Mein wahres Leben: Tolerantere Gesellschaft oder homo- und transphobe Entwicklungen?

Samstag, 1. Februar 2014

Tolerantere Gesellschaft oder homo- und transphobe Entwicklungen?

Während sich Prominente, wie z. B. der Fußballer Thomas Hitzlsperger, unter Beifall der Öffentlichkeit als homosexuell outen, gibt es leider auch homophobe Entwicklungen. 
Es scheint, dass oberflächlich betrachtet, das Verständnis und die Toleranz für Homo- und Transsexuelle wächst, aber schaut man näher hin, habe ich das Gefühl, dass es noch sehr viele Menschen gibt die sagen: „Ich habe zwar nichts gegen Homo- und Transsexuelle, aber gleiche Rechte dürfen sie nicht bekommen.“ und sie damit ausgrenzt und diskriminiert.

Nimmt man mal die Diskussion um die „Homoehe“. In den Kommentaren von Pressemeldungen findet man sehr viele Meinungen (Beispiel), die homophob sind. 
Da wird z. B. davon gesprochen, dass die Ehe von Mann und Frau die Grundzelle der Gesellschaft ist, die das Leben reproduziert und weil diese Funktion gleichgeschlechtliche Partnerschaften nicht einzulösen können, sie auch kein Recht haben, diese zu begehen. 
Es wird vorgeworfen, dass diese Paare zur Pädophilie neigen und die Kinder zur Homosexualität erzogen werden. 

In Baden-Württemberg wird gerade über einem in Entwurf befindlichen neuen Bildungsplan diskutiert, der die Akzeptanz unterschiedlicher Lebensentwürfe und sexueller Orientierungen zum Thema macht. „Schülerinnen und Schüler sollen, wie es im Entwurf des Bildungsplans heißt, die verschiedenen Formen des Zusammenlebens von und mit Homo-, Trans-, Inter- und Bisexuellen kennen und reflektieren lernen. Sie sollen verstehen, was es etwa für intersexuelle Menschen bedeutet, nicht in das bekannte Raster Frau/Mann zu passen. Sie sollen lernen, Toleranz gegenüber anderen als etwas ganz Selbstverständliches wahrzunehmen. Und sie sollen sehen, dass sie nicht allein sind, wenn sie selbst schwul, lesbisch, inter-, bi- oder transsexuell sind.“
Aber für einen Realschullehrer aus Baden-Württemberg scheint Toleranz in der Schule ein Fremdwort zu sein. Dieser Pädagoge wendet sich gegen den Plan, die Akzeptanz sexueller Vielfalt in Schulen zu fördern. Er hat eine Pedition "Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens" gestartet, die erstaunlich viele Befürworter (192.405)hat. 
Hier besteht eine Möglichkeit, eine Gegenpedition zu unterzeichnen. 

Im Landkreis Mansfeld-Südharz gibt es den im Jahr 1991 vom ehemaligen CDU-Landtagsabgeordneten Bernhard Ritter in Bennungen gegründeten Verein “Gesellschaft für Lebensorientierung” (LEO e.V.). Er bietet Seminare mit dem Titel “Schritte zur Freiheit aus zwanghaften Gefühlen” (Im Link unter Termine) an, in denen Homosexualität als psychische Krankheit bezeichnet wird, mit dem Ziel, therapeutische Hilfe zur Heilung zu geben (Bernhard Ritter: Eine andere Art zu lieben? – Inhalt). 
Aber Homosexualität ist genauso wie Transsexualität keine Krankheit und damit nicht heilbar. Richtig wäre es hier den Betroffenen zu helfen, sich selbst zu akzeptieren wie sie nun mal sind. 
Ritter greift bei seinen Seminaren auf die Theorie des niederländischen Psychologen Prof. Dr. Gerard van den Aardweg zurück. Aardweg ist entgegen der Meinung führender Fachleute und Organisationen der Meinung, dass homosexuelle Menschen an „neurotischem Selbstmitleid“ leiden und das homosexuelle Empfinden Ausdruck dieses in der Kindheit verwurzelten Selbstmitleids sei. Der Homosexuelle pflege dieses Selbstmitleid nicht willentlich oder bewusst, sondern aus Zwang – gegen seinen Willen. Da Homosexualität seiner Ansicht nach eine neurotische Störung sei und keine biologische Grundlage habe, soll man Homosexuellen nicht dieselben Rechte geben. 
Besonders erschreckend finde ich, dass in diesem Verein auch Politiker, wie z. B. der ehemalige Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Ex-Ostbeauftragte und heutige Bundestagsabgeordnete Christoph Bergner, Mitglied sind und dieser Verein auch mit öffentlichen Mitteln unterstützt wird (Die Welt: Wenn Homosexualität in Kursen "geheilt" werden soll). Hier dazu noch eine interessante Reportage vom Magazin "Fakt" (ARD). Im Video gibt auch Dr. Seikowski dazu seine Meinung wieder.

Und hier noch ein lustiges Video, worauf mich jemand im Forum "Die andere Seite" aufmerksam gemacht hat:



Eure Andrea

1 Kommentar:

  1. Moin Andrea,
    was für ein schöner und ordentlicher Beitrag zum Thema Entwicklung zur Toleranz in unseren schönen Lande. Mein Respekt für diese objektive Bericht Erstattung.
    Mir stellt sich nur die Frage: Warum die Geburtenrate fällt obwohl alle so schön Gesund und
    so Ethisch aufgeklärt leben?
    Vielleicht....... weil diese Leute die in solchen Vereinen sind, schon immer gerne Kaiser von Deutschland wären. Der Rest der toleranten Gesellschaft interessiert sich nur für sich selbst.
    Somit bleibt als Fazit nur alternative Lebensgemeinschaften sind für die Zukunft Entwicklung fähig. Mmhh .....jetzt wird es knifflig..... zum glück gibt es ja einem in Entwurf befindlichen neuen Bildungsplan.....puhh ;))
    Sollte das nicht funktionieren empfehle ich alle als Krank einzustufen und ein streng wissenschaftliches Aufzucht Programm zu starten. Dann sind alle wieder Gleichgestellt und
    Frei :((

    Gibt Diskriminierung keine Chance!!! Nein sagen und es öffentlich machen!!!
    Nur so und deshalb vielen Dank für Deine Mühe.
    Denn es ist schon viel zuviel Leid geschehen im Namen
    der angeblichen Heilbarkeit von Homo-, Trans-, Inter- und Bisexuellen .

    Nein sagen sollten auch die Fachleute und solche Seminare klar kenntlich machen was sie sind. Also Bitteschön Mut zum Nein sagen.

    LG Mia

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