Mein wahres Leben: In der Klink in Hamburg angekommen

Sonntag, 28. Oktober 2012

In der Klink in Hamburg angekommen


Pünktlich um 10:00 Uhr bin ich hier im Asklepios Westklinikum Hamburg, Station 22, Zimmer 12 angekommen. Ich hatte noch nicht mal meine Sachen vollständig ausgepackt, musste ich schon zum EKG.

Danach erfolgte die Aufnahme durch die Stationsärztin in meinem Zimmer. Außer dem notwendigen, wie Formulare ausfüllen und 4 Röhrchen Blut abnehmen, habe ich mich sehr angenehm über Transidentität im Allgemeinen und im Speziellen über meine unterhalten.
Morgen um 7:00 Uhr werde ich operiert. Die Nachtschwester weckt mich um 5:45 Uhr, damit ich pünktlich um 7:00 Uhr im OP bin.

Gleich danach besuchte mich der Anästhesist. Ich werde morgen keine Vollnarkose erhalten, sondern die Operation wird unter Spinalanästhesie gemacht. Das heißt, ich werde vorübergehend ab Bauchnabel gelähmt sein, während mein Oberkörper noch voll funktionstüchtig bleibt. Damit bekomme ich wahrscheinlich alles mit.

Zum Mittagessen gab es heute Gulasch mit Nudeln. Auswählen konnte ich ja heute das Menü noch nicht. Man konnte es essen, war aber nicht die Welt.

Kaum das ich aufgegessen hatte, wurde ich zu Dr. Pottek gerufen. Er sah sich das Ganze nochmals an und besprach dann mit mir die Operation.

Übrigens hatte ich meiner Frauenärztin gesagt, dass ich bitte nicht mehr als Transsexuelle behandelt werden möchte, sondern als normale Frau. Auf dem Krankenhauseinweisungsschein steht nun „Heatus-, Introitusenge /Erbitte operative Sanierung" und auf dem Krankenschein steht „N35.9 G“. Die Diagnose F64.0 gibt es nicht mehr.

UMTS-Empfang habe ich auf dem Zimmer. Zwar nicht besonders gut, aber es ist ausreichend. Damit ich mit dem Erstellen von Posts in meinen Blog nicht wieder so viele Schwierigkeiten bekomme, habe ich dieses Mal ein Netbook mitgenommen.

Am Nachmittag habe ich dann noch ein paar Besuche auf der Station erledigt. Hier werden scheinbar MzF-operierte wie Privatpatienten behandelt. Zumindest liegen alle vier zurzeit Anwesenden allein im Zimmer.

Petra-Amanda, sie wurde am 08.10. operiert, ist auch noch da. Wir haben uns, wie immer, sehr ausgiebig unterhalten. Während meiner Anwesenheit in Ihrem Zimmer erhielt sie gerade einen Anruf von ihrer Frau, dass der Brief mit der Bestätigung der Rechtswirksamkeit ihrer VÄ/PÄ vom Gericht gekommen ist. Wenn wir jetzt nicht im Krankenhaus wären, hätte es eine Runde Sekt gegeben.

Anschließend war ich bei Michelle. Sie hatte am 27.02.12 in Krefeld ihre geschlechtsangleichende Operation und am 28.04.12 ihre Nach-OP. Dabei ging anscheinend was schief. Im Juli 2012 wurde Sie in Minden notoperiert. Dort war Sie bis Anfang September und sollte dann wieder nach Krefeld zurück, wovor Sie schreckliche Angst hatte.
Im Forum der dgti haben Ihr dann einige Mitglieder (ich auch) geraten, sich an Dr. Pottek zu wenden. Sie war erst skeptisch, so schnell einen Termin zu erhalten, aber hat dann doch dort angerufen. Kurzfristig erhielt Michelle einen Vorstellungstermin und wurde am 16.10.2012 operiert. Die OP ist gut gelaufen und morgen wird Sie entlassen. Sie muss aber dann nochmals in 2 bis 3 Monaten zu einer Nach-OP, weil der Eingriff so umfangreich war, dass nicht alle Feinheiten gemacht werden konnten. Ich hoffe, das ich von Michelle dann nochmals was höre.

Als letztes habe ich noch Anita besucht. Sie wurde vor einer knappen Woche erstoperiert. Ihr geht es schon wieder ganz gut. Nur mit dem Sitzen klappt es noch nicht so, was aber völlig normal ist. Wir werden uns in den nächsten Tagen bestimmt noch öfters sehen.

So, dann bis morgen. Ich hoffe, dass ich da zum Schreiben in der Lage sein werde.

Eure Andrea

16 Kommentare:

  1. Hallo Andrea,

    gutes Gelingen, ich drück Dir die Daumen.

    Cosima

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  2. Ja, da kann man dir nur die Daumen drücken,daß Dr Pottek das morgen gut hinbekommt,aber da habe ich eigentlich keine Sorge.
    Es erstaunt mich ein wenig,daß man so einen Eingriff in Spinalanästhesie macht,da so längere Zeit aufgebockt und ruhig dazuliegen und um einen herum der ganze OP Betrieb ist ja auch nicht ohne.Jedenfalls hast du mit Dr. Pottek wohl die richtige Entscheidung getroffen. ich werde morgen früh an dich denken und beide Daumen feste drücken.

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    1. Auch Dir Danke!

      Es war ja nur eine Korrektur-OP.
      Im Nachhinein muss ich sagen, die Entscheidung es unter Spinalanästhesie zu machen, war richtig.

      LG Andrea

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  3. Hallo Andrea,

    ich mach mal mit beim Daumendrücken.

    Das was du so über das Krankenhaus schreibst klingt ja schon mal sehr gut.

    LG Corinna ;)

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    1. Danke!

      Ob dass mit den Einzelzimmerer so bleibt, bezweifle ich. Irgendwann ist hier der Andrang so groß, dass eine Mehrfachbelegung nicht zu vermeiden ist. Eine Doppelbelegung würde mich auch nicht stören, wenn es passt.

      LG Andrea.

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  4. Hallo Andrea,

    ich hoffe, das Daumendrücken hat geholfen, und dass es dir gut geht.

    Alles Liebe und Gute für Dich!!

    LG Vanessa

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    1. Danke Vanessa,

      das Daumendrücken hat geholfen.

      LG Andrea

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  5. Komm Gesund wieder Andrea. Diesmal!

    LG Svenja

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  6. Ich will da jetzt nicht die Kompetenz des Krefelder Krankenhauses in Frage stellen...was mir auch nicht zusteht.
    Aber!
    Meine Endscheidung keine Zwischenlandung im Monat Dezember und überhaupt, in Krefeld einzuplanen war Gold richtig.

    Svenja

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    1. Hallo Svenja,

      die medizinische Kompetenz zu beurteilen mag für uns nicht-Mediziner wohl unmöglich sein, aber nach drei Besuchen bei Andrea in diesem Krankenhaus verspürte ich bei der Aussicht mich dort selbst hinzubegeben ein gewisses Unbehagen.

      LG Corinna ;)

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    2. Bei einer OP kann immer was schief gehen. Meine Gründe waren nicht, dass ich die Kompetenz anzweifle, sondern einfach weil ich mal jemand Anders das Problem ansehen lassen wollte; HH näher ist als Krefeld und meine Tochter in der Nähe wohnt.

      @Corinna
      Ich war nur zweimal in Krefeld.

      LG Andrea

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    3. Hallo Andrea,

      DU warst nur zweimal in Krefeld, aber ICH habe dich drei mal dort im Krankienhaus besucht, hier in deinem Blog ist mein zweiter Besuch bei deinem ersten Aufenthalt nachzulesen ;)

      LG Corinna ;)

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    4. Hallo Corinna,

      Du warst natürlich dreimal mich besuchen. Entschuldige, da habe ich wohl zu flüchtig gelesen.

      LG Andrea

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  7. Entschuldigung,ich muß da korrigieren. Du warst 3x in Krefeld hospital: ein erstes,ein zweites und ein letztes Mal.Und jedesmal ist es suboptimal gelaufen.
    Bei einer relaiv so einfachen OP,darf das nicht verkeimen,es waren ja sonst keine besonderen Schwierigkeiten da.
    Frau Prof.und Chefärztin hätte bei der RevisionsOP sehen müssen,daß der Harnröhrenausgang zu tief liegt,nein,da mußt du zu einem Mann nach Hamburg für eine dritte OP. Das ist ein schönes Armutszeugnis für Krefeld,von den Kosten,und Zeitaufwand ganz abgesehen,ist es ja auch nicht unschmerzhaft und mit einigen Unannehmkichkeiten für die Pat.verbunden.

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