinn, sondern ein „Erlebnisbericht“ über mein Leben und ein sozusagen „schriftliches Nachdenken“ darüber. Ich versuche dabei auch meine Emotionen und Gefühle mit einfließen zu lassen und auch stelle mir die Frage, warum das Eine oder Andere so passiert ist bzw. warum ich wann bestimmte Entscheidungen getroffen habe. 
Die meisten Entscheidungen werden meiner Meinung nach im Unterbewusstsein getroffen. Auch wenn man glaubt, man entscheidet sich bewusst für etwas, hat einen das Unterbewusstsein es in Wirklichkeit schon vorgegeben. Hier habe ich schon mal auf eine interessante dreiteilige Dokumentation mit dem Titel „Das automatische Gehirn“ zu dem Thema hingewiesen. 

Diesen Lebensbericht verlangt meine Psychologin. Ja ich habe wieder Psychotherapie. Nicht dass Ihr jetzt denkt, ich bereue den Schritt als Frau zu leben und möchte den Weg zurückgehen. Nein, im Gegenteil, so fühle ich mich jetzt wohl. Diese Entscheidung war genau die Richtige und müsste ich wieder als Mann leben, wäre das wahrscheinlich mein Ende. 
Diese Psychotherapie hat nichts mit meiner Transsexualität zu tun. Genau genommen hat der Grund dafür schon vor meinem Outing begonnen. Genaues kann ich jetzt hier noch nicht schreiben. Aber ich glaube, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, werde ich das. 

Im Laufe meines Lebens hatte ich auch öfters mit Menschen zu tun, die oft sogar höflich und nett zu mir waren und augenscheinlich nur mein Bestes wollten. Aber in Wirklichkeit haben sie mir geschadet. Diese Menschen und ihr Handeln konnte und kann ich nicht verstehen. Manchmal habe ich sogar keinen Nutzen für sie in ihrer Handlung gesehen, außer dass sie ihre Stärke sich und anderen beweisen wollten. Andere Male waren da schon Gründe zu sehen, wie Vorteile in ihrer Kariere. Einige Handlungen dieser Menschen bewegen sich schon hart an der Grenze zur Strafbarkeit. 

Diesen Typ Mensch gibt es wahrscheinlich häufiger, als die Meisten glauben. 
Es sind die Psychopathen. 

Viele Kriminelle sind psychopathisch. Aber das ist wahrscheinlich der kleinere Teil. Die Intelligenteren nutzen ihre Fähigkeiten, sie werden Manager, Politiker oder haben leitende Funktionen. 
Unsere Gesellschaft bietet Psychopathen ideale Bedingungen zum Vorwärtskommen. Sie haben kaum ein Gewissen, wenn andere durch ihr Handeln Nachteile erleiden, ist es ihnen egal. Sie kennen keine Angst, auch nicht vor Strafe. 
Rücksicht auf Andere zu nehmen, bremst das Vorwärtskommen. Deshalb sitzen in hohen Posten überproportional viele Psychopathen. 
Würde es ohne Psychopathen überhaupt Kriege geben? 

Ich habe dazu mal ein paar interessante Links zusammengestellt: 

Doku: Ich bin ein Psychopath (ab 18)


Focus ONLINE: 
Wenn der Mensch zum Monster wird.  
So erkennen Sie einen Psychopathen – Typische Persönlichkeitsmerkmale 
Rund 500 000 Psychopathen leben in Deutschland – wahrscheinlich sogar mehr. Denn nur 50 Prozent fallen auf: Sie landen als Gewalttäter im Gefängnis. Die andere Hälfte schlägt sich erfolgreich durchs Leben. Wodurch sich Psychopathen verraten. 

John de Nugent: 
Psychopathen prägen unsere Welt 
Der Psychopath hat kein Gewissen, keine Liebesfähigkeit und keine Reue in sich. Nach Wikipedia ist seine Krankheit angeboren, und lebenslang absolut unverbesserlich. Diese psychopathischen Merkmale sind:
  1. Gewandtheit und oberflächlicher Charme; 
  2. Grandioser Sinn für das eigene Selbstwertgefühl, Narzissmus, sich selbst als das Zentrum des Universums sehen; das Gefühl, dass “niemand wirklich menschlich ist, nur ich”; 
  3. Gezielte Selbst-Entwicklung ohne Energie für andere aufzuwenden, außer um sie als Trittsteine zu benutzen; 
  4. Keine moralischen Tabus oder Hemmungen, alle Methoden anzuwenden, die Beihilfe zum beruflichen Erfolg sind; 
  5. Bedürfnis nach intensiver Stimulation, und Aktivität und neuen Wegen zur Vermeidung von Langeweile; typische Triebtaten des psychopathischen Kindes sind das Foltern von Tieren, das absichtliche Legen von Bränden und das Urinieren im eigenen Bett 
  6. Lügen als Kunstform, um kleine Veränderungen zum eigenen Nutzen herbeizuführen und als eine Quelle des Stolzes; 
  7. Ausrichtung und Manipulation der Leichtgläubigen; 
  8. Anlocken von Menschen, die genügend naiv sind, sie zu lieben, die sie wiederum nicht lieben (und es auch nicht koennen); 
  9. Fähigkeit, Emotionen, wie Liebe, Aufrichtigkeit und Bedauern überzeugend vorzutäuschen; 
  10. Gute Arbeit leisten und gute Taten erbringen, allein deswegen, um selbst gut voran zu kommen; 
  11. Rücksichtslosigkeit und “vor nichts zurückschrecken”; 
  12. Genuss an der Ausübung der Fähigkeit, enge Beziehungen kalt beenden zu können; 
  13. Racheüben als Hochgefühl wahrnehmen; 
  14. Der Wunsch nach Rache, wenn verschmäht; 
  15. Freude daran, Menschen zu feuern oder zu ruinieren. In den USA, wo hoch-profitable Unternehmen routinemäßig guten Mitarbeitern kündigen um ihre Bestandswerte zu steigern, gibt es professionelle „Terminatoren“, die durch das Land streifen und eiskalt das Personal verkleinern in dem sie die Kündigung persönlich durchführen; 
  16. Missbrauch und buchstäblich Folter von Lebewesen; 
  17. Körperliche, verbale, emotionale, psychologische oder sexuelle Demütigung anderer; 
  18. Die eigenen Kinder oder den Partner abwertend behandeln; 
  19. Kaltschnäuzigkeit und Mangel an Empathie und Mitgefühl; 
  20. Ohne Tiefgang oder keine Gefühle für andere, auch Kollegen, Kinder und Freunde; 
  21. Keine Fähigkeit, Reue zu fühlen oder etwas zurückzunehmen; 
  22. Bedauern nur, wenn sie selbst erwischt, peinlich berührt oder bestraft werden, nie für den Schaden an anderen; 
  23. Echtes Unverständnis der wütenden Reaktionen derer, die sie verletzt haben; 
  24. Unterschätzung der eigenen Wut; 
  25. Keinen Sinn für Verantwortung über die eigenen Handlungen; 
  26. Parasitäre Weltanschauung: von Betrügereien und nicht von harter Arbeit leben; 
  27. Verachtung für diejenigen, die sich “an die Spielregeln halten”; 
  28. Kriminelles Talent; kriminelle Energie und Innovationsfähigkeit; 
  29. Kriegerischen Mut weit über die Norm; 
  30. Das Spiel mit dem Mitleid der anderen. 
Frankfurter Rundschau: 
Antisoziale Persönlichkeitsstörung - Der große Manipulator 
Psychopathen nutzen ihre Mitmenschen gewissenlos und manipulativ aus - viele Banker, Manager oder auch Heiratsschwindler passen in das Raster.  

msn-wissen:
Sie haben kein Gewissen und kennen weder Furcht noch Mitleid. Diese Eigenschaften machen Psychopathen allerdings nicht zwangsläufig zu brutalen Verbrechern. In Wirklichkeit bestimmt die Kombination verschiedener Faktoren, ob jemand zum Serienkiller wird oder in der Chefetage eines Unternehmens landet… 

3sat - Kulturzeit:

Der ganz normale Wahnsinn -Kevin Dutton sieht Psychopathen als Vorbilder
Was hat Richard Fuld, Ex-Chef von Lehman Brothers und Milliarden-Pleitier, mit Neil Armstrong, dem ersten Menschen auf dem Mond, gemeinsam? Welche Wesenszüge teilt manch erfolgreicher Chirurg mit manchem Priester? Der Psychologie-Professor Kevin Dutton kennt die Antwort: Viele sind Psychopathen. Dutton hält nicht alle Psychopathen für geisteskrank. Im Gegenteil: Er lobt sie als Vorbilder. 

Hier noch eine nachträgliche Ergänzung:
SPIEGEL ONLINE vom 25.09.2013
"Lüge niemals für einen Psychopathen!" - Ein Interview von Bärbel Schwertfeger
Sie sind machthungrig und kaltschnäuzig, kennen weder Selbstzweifel noch Skrupel. Und doch gelingen vielen Psychopathen steile Karrieren. Im Interview erklärt der britische Psychologe Kevin Dutton, was man von ihnen lernen kann - und wie man mit bösen, gestörten Bossen umgeht.

So, jetzt noch ein Video, um wieder auf andere Gedanken zu kommen: 

Shontelle Impossible [Deutsch übersetzt] 

Eure Andrea

Samstag, 24. August 2013

Die nerven – GEZ

Wir bezahlen als anständige Bürger schon immer GEZ-Gebühren. 

Nachdem meine Frau 1990 ihr Schreibbüro angemeldet hatte, bekamen wir regelmäßig so etwa 2-mal im Jahr Post von der GEZ, wo wir auf einen Fragebogen immer angegeben haben, wir besitzen keine anmeldepflichtigen Geräte im Büro. Das kostete immer ein wenig Arbeit und das Porto, da die GEZ keine unfreien Briefe akzeptiert. 
Antwortet man nicht, kommt nach einiger Zeit eine Mahnung. 

Vor ein paar Jahren hatten wir auch auf die Mahnung nicht reagiert, weil es uns einfach zu „bunt“ wurde. Ein paar Wochen später kam dann ein Mann ins Büro und erklärte, er sei vom MDR. Wir dachten, was will denn der MDR bei uns? Aber es stellte sich dann schnell heraus, dass er ein freier Mitarbeiter der GEZ war. 
Nachdem seine Augen unser Büro genau gemustert hatten und er nichts verdächtiges, wie ein Radio oder Fernseher gefunden hatte, fragte er uns, ob der Computer hier Internetanschluss hätte. Natürlich hatte er keinen. 
Dann fragte er uns, wem denn das Auto da vor der Tür gehört. Ich sagte: „Mir!“ Er antwortete: „Da müssen Sie aber für das Autoradio bezahlen“. 
„Wir bezahlen schon privat GEZ-Gebühren und da ist das Autoradio inbegriffen.“ war meine Antwort. 
Dann wollte er uns weismachen, dass das Autoradio vom Ehepartner eines Gewerbetreibenden gebührenpflichtig ist. Wir haben dann ihn sanft auf die Straße gesetzt, wobei er uns noch androhte, dass wir jetzt mit einem Strafverfahren rechnen müssen. 

Ein paar Tage später kam wirklich ein böser Brief von der GEZ. Wir haben dann den Sachverhalt aufgeklärt und wiederum ein paar Tage später kam dann ein Anruf eines Mitarbeiters der GEZ und er entschuldigte sich für den etwas unsanften Auftritt seines Mitarbeiters. 
Aber trotzdem kam dann alle halbe Jahre noch dieser Fragebogen. 

Vor über einen Jahr hat dann meine Frau das Gewerbe aufgegeben und das auch der GEZ mitgeteilt. Trotzdem haben wir vor kurzem zum 2. Mal wieder den Fragebogen erhalten und wiederholt mitgeteilt, dass das Gewerbe nicht mehr existiert - da wir Telefon-Flatrate haben, per Fax. Da es aber eine 0800ter Nummer ist, haben wir heute die Rechnung, gesondert von der Monatsrechnung, erhalten. 


Auf 2 A4-Seiten werden uns dort dafür 0,06 € berechnet. 
Also GEZ, was soll das? 
Für ein sinnloses Schreiben anderen Kosten verursachen, die garantiert höher sind, als die 6 Cent. 
Ich könnte ja mal die Servicenummer für Rückfragen anrufen. Aber das lasse ich lieber, sonst kommt da auch eine Rechnung so um die 6 Cent.
Das nächste Mal wandert der Fragebogen in den Papierkorb. 

Eure Andrea

Donnerstag, 22. August 2013

Unkraut?

Elli - "Aber Spaß macht es!"
Wie jeden Tag, auch bei „Wind und Wetter“, fahren wir mit unseren Beardies Elli und Mace in „Wald und Flur“. Heute hatten wir aber Glück. 
Es war geradezu ideales Wetter, etwas über 20° C, viel Sonne mit ab und an ein paar kleinen Wölkchen, kein Wind und kein Regen. Die Wege waren auch trocken. Der einzigste Nachteil – die Hunde kletten sich schön ein. Da hat man hinterher zu tun, sie wieder davon zu befreien. Es sieht sonst nicht schön aus und es kann passieren, dass sie sich selbst die Kletten mit dem Maul absuchen und sie auffressen. Später wird es dann wieder ausgewürgt in Form einer Haar-Kletten-Wurst. 

Heute waren wir mal wieder in einem Gebiet, wo die Natur relativ unberührt ist. Zu DDR-Zeiten war das hier ein Übungsplatz der hier stationierten sowjetischen Soldaten. Als normaler Bürger war das Gelände tabu. Man trifft auch heute kaum Leute, die sich hierher verirren. 


Hier kämpft jede Pflanze selbst um ihr Bestehen, ohne das der Mensch eingreift. Das hat eine große Vielfalt zur Folge, was auch besonders die Insekten freut. 

Normalerweise würden die Meisten sagen, hier wächst doch nur Unkraut. Aber gibt es eigentlich Unkraut? Hat nicht jede Pflanze ihren Sinn. Das nicht alles was wächst für den Menschen zu gebrauchen ist, bedeutet doch nicht, dass es unnütz ist. Für andere Lebewesen ist es vielleicht wichtig. Aber es ist eben mal so, der Mensch bezieht alles auf sich. 
Aber selbst wenn es für Menschen nicht zu verwerten ist, besitzt nicht jede Pflanze ihre eigene Schönheit – auch „Unkraut“. 

Ich finde auch die Mischung und die Vielfältigkeit der Flora einer solchen Landschaft schön. 














So, jetzt geht es nach Hause, zum Entkletten

Eure Andrea