In letzter Zeit ist irgendwie meine Zeit knapp geworden. Im
Augenblick komme ich kaum hinterher, meine „Verpflichtungen“ im Internet
nachzukommen. Da mein Blog natürlich vorgeht, müssen andere „Sachen“, wie zum
Beispiel Foren, in denen ich bin, darunter leiden.
Heute war ich zu unserem Hausarzt, nur um Rezepte für meine
Frau und mich abzuholen.
Da meine Ovestin-Creme, die mir meine Frauenärztin
verschrieben hat, bis zu meinem nächsten Termin etwas knapp bemessen ist, wollte
ich auch dafür ein Rezept mitnehmen.
Ich erhielt aber nur ein grünes Privatrezept. Ein
Kassenrezept ist angeblich vom Hausarzt nicht möglich. Das ist mir „zu hoch“.
Die Creme gehört zu meinen Verordnungen. Wenn der Hausarzt dafür kein Rezept
ausstellen darf, dann doch grundsätzlich nicht. Warum darf er das dann als
Privatrezept?
Kurzfristig hat sich heute noch ein Treffen mit Yuna-Juli
ergeben. Sie wohnt nahe Halberstadt und hatte angefragt, ob wir uns mal sehen
können. Ich stehe Begegnungen mit anderen TS immer aufgeschlossen gegenüber und
freue ich mich auch darauf. Da aber mein Terminplan die nächsten Tage kaum
Lücken aufweist, habe ich vorgeschlagen, dass wir uns heute um 17:30 Uhr im Wald
hinter dem Asylantenheim treffen, während ich die Runde mit dem Hund mache.
Auf dem Weg dorthin habe ich meine Frau beim „Sealand“ zum Schwimmen
abgesetzt. Mit 5 Minuten Verspätung am Waldrand angekommen, war aber von Yuna-Juli
nichts zu sehen, aber dafür saßen dort zwei Ausländer im Gras. Ich bin dann ausgestiegen
und mit unseren Hund Richtung Wald gegangen. Nach ein paar Schritten war dann einer
der beiden Ausländer plötzlich neben mir und ging mit.
Er fing dann ein
Gespräch in sehr gebrochenem Deutsch an. Seine Herkunft war Kenia und erst seit
ca. einer Woche da. Dann merkte ich, wie er beim Gehen immer näher kam und mich
mit seiner Schulter an meiner berührte. Da mir das Ganze ein wenig unheimlich
vorkam und weit und breit kein anderer Mensch in der Nähe war, außer der 2.
Ausländer, drehte ich mich um, um zum Auto zurück zu gehen.
Jetzt merkte ich, dass er versuchte mich von hinten
umzufassen und er sagte: „Ich Dich lieben tue“. Die ca. 200 m bis zum Auto
kamen mir jetzt weit vor. Meine Schritte wurden immer schneller und er fragte
mich: „Wohin wollen?“
Ich sagte, ich bin verabredet und warte auf jemanden, der
gleich kommt.
Als er merkte, ich gehe zielstrebig auf das Auto zu, sagte
er: „Wir mitkommen.“
Am Auto angekommen habe ich sofort den Hund in den
Kofferraum gelassen, blitzschnell eingestiegen, das Auto von innen verriegelt
und bin losgefahren.
Dann habe ich Yuna-Juli doch noch getroffen. Wir hatten uns
mit dem Treffpunkt ein wenig falsch verstanden.
An einer anderen Stelle haben wir dann noch einen kleinen
Spaziergang gemacht und uns nett unterhalten. Sie ist bisher nur in ihrer
Familie geoutet, aber ihre Frau hat mit ihren „Anders-sein“ kein Problem, hat
sie mir gesagt. Das Leben als Mann kann sie nicht mehr ertragen und möchte den
ganzen Weg, einschließlich OP, gehen. Angst hat sie vor allem vor dem Outing
auf Arbeit.
Mehr möchte ich jetzt nicht über sie erzählen.
Eure Andrea