Am Dienstag war ich zu meiner Frauenärztin in Wernigerode.
Dort habe ich im Wartezimmer eine weitere TS aus Halberstadt, die ich lange
nicht gesehen hatte, getroffen.
Mich hat erstaunt, dass Sie Ihre Vornamens- und
Personenstandsänderung immer noch nicht hat, obwohl Sie das schon im Februar
2011 beim Amtsgericht Magdeburg beantragt hatte. Ich fand schon meine Wartezeit
von gut 7 Monaten lange. Das ärgerliche bei Ihr ist aber, dass die Krankenkasse
darauf besteht, um die Zusage zur geschlechtsangleichenden Operation zu geben.
Ich bin der Meinung, dass die KK das nicht darf. Die Gutachten müssten ausreichen.
Die gute Nachricht, die mir meine Ärztin gegeben hat ist,
dass da unten alles gut aussieht und keine Entzündung feststellbar ist. Es war
also wahrscheinlich doch die starke Beanspruchung vom Bougieren. Ich bougiere jetzt
auch viel weniger, denn wenn ich bald wieder arbeite, geht das tagsüber ohnehin
kaum. Andererseits bin ich im Augenblick froh, wenn ich wenigstens die Weite
halte, die leider nach der Entzündung durch den Keim geringer geworden ist. Da
werde ich noch einige Geduld aufbringen müssen.
Die Fäden, die immer noch im Gewebe sind, fallen nach
Auskunft meiner Frauenärztin alleine raus. Das kann aber bis zu 2 Monate nach
der OP dauern.
Was mir aber noch sorgen macht ist, dass der
Harnröhrenausgang auch nach der 2. Operation viel zu eng ist. Da werde ich wohl
um eine weitere OP nicht herum kommen. Die Frage ist nur wann und wo ich das
machen lasse.
Dass ich gesundheitlich so nicht ganz in Ordnung bin, passt
mir im Augenblick so gar nicht. Das halbe Haus ist eine Baustelle und ich kann
fast nichts machen. Da ist es wirklich gut, wenn man Freunde hat. Da habe ich
wirklich Glück. Nicht nur, dass ich durch meine Transition keine Freunde verloren
habe, nein ich habe sogar noch Freunde dazu bekommen.
Wir sind jetzt eine Etage tiefer gezogen. Für mich war der
Umzug anders als sonst. Eine völlig neue Situation, die mir fast peinlich war.
Sonst war ich für das Tragen der schweren Sachen zuständig, aber dieses Mal war
ich nur Zuschauer. Viele fleißige Hände haben das für mich übernommen. Ich war
sozusagen nur der „Dirigent“.
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Yuna und Sarah beim Aufbau der Schrankwand |
Also hier noch mal vielen Dank für all die fleißigen Helfer!
Aber selbst wenn ich wieder richtig gesund bin, werde ich
wahrscheinlich nie wieder so richtig Kraft haben, schwere Dinge zu heben. Das
ist eben der Preis, den ich zahlen muss. Ich hätte vorher nie gedacht, dass das
Testosteron so viel ausmacht.
Vorgestern war ich bei Roller mit meiner Frau ein neues Bett
kaufen. Bei der Warenausgabe bekommt man die Möbel eigentlich nur auf einem
Wagen ausgehändigt und muss sie dann selbst ins Auto verladen, so war es zumindest
bisher immer und die Leute vor mir mussten das auch. Als dann unser Bett kam
wollte ich gerade meine Frau rufen, die noch im Auto saß, aber ohne ein Wort zu
sagen, haben dann die 2 Lagerarbeiter von Roller alles in mein Auto geladen.
Das sind dann so Momente, wo ich mich frage, erkennen mich diese Leute als
schwache Frau oder warum machen sie das?
Eure Andrea