Am Tag nach der Korrektur-OP durfte ich heute wieder
aufstehen. Damit konnte ich auch meine Morgentoilette im Bad erledigen und
nicht umständlich im Bett. Natürlich habe ich mich auch ein wenig „angehübscht“.
Der Tag verlief völlig unspektakulär. Nach dem Frühstück war Visite und die
Stationsärztin teilte mir mit, dass die Operation völlig problemlos gelaufen
ist und das Ergebnis wahrscheinlich so ausfallen wird, wie ich es erwarte.
Genaues sollte mir Dr. Pottek noch heute Nachmittag sagen, aber leider ist er
dazu nicht mehr gekommen, wie auch bei allen anderen auf der Station.
Da wird
leider was dazwischen gekommen sein. Für mich ist das im Augenblick auch nicht
so wichtig, da es mir sehr gut geht. Schmerzen habe ich im Augenblick so gut
wie keine, obwohl ich keine Schmerzmittel genommen habe.
Morgen Vormittag werde
ich dann Dr. Pottek sprechen und morgen wird er sich das auch wahrscheinlich
ansehen.
Zum Mittagessen gab es heute Schnitzel mit Steakkartoffeln und
Balkangemüse. Es war zwar nicht so wie meine gewohnte Hausmannskost von meiner
Frau, aber es war durchaus genießbar.
Heute Nachmittag war ich dann noch mit Anita in der
Cafeteria und habe ein Eis gegessen.
Sonst habe ich mich mehr oder weniger ausgeruht, ein wenig
im Internet gestöbert und das Buch „In Männerkleidern“ von Angela Steidele zu
Ende gelesen.
Außer den Lebensweg von Catharina
Margaretha Linck alias Anastasius Lagrantinus Rosenstengel schreibt sie
auch über die damalige Zeit, insbesondere gibt sie Einblicke in soziale,
sexuelle, juristische und gesellschaftliche Aspekte jener Zeit.
So war Linck kein Einzelfall. Bekannt geworden sind nur die
Fälle, die „schief gegangen“ sind. Damals wurde auch über die Frage diskutiert,
ob zwei Frauen überhaupt „Sodomie“ (Sodomie waren damals alle Sex-Praktiken,
die nicht der Fortpflanzung dienten) treiben können, weil kein Sperma fließt.
Das Sperma geflossen ist, war ohnehin eine Frage, die über Leben oder Tod in
solchen Prozessen entschieden hat.
Auch die Abhandlung über die Inquisition ist
interessant. Erstaunlich ist auch, wie unterschiedlich die Art der Todesstrafe
gegolten hat. Die größte Strafe war das Verbrennen auf dem Scheiterhaufen und
anschließendes Verstreuen der Asche im Wind. Erhängen und irgendwo verscharrt
zu werden war da schon besser und enthauptet zu werden und anschließend ohne
christliche Segnung beerdig zu werden, war da fast schon eine Ehre.
In einem gesonderten Kapitel geht Steidele auf
Transidentität und Homosexualität (Diese Begriffe gab es damals noch nicht) in
der damaligen Zeit ein und wie Linck nach den heutigen Maßstäben einzuschätzen
wäre.
Für mich war es jedenfalls ein lesenswertes Buch.
Eure Andrea
Na ja,die OP ist gut überstanden,aber wie sieht es denn jetzt mit der Abnehm Diät aus? Das nächste Frühjahr steht schon vor der Tür und da gibts dann wieder die neckischen Outfits,nix Sack mit Loch!
AntwortenLöschenNa ja, dafür esse ich zu den Mahlzeiten nur kleine Portionen.
LöschenMorgens ein Brötchen, dann bis Mittag nichts, mittags eine kleine bis mittlere Portion, dann erst wieder zum Abend eine Schnitte. In der Cafeteria ein Eis essen war ich erst zwei mal.
LG Andrea
Liebe Andrea,
AntwortenLöschenich entnehme Deinen Schilderungen dass es Dir gut geht und die OP, da keine Schmerzen, problemlos verlaufen ist und ein positives Ergebnis zu erwarten ist. Schön!
Umso mehr wundert es mich dass Du Dich mit so "finsterer Literatur" aus vergangener Zeit beschäftigst. Da kann man nur von Glück reden dass man heutzutage, diesbezüglich etwas sorgenfreier leben kann.
Ich habe mir heute das Buch von Christine Bergmann "Und meine Seele lächelt" bestellt. Schon der Titel verspricht vom Glück einer, früher Priester - jetzt Priesterin zu lesen. Ich kann mich sehr dem Glück Anderer anschließen, das verursacht auch eine positive Stimmung bei mir. Schaun mer mal, sagt F.B.
Weiterhin alles Gute und liebe Grüße
Cosima
Hallo Cosima,
Löschenja, den Umständen entsprechend geht es mir gut.
So finster ist die Literatur nun auch nicht. Es ist Die Wahrheit über jene Zeit, wobei ich natürlich froh bin, dort nicht gelabt zu haben. Ich glaube, da hätte ich mich auch nicht geoutet, denn da wäre selbst Suizid noch der beste Ausweg.
Danke für Deine Wünsche
LG Andrea
Hallo Andrea,
AntwortenLöschenna das liest sich doch schon sehr gut, wenns so weitergeht ist schon bald wieder die nahrhafte "gute Hausmannskost" in Sicht.
Als ich etwas über die Catharina Margaretha Linck recherchiert hatte kam mir das Ganze wie ein Fall von IS vor. Wie wird diese Frage in dem Buch beantwortet?
LG Corinna ;)
Hallo Corinna,
Löschendas hoffe ich auch, gute Hausmannskost bald wieder zu erhalten.
Catharina Margaretha Linck wurde mehrfach untersucht und die Ärzte haben alle festgestellt, dass sie körperlich eindeutig Frau ist. Eine Chromosomenanalyse gab es damals natürlich nicht und ob damals festzustellen war, ob sie Gebärmutter und Eierstöcke hatte, weiß ich nicht. Zumindest hatte sie nach eigenen Angaben nie Verkehr mit einem Mann.
LG Andrea
Andrea ich nehme mal stark an das du keine Krankenhäuser bald mehr sehen kannst?!
AntwortenLöschenVerständlich, wenn man irgendwann mal seine Ruhe haben will.
LG Svenja
Da hast Du Recht!
LöschenLG Andrea