Mein wahres Leben: Der neue Personalausweis

Donnerstag, 12. Juli 2012

Der neue Personalausweis

Bevor ich nun nächste Woche meine Nach-OP in Krefeld habe, muss es ja mit dem Umbau des Hauses trotzdem weitergehen. Wer weiß wie lange ich dann „ausfalle“, insbesondere da meine Entzündung zwar besser geworden ist, aber noch nicht weg ist. 

Ich habe darum erstmal die letzten Tage an unserer Terrassentreppe weitergebaut (Betonarbeiten). Leider muss man als Frau auch so schwere Arbeiten machen, weil es ja nun mal keinen Mann mehr in unserem Haushalt gibt. Aber das ist das Schicksal, einmal Mann gewesen, schon wird man diese Arbeiten nicht mehr los. Außerdem sind wir ja emanzipierte Frauen. Aber Sarah hat mir dabei geholfen.

Heute habe ich mich auch über Sarah gefreut. Als ich von der Arbeit nach Hause kam, war der Rasen schon gemäht. Dadurch hatte ich Zeit, andere Sachen zu erledigen.

Heute war auch die Benachrichtigung im Briefkasten, dass ich meinen neuen Personalausweis abholen kann. Also bin ich gleich um 15:00 Uhr hin zum Rathaus.
Zu meinem Schreck warteten da aber schon einige Leute vor mir. Deshalb bin ich dann erst mal zu meiner Versicherung gefahren, um alle meine Verträge auf die neue Identität umstellen zu lassen.

Meine Versicherungsmaklerin wusste schon darüber Bescheid, aber hat mich doch nicht gleich erkannt. Das Umstellen der Verträge verlief problemlos und es ändert sich eigentlich nichts. Sie versicherte mir, dass die Beiträge alle in ihrer Höhe gleich bleiben.

Nachdem ich dann noch meine Frau vom Schwimmen abgeholt hatte, bin ich wieder zum Bürgerbüro. Jetzt, um 17:15 Uhr, war ich der Einzigste. Jetzt kann ich mich endlich auch als Frau ausweisen. 
Meinen alten Ausweis habe ich mir aber, nachdem er durch Abschneiden einer Ecke entwertet wurde, wiedergeben lassen. Ich brauche ihn ja mindestens noch so lange, bis auch der Führerschein und alle EC- und Kreditkarten umgestellt sind.
Bei der Gelegenheit habe ich mich im Melderegister auch noch gleich mit einer Auskunftssperre versehen lassen. Sicher ist sicher.

Vorhin habe ich auch noch mein Tablet-PC vom Betriebssystem Android 2.3 auf Android 4.0 (ICS - Ice Cream Sandwich) upgedatet. Ich hoffe, dass ich dann mit dem Editor für meinen Blog im Krankenhaus dann nicht mehr so viele Probleme habe, wie vorher. Am Wochenende werde ich das mal testen.

Eure Andrea

15 Kommentare:

  1. Freue mich für Dich und den neuen Ausweis. :)

    Zur Auskunft und Weitergabe der Daten im Melderegister habe ich auch widersprochen. Ansonsten können praktisch Hinz und Kunz online auf einfache Wege den Eintrag im Einwohnermelderegister abfragen. Das kostet bloß eine winzige Gebühr und ein rechtliches Interesse, das man sich leicht ausdenken kann.

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    1. Danke Marion!

      Bei mir wollten sie aber weder Geld noch eine Begründung für die Auskunftssperre.

      LG Andrea

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    2. Ach, ich habe mich doof ausgedrückt. Die Auskunft über Dich könnte man online einholen. Recht einfach und billig. Der Widerspruch beim Amt kostet den Bürger natürlich nichts.

      So war's gemeint. :)

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  2. Du hast es sehr treffend selbst beschrieben. Du malochst und betonierst an deiner Burg,und deine Frau geht schwimmen. ich will da gar nix dagegen sagen.Das ist doch typisch für ein Ehepaar,der Mann malocht und die Frau läßt arbeiten.Und das ändert sich eben auch nicht bei einem geschlechtsgewandelten Mann mit geänderten papieren.Als geschlechtsgewandelter Mensch kommt man wohl doch nicht aus den althergebrachten Ritualen,und betonieren ist wahrlich keine Frauenarbeit,also ist der geschlechtswandel wohl doch eine mehr auf Äußerlichkeiten basierende Fassadenkosmetik

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    1. Du suchst wohl immer was, wo Du Dich auslassen kannst.
      Es kann einem so richtig leid tun, was Du für ein Leben haben musst. Hast Du schon mal jemanden wirklich geliebt? Kannst Du das überhaupt? Ich kann Dir sagen, das ist ein herrliches Gefühl, lieben und geliebt zu werden. Verwechsele das bitte nicht mit Sex.

      In einen Partnerschaft ist das eben so, das die Aufgaben geteilt werden. Aufgaben erledigt man, weil sie gemacht werden müssen, und nicht aus Berechnung und ein gegenseitiges Aufwiegen gibt es auch nicht. Wenn man das macht, kann es mit der Liebe nicht weit her sein. Und da ich nun mal Betonarbeiten (vielleicht weil ich daran gewöhnt bin) besser kann, mache ich sie.
      Das oben war nun absolut nicht als Vorwurf oder Klage gemeint, sondern als Feststellung, das auch Frauen diese Arbeiten können.

      LG Andrea

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    2. @Andrea: Das hast du "geschlechtsgewandelter Mann" taktisch falsch angegangen, du hst verpasst deiner Frau den Weg FzM nahezulegen und wenn ihr dann beide über Kreuz transitioniert habe dann drückst du ihr/ihm die Maurerkelle in die Hand und anonym ist zufrieden (oder gänzlich verwirrt, weiss nicht).

      @anonym: Warum sollen denn Frauen nicht auf dem Bau arbeiten? Glaubst du Männer sind stärker? Schau mal nach den Zahlen wie viele Männer von ihren Frauen verprügelt werden und die Dunkelziffer ist recht hoch.

      Die Frauen "stehen ihren Mann", auch und gerade im Beruf, wirst du dich wohl mit abfinden müssen. Und vor allem verlieren sie dabei kein bischen von ihrer Weiblichkeit!

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  3. hallo Andrea,
    das sollte ja kein vorwurf sein,nur eine klare feststellung. Lieben kann ich nicht,das ist für mich alles business und berechnung,denn nix im leben gibt es umsonst.Daß du Betonieren kannst,nehme ich an,aber du bist jetzt eine Frau,angeblich genauso wie deine Ehefrau,also kannst du zwangsläufig auch nicht mehr betonieren,oder ist das nur ein anerzogenes Unvermögen der Biofrauen? ich habe da oft den Eindruck! was ich nicht kann,muß ich auch nicht machen. Und wenn meine Frau mich wirklich so uneingeschränkt liebt wie vorgegeben,würde ich meiner neofrau helfen,so gut es geht,und sie nicht alleine wie ein mann malochen lassen,da divergiert für mich was!Du bist alleine lebend uneingeschränkt lebensfähig,deine frau mit Sicherheit nicht,und das ist der unterschied auch nach geschlechtswandlung. Von einem mann wird nach dem Wechsel die selbe leistung erwartet,wie prä OP,also bei allen Dingen,die Vorteile bringen darf sich nix ändern.

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    1. "was ich nicht kann, muß ich auch nicht machen" - ein durchaus sinnvolles Vorgehen, probiers doch auch mal damit und lass es über Sachen zu reden von denen du keinen Plan hast.

      Es gibt auch viele Sachen die kann ich nicht und die mache ich auch nicht aber dann hole ich mir jemanden der es kann und macht.

      Viele langjährige Ehemänner sind doch ohne die Zuarbeit ihrer Frauen gar nicht lebensfähig, ist zwar schön dass die einen Nagel gerade in die Wand kloppen können (können Frauen auch, mit einer davon bin ich verheiratet), aber was ist denn mit Haushalt? Au weia.

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  4. Ihr habe beide Recht und Unrecht.
    Es bleibt Folgendes festzustelllen.

    1. Biomänner sind Biofrauen pyhsisch überlegen.
    Ich kann handwerklich mehr als viele Männer, habe aber nicht die gleiche Kraft. Ab der Pubertät war ich rein kraftmäßig unterlegen, konnte es aber duch andere Qualitäten (Geschicklichkeit, Schnelligkeit, Fachwissen) sublimieren/ausgleichen.

    2. Biofrauen/Biomänner in der Generation 50+ sind überwiegend in ihrer angestammten Rolle verhaftet.
    Ich war es nie, war die erste Frau, die in Deutschland in "Selbst ist der Mann" und "Selbermachen", also in Männermagazinen publizierte, als Frau, real und als Model/als Produzentin, "Männerarbeiten" ausgeführt hat. Warum? Weil ich ein "Es" bin und weil ich es wollte. Es interessierte mich nie, wes Geschlechts ich bin, ich war und bin ein ich, das sich nicht darum schert, was es geschlechtlich ist, weil es noch Wichtigeres gibt. Eigentlich ist das Geschlecht irrelevant. Von Natur aus bin ich selbstständig, wie eigentlich jeder Mensch es ist, wenn er nicht schafsmäßig den Vorgaben von Staat und Gesellschaft folgt. Meine Selbstständigkeit ist Fakt, die musste ich nicht "beantragen". In Naturgesellschaften fragt ja auch niemand, wer oder was du bist. Du bist wertvoll und wichtig als solches. Ich habe schon als Pubertierende beschlossen, ohne Staat und ohne Banken und ohne Vorgaben zu leben. Zugegebener Maßen hatte ich Eltern, die sich auch nicht im Rahmen der Norm bewegten. Das war ein Vorteil. Eure Einteilungen ziehen bei mir nicht. Ihr habt das Problem, hetornormativ durch´s Leben zu gehen, und das auch noch als erstrebenswert anzusehen. Ich halte es eher für erstrebenswert und erleichternd, ungeschlechtliches Rollenverhalten leben zu können. Trotzdem interessiert mich, wie ihr "weiblich" und "männlich" kategorisiert und es durch die Tansition erneut "zementiert", weil ich das nicht fühlen und nachvollziehen kann, nie konnte. Ihr könnt doch leben, wie ihr wollt, ob jetzt "Epi" oder nicht. Das ist doch egal! Es kommt meiner Meinung nach darauf an, was ihr in eurem Leben machen wollt und wie ihr das wollt. Wenn ihr mit euren Partnern nicht zufrieden seid, weil sie zu sehr in heteronormativen Weisen handeln und leben, dann wäre es angebracht, dass ihr das euren Partnern kommuniziert oder euch andere sucht oder es hinnehmt, weil es eben so ist. Es gibt genug Frauen, die sich nicht nur "Frauenaufgaben" widmen und genug Männer, die auch nicht stereotyp, Männeraufgaben machen. Ich kann verstehen, dass man optisch kein Mann sein will, weil Männer, je älter sie werden, leider auch immer hässlicher werden. Allerdings gleicht sich das im Alter wieder an. Da laufen die Geschlechter dann wieder außerhalb der Konkurrenz, weil sie fortpflanzungsmäßg nicht mehr relevant sind.
    Meine Brüder z. B. haben gekocht, gehäkelt, gestrickt, geschneidert, etc. pp., und ich habe Häuser gebaut, Beton gegossen, Möbel gebaut, die Elektrik verlegt usw.. Ich verstehe diese Fixiertheit auf Rollenclichées nicht. Ich kann mich eher darüber beschweren, dass mein letzter Partner eine faule Socke war, die mich die Schwerstarbeiten, aber auch die traditionellen Frauenarbeiten vollumfänglich ungerührt allein machen ließ. Ich habe ihn deshalb verlassen. Das war unerträglich.
    LG´s

    LG´s
    PS
    Meine Partnerin, die eine Transfrau ist, hat leider kaum weibliche Befähigungen drauf, auf die ich eigentlich Wert lege. Weder kocht sie, noch hat sie besonderen Stil, noch hat sie Benimm oder Dekoratives oder rechnet haushälterisch vernünftig, von Ordnung ganz zu schweigen. Trotzdem akzepiere und liebe ich sie so wie sie ist (bin keine Masochistin)- als Mensch und als Intellektuelle, die mich (wunderbarer Weise) nicht langweilt und viel zu geben hat. Sie ist unverwechselbar verrückt. Sie ist eine kreative, außerordentliche Denkerin. Das allein macht sie schon besonders.
    Das zum Thema Liebe, in der es nicht zwingend um Leistung geht (s. Andreas Ansicht).
    LG´s

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    1. Hallo Marilette,

      ein schöner Text und hinten dran eine wundervolle Liebeserklärung.

      LG Corinna ;)

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    2. Hallo Marilette,

      ich kann mich Corinna nur anschließen. Vielleicht gibt es mal eine Zeit, wo das Geschlecht keine Rolle mehr spielt.

      LG Andrea

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    3. Hallo Andrea,

      es ist auch an uns "Alten" die Welt ein Stück weit in die Richtung zu veändern dass sie für unsere Kinder ein schöner Platz zum leben wird.

      LG Corinna ;)

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  5. Also ich bin haushalttechnisch nicht begabt,und kochen kann ich auch net,bis auf wasser zum kochen zu bringen. Aber es klappt trotzdem iwie.Also hinbringen würde ich es bestimmt,aber ich habe keine Lust dazu.Man kann heute so preiswert essen,da lohnt sich der ganze Aufwand für eine Person gar nicht.Und alleine zu leben ,empfinde ich sehr schön.Meine bekannten wollen mich immer verkuppeln,aber ich will einfach nicht,das ganze gezeter schreckt mich ab,und der honey moon ist ja auch irgendwann vorbei. Nicht mal eine mehrstellige Millionenmitgift könnte mich bewegen - was ich nicht habe,brauche ich nicht zu verwalten.

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    1. Für mich ist vieles im Haushalt auch ein Stück Hobby und auch in der Zeit als ich in Hamburg 30 Monate meinen eigenen Haushalt führte habe ich mir lieber was selbst gekocht als immer nur essen zu gehen.

      Ich gebe allerdings zu dass ich mir aus Zeitgründen (zeitaufwändiger Job, Haushalt und zwischendurch noch Heimfahrten) dann doch eine Putzhilfe geleistet habe, aber im Normalbetrieb wäre es auch gut ohne gegangen.

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  6. Freut mich,
    @ Corinna und Andrea, dass ihr meine Ansichten so nachvollziehen könnt. Ich hoffe auch sehr, dass diese Zeit, wo Geschlecht/Rollenverhalten keine Rolle mehr spielt, noch kommt, damit es alles wieder spielerischer wird und mehr Freude bringt.

    Leider habe ich ja nur 2 Mädchen auf diese Welt gebracht und keine Jungs bekommen. Ich konnte also hinsichtlich "Erziehung", bzw. Begleitung beim Heranwachsen, nichts für die Erweiterung der Vielfalt und Lockerheit der zukünftigen Männerwelt tun.
    Hat hier jemand Söhne? Wie lasst ihr sie großwerden oder wenn ihr welche hättet, worauf würdet ihr besonders achten?
    LG´s und danke für die freundliche Resonanz!

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