Mein wahres Leben: "Das Geschlecht im Kopf"

Dienstag, 16. Juli 2013

"Das Geschlecht im Kopf"

Ich habe schon öfters über die Unterschiede zwischen Mann und Frau berichtet. 
Heute ist mir ein Artikel der taz vom 1. Juli 2013 über neurobiologische Geschlechtsunterschiede mit dem Titel Das Geschlecht im Kopf aufgefallen. Danach sind die psychologischen und hirnbiologischen Unterschiede kleiner als gedacht und die Neurobiologie distanziert sich zunehmend von Rollenzuweisungen. 
Der Artikel stützt sich auf eine aktuelle Meta-Analyse zum Thema Geschlechtsunterschiede von Harry Reis, Psychologe der Universität Rochester. Er sagt: „Das Geschlecht ist ein Werkzeug der sozialen Kategorisierung, stärker sogar als die Ethnie. So eine Kategorisierung ist aber nur dann sinnvoll, wenn sich Männer und Frauen tatsächlich fundamental unterscheiden. Das tun sie aber nicht.“ 

Nach diesem Artikel wird das geschlechtsspezifische Verhalten eher durch unsere Umwelt und Erziehung bestimmt, als angeboren. 
Aber lest selbst. 

Eure Andrea

6 Kommentare:

  1. Diese Deutungsversuche werden in meinen Augen teils vollkommen überbewertet....frage fünf verschiedene Ärzte und Du bekommst sieben verschiedene Antworten. ;-

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    1. Da magst Du vielleicht Recht haben, aber trotzdem interessant.
      Aber besteht nicht die Gefahr, dass solche „Hypothesen“ wieder Wissenschaftler bestärken könnten, die meinen, Transsexualität ist nicht angeboren sondern durch Umwelt und Erziehung bedingt und damit heilbar.

      LG Andrea

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    2. Nun ja, noch leben wir in einer Gesellschaft, in der jeder weitestgehend seine Meinung äußern darf. Dazu zählen auch diejenigen, die Trans- und Homosexualität heilen können oder wollen. Insofern muss man nur darauf achten, dass nicht diejenige, die am lautesten schreien, am Ende Recht bekommen.

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    3. Bloß weil ich einen Körper mit der falschen Ausstattung mitbekommen habe muss ich noch lange kein Rosa mögen!
      Von daher würde ich mir keine Sorgen machen. ;o)

      LG
      Josie

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  2. Geschlechtsidentität und somit auch Transsexualität ist ein angeborenes Gefühl und kein erlerntes Verhalten, genauso wie z.B. das „Ich-Bewusstsein“, also das Gefühl: „Ich bin Ich und nicht jemand anderer“. Einige Aspekte des menschlichen Geistes können ganz eindeutig bestimmten Bereichen des Gehirns zugeordnet werden, wie z.B. das „Sehen“, das sich im hinteren Teil des Gehirns im sogenannte „visuellen Cortex“ befindet. Zu Beginn der Hirnforschung dachte man, das gilt auch für alle anderen Aspekte der geistigen Fähigkeiten, z.B. dem Bewusstsein. Man suchte nach dem dafür zuständigen Bereich im Gehirn, fand ihn aber nicht. Heute weiß man, dass es dafür auch keinen eindeutigen Bereich gibt, denn das Ich-Bewusstsein ist eine Konstruktion des menschlichen Geistes, die erst durch ein kompliziertes Zusammenspiel verschiedener Bereiche und Nervenbahnen im Kopf entsteht. Zwar hat ein Säugling noch keine Geschlechtsidentität und auch kein Ich-Bewusstsein, denn beides entwickelt sich erst im Laufe der ersten Lebensmonate oder -Jahre. Im Gegensatz zur Geschlechtsidentität würde beim Ich-Bewusstsein jedoch kein Wissenschaftler auf die Idee kommen, es handele sich nicht um eine angeborene Eigenschaft. Erlernte Geschlechterrollen lassen sich natürlich nicht in angeborenen Hirnstrukturen finden, das „Geschlechtsbewusstsein“ ließe sich jedoch sehr wohl als eine angeborene Eigenschaft im Gehirn aufspüren, wenn die Herangehensweise ähnlich dem Aufspüren des Ich-Bewusstseins erfolgen würde. Erlernte Geschlechterrollen und angeborenes „Geschlechtsbewusstsein“ sollten eben nicht verwechselt werden. Es gibt eben nicht nur das Eine oder das Andere, sondern beides.

    LG Anita

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  3. Zum Thema Männer, Frauen und Unterschiede gibt es interessante Videos auf Youtube von Vera F. Birkenbihl: Youtube Vera F. Birkenbihl.

    Man kann das natürlich auch alles gerne ignorieren.

    Man kann auch ignorieren, dass einige "TS" (körperl. m-t-f) insgesamt sehr weibl. sind - auch in ihrer Ausstrahlung, auch wenn der gesamte Körper noch nicht so stimmig ist - und viele eben (leider) nicht.

    Wenn das wirklich alles nur sozialisiert wäre - warum verstehen Frauen Männer nicht und Männer Frauen nicht?

    Sofern alles sozialisiert wäre, sollte jeder Mann und jede Frau das doch locker ablegen können, um sich besser in das "andere" Geschlecht hineindenken und hineinfühlen zu können – oder nicht?
    Aber irgendwie funktioniert das nicht. Warum nicht? Wir können alle denken, wir können alle fühlen und dämlich sind wir auch alle nicht.
    Ich selbst versuche Männer seit Jahren zu verstehen und ich setzte mich intensiv damit auseinander. Ich durchschaute Männer immer besser, das ja - aber verstehen???

    Es gibt nicht wenige, die nach jahrelanger HRT und Übung (wozu braucht man die eigentlich?) immer noch nicht wirklich feminin wirken, es erscheint wie übergestülpt. Warum?

    Man sieht es oft schon an der Ausstrahlung der Person, man fühlt es. Da sind viele subtile Dinge, die sich ganz bestimmt nicht mit einem bloßen Klischee-Vergleich aus der Welt schaffen lassen.

    Und: Wenn der Großteil der Psychopathen/Autisten/Mörder Männer sind, warum gibt es denn dann angeblich keine Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Gehirnen? Sollten Frauen nicht etwa zur Hälfte mitbetroffen sein, wenn Männer und Frauen sich so derart ähnlich wären?

    Oft schon dachte ich, dass die meisten Männer ohnehin nicht erfassen können, was Frau SEIN überhaupt ist, was es bedeutet. Genug cissexuelle Freundinnen von mir empfinden das genauso.
    Nun ja - körperlich und damit OPTISCH aus der Sicht der anderen können Männer das Frau "sein" schon erfassen. Ist es das was sie Frau WERDEN nennen?

    Wenn jetzt eine Person daher kommt, sich "als Frau fühlt" oder "wie eine Frau fühlt", das sogar schon sagen kann, obwohl diese Person noch einen komplett männlichen Körper und einen männlichen Hormonstatus hat, frage ich mich, wie DAS wohl gehen soll, WAS diese Person da wirklich fühlt.
    Ist es vielleicht das Gefühl „als Frau LEBEN zu MÜSSEN“?
    Hinzu kommt, dass immer mehr gar nichts an ihrem Körper feminisieren wollen. Natürlich, sie wissen genau, dass sie ihren männlichen Körper BRAUCHEN - mit Transsexualität im ursprünglich gedachten Sinne hat das jedoch nichts zu tun.

    Man sollte sich schon sicher sein WAS man ist (Kommentar Dr. Horst Haupt, www.trans-health.info).
    Das Herumgeeiere vieler Personen, die sich selbst als "transsexuell" diagnostizierten, die KEINE gesamtkörperliche Diskrepanz fühlen, die sich NICHT darin erkennen, wenn andere von ihrer gesamtkörperlichen Diskrepanz schreiben, ja, die sogar bestreiten, dass es so etwas überhaupt gibt, werden auch keine gesamtkörperliche Diskrepanz fühlen können, sie haben schlicht KEINE gesamtkörperliche Diskrepanz.
    Was sie z. B. haben ist eine GENDER-Diskrepanz und die projizieren sie auf ihr Genital, welches Schuld daran ist, dass sie in ihre Geschlechtsrolle gezwungen wurden.

    Aber ein TG/IG (ich differenziere hier eindeutig zu TS) hat ja keine andere Wahl, wenn er/sie/es an eine VÄ und PÄ kommen will: er/sie/es MUSS sich als TS diagnostizieren und sich auch diese Diagnose holen, was ja auch nicht das Problem ist.

    Nach der Motivation hinter dem Tun wird nicht mehr gefragt, heute gilt: wer es TUT, der IST es, auch wenn er es nicht TUT.
    ES ist der transSEXuelle Vorgang, eine Prozedur zwecks Rekonstruktion des Körpers, in der Gesamtheit seiner primären und sekundären körperlichen Geschlechtsmerkmale (=SEX).

    LG Keydie

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