Freitag, 12. Oktober 2012
Vorstellung bei Dr. Pottek
Heute war ich nun bei Dr. Pottek. Obwohl ich von Faßberg laut meinem Navi nur ca. 1 ¼ Stunden gebraucht hätte, sind wir schon um 11:45 Uhr losgefahren, obwohl ich erst um 14:30 Uhr bestellt war.
Auf den Autobahnen kurz vor und in Hamburg war dann der Verkehr auch ein bisschen zähflüssig und ein paar mal haben wir sogar kurz gestanden, aber insgesamt sind wir gut durch gekommen und waren um 13:20 Uhr dort.
Das Krankenhaus liegt in einer waldreichen Umgebung. Als erstes sind wir dann mit unserem Hund bei noch relativ schönem Wetter so eine knappe halbe Stunde spazieren gegangen. Dann musste Mace im Auto warten und ich bin mit meiner Frau zu Dr. Pottek gegangen. Um ca. 13:50 Uhr waren wir dann dort.
Frau Smile sprach mich dann auch sofort an, ob ich denn Frau Süßenguth bin. Ich glaube, der Name passt gut zu ihr.
Um 14:20 Uhr verließ dann eine andere Patientin das Behandlungszimmer und ich wurde herein gerufen. Im Zimmer mit meiner Frau angekommen, erzählte ich Dr. Pottek erst mal kurz meine Vorgeschichte und von meinen Problemen. Dann untersuchte er das Ganze mit Ultraschall und schaute es sich an.
Insgesamt gesehen, ist das OP-Ergebnis gut und entspricht in etwa dem weiblichen Original. Die Narben, auch in der Vagina sind gut verheilt und es sind kaum Verhärtungen zu sehen. Das ist erst mal eine gute Vorraussetzung. Allerdings sind ein paar Korrekturen zu machen.
- Die Harnröhrenmündung liegt zu tief. Deshalb kommt kein richtiger Strahl zustande und die Hautfalten davor drosseln auch den Abfluss.
- Die Vagina ist etwas zu eng. Ein paar Schnitte an der richtigen Stelle und nach Verheilung bougieren und ggf. tragen eines entsprechenden Platzhalters könnten das Problem beseitigen.
- Auch hin zum Damm befindet sich noch etwas Haut, die bei Beanspruchung einreißen könnte
Mein Eindruck von Dr. Pottek ist sehr positiv. Ich habe das Gefühl gehabt, hier gar nicht mit einem Arzt, sondern mit einem Freund zu sprechen, der einem helfen will. Aber ich habe auch gemerkt, dass er weiß, wovon er spricht. Er steckt tief in der „Materie“ drin und weiß genau, was zu machen ist.
Übrigens ist er der Meinung, die ich teile, dass die Diagnose F64.0 nichts mehr auf meiner Einweisung ins Krankenhaus oder auf meinen Krankenschein zu suchen hat. Ich bin jetzt körperlich und rechtlich Frau und muss auch so behandelt werden. Damit bin ich auch so bei entsprechenden gesundheitlichen Problemen so zu behandeln und eine separate Genehmigung der Krankenkasse ist nicht mehr notwendig.
Ich will hier nicht sagen, das Frau Prof. Dr. Krege mich nicht gut beraten hat und ihr Möglichstes gegeben hat, aber irgendwie war das „kälter“ als bei Dr. Pottek.
Anschließend haben wir noch Petra-Amanda besucht. Sie wurde am 08.10. von Dr. Pottek operiert. Heute war der 1. Verbandswechsel. Den Umständen nach geht es ihr gut und es gibt keine Komplikationen. Wir haben uns angeregt unterhalten. Sie liegt im Augenblick allein auf dem Zimmer. Mir wäre das, ehrlich gesagt, zu langweilig. Aber bei mehreren Personen auf dem Zimmer, muss man sich auch einigermaßen verstehen.
Auf dem Rückweg hat es nur geregnet. Gerade auf der Autobahn fahre ich da nicht gerne, da die Sicht durch hochgewirbelte Regentröpfchen teilweise sehr schlecht ist.
Sonntag, 28. Oktober 2012
In der Klink in Hamburg angekommen
Pünktlich um 10:00 Uhr bin ich hier im Asklepios Westklinikum Hamburg, Station 22, Zimmer 12 angekommen. Ich hatte noch nicht mal meine Sachen vollständig ausgepackt, musste ich schon zum EKG.
Danach erfolgte die Aufnahme durch die Stationsärztin in meinem Zimmer. Außer dem notwendigen, wie Formulare ausfüllen und 4 Röhrchen Blut abnehmen, habe ich mich sehr angenehm über Transidentität im Allgemeinen und im Speziellen über meine unterhalten.
Morgen um 7:00 Uhr werde ich operiert. Die Nachtschwester weckt mich um 5:45 Uhr, damit ich pünktlich um 7:00 Uhr im OP bin.
Gleich danach besuchte mich der Anästhesist. Ich werde morgen keine Vollnarkose erhalten, sondern die Operation wird unter Spinalanästhesie gemacht. Das heißt, ich werde vorübergehend ab Bauchnabel gelähmt sein, während mein Oberkörper noch voll funktionstüchtig bleibt. Damit bekomme ich wahrscheinlich alles mit.
Zum Mittagessen gab es heute Gulasch mit Nudeln. Auswählen konnte ich ja heute das Menü noch nicht. Man konnte es essen, war aber nicht die Welt.
Kaum das ich aufgegessen hatte, wurde ich zu Dr. Pottek gerufen. Er sah sich das Ganze nochmals an und besprach dann mit mir die Operation.
Übrigens hatte ich meiner Frauenärztin gesagt, dass ich bitte nicht mehr als Transsexuelle behandelt werden möchte, sondern als normale Frau. Auf dem Krankenhauseinweisungsschein steht nun „Heatus-, Introitusenge /Erbitte operative Sanierung" und auf dem Krankenschein steht „N35.9 G“. Die Diagnose F64.0 gibt es nicht mehr.
UMTS-Empfang habe ich auf dem Zimmer. Zwar nicht besonders gut, aber es ist ausreichend. Damit ich mit dem Erstellen von Posts in meinen Blog nicht wieder so viele Schwierigkeiten bekomme, habe ich dieses Mal ein Netbook mitgenommen.
Am Nachmittag habe ich dann noch ein paar Besuche auf der Station erledigt. Hier werden scheinbar MzF-operierte wie Privatpatienten behandelt. Zumindest liegen alle vier zurzeit Anwesenden allein im Zimmer.
Petra-Amanda, sie wurde am 08.10. operiert, ist auch noch da. Wir haben uns, wie immer, sehr ausgiebig unterhalten. Während meiner Anwesenheit in Ihrem Zimmer erhielt sie gerade einen Anruf von ihrer Frau, dass der Brief mit der Bestätigung der Rechtswirksamkeit ihrer VÄ/PÄ vom Gericht gekommen ist. Wenn wir jetzt nicht im Krankenhaus wären, hätte es eine Runde Sekt gegeben.
Anschließend war ich bei Michelle. Sie hatte am 27.02.12 in Krefeld ihre geschlechtsangleichende Operation und am 28.04.12 ihre Nach-OP. Dabei ging anscheinend was schief. Im Juli 2012 wurde Sie in Minden notoperiert. Dort war Sie bis Anfang September und sollte dann wieder nach Krefeld zurück, wovor Sie schreckliche Angst hatte.
Im Forum der dgti haben Ihr dann einige Mitglieder (ich auch) geraten, sich an Dr. Pottek zu wenden. Sie war erst skeptisch, so schnell einen Termin zu erhalten, aber hat dann doch dort angerufen. Kurzfristig erhielt Michelle einen Vorstellungstermin und wurde am 16.10.2012 operiert. Die OP ist gut gelaufen und morgen wird Sie entlassen. Sie muss aber dann nochmals in 2 bis 3 Monaten zu einer Nach-OP, weil der Eingriff so umfangreich war, dass nicht alle Feinheiten gemacht werden konnten. Ich hoffe, das ich von Michelle dann nochmals was höre.
Als letztes habe ich noch Anita besucht. Sie wurde vor einer knappen Woche erstoperiert. Ihr geht es schon wieder ganz gut. Nur mit dem Sitzen klappt es noch nicht so, was aber völlig normal ist. Wir werden uns in den nächsten Tagen bestimmt noch öfters sehen.
Montag, 29. Oktober 2012
Die OP bei Dr. Pottek
Wie angekündigt, hat mich heute früh die nette Nachtschwester um 5:45 Uhr geweckt. Wecken ist eigentlich zuviel gesagt, denn ich war schon wach. Mein Schlaf war die letzte Nacht nicht gerade der Beste. Das anschließende „mich fertig machen“ ging dann auch ziemlich schnell, da ich mich ja gegenüber sonst nicht „schön“ machen musste (ob ich das wirklich schaffe, sei dahin gestellt, ich versuche es aber). Im Krankenhausnachthemd und dazu mit den guten Thrombosestrümpfen sieht man ohnehin nicht sexy aus. Ausgiebig geduscht und eine gründliche Haarentfernung an den entsprechenden Stellen vorgenommen hatte ich ja bereits gestern Abend um 22:00 Uhr.
Pünktlich um 7:00 Uhr wurde ich dann abgeholt und es ging in der Waagerechten in den OP. Mehrere „vermummte Personen“ machten dann sich über mich her. Das Setzen der Spinalanästhesie hat auch nicht mehr geschmerzt, als eine normale Spritze.
Dann ging alles sehr schnell. Die Beine haben angefangen zu kribbeln, so als würden sie einschlafen wollen. Innerhalb von ein paar Minuten war dann unterhalb des Bauchnabels kein Gefühl mehr da und auch so sehr ich mich anstrengen konnte, etwas bewegen ging nicht mehr.
Über ein Metallgestell, welches quer über meinem Bauch befestigt wurde, kam dann noch ein weißes Tuch, was mir die Sicht versperrte.
Ich versank dann in Gedanken, starte das Tuch an und dachte mir, hoffentlich wird das nicht langweilig und kommt Dir ewig vor. Im Hintergrund hörte ich Stimmen. Die Worte verstand ich auch, aber ich hörte nicht hin, was sie sagten. Meine Gedanken beschäftigten mich. Dann muss ich eingeschlafen sein, auch ohne eine Vollnarkose zu bekommen. Der schlechte Schlaf der letzten Nacht, die plötzliche Eintönigkeit, das zur Ruhe kommen und nicht zuletzt die LmaA-Tablette mögen dazu beigetragen haben.
Als ich dann wieder aufwachte, war das weiße Tuch noch vor mir. Ich spürte, dass hinter dem Tuch noch was gemacht wurde, aber nicht was da genau stattfand, denn die Gefühle waren da unten ja ausgeschaltet. Es waren die Bewegungen die ich spürte, die sich, wenn auch gering, aber spürbar, zum Oberkörper fortpflanzten. Es war schon ein eigenartiges Empfinden.
Aber ich kam dann nicht mehr dazu, mir noch mehr Gedanken zu machen. Plötzlich sagte eine nette Stimme, dass es geschafft ist und blitzschnell wurde das Tuch weggerissen, ich entkabelt und in den Aufwachraum geschoben.
Aufwachraum war für mich eigentlich das falsche Wort, denn ich war schon putzmunter.
Dort angekommen kümmerten sich gleich mehrere Krankenschwestern um mich und fragten wie es mir geht oder ob ich Wünsche hätte. Das Angebot mit einem speziellen Gebläse mir Warmluft unter die Zudecke zu pusten, nahm ich gerne an, da mir kalt war. Es war Punkt 9:00 Uhr. Die Uhr hing genau an der Wand mir gegenüber. Zu diesem Zeitpunkt war ich der einzigste Patient hier. Aber dann wurde es schnell voll. Erstaunlicherweise waren fast alle bei Bewusstsein. Eine Vollnarkose wird scheinbar nur noch bei unbedingter Notwendigkeit gemacht oder heute waren nur kleinere Operationen an der Reihe.
So um ca. 10:00 Uhr habe ich dann angefangen, bei Berührung meines Beines wieder ganz leicht was zu spüren. Es war so mehr ein erahnen, da ich ja genau an dieser Stelle jetzt erwartet habe, etwas zu fühlen. Hätte jemand anderes das getan, hätte ich wahrscheinlich nichts gespürt. Die ganze Zeit, wie ich da so lag, kam es mir vor, als wären meine Beine nach oben hin angewinkelt. Aber ich konnte ja sehen, dass sie flach da lagen.
Ca. um 10:30 Uhr gingen die ersten kleinen, kaum zu sehenden, Bewegungen wieder: die Zehen etwas bewegen. Um 11:00 Uhr konnte ich dann schon ganz leicht die Knie nach links und rechts bewegen und wurde dann wieder auf mein Zimmer verlegt.
Dort angekommen habe ich erst mal ein paar Seiten in dem Buch „In Männerkleidern“ von Angela Steidele gelesen. Aber dann war ich doch müde und bin dann so um 12:30 Uhr eingeschlafen. Zu dem Zeitpunkt war es mir schon wieder möglich, die Beine anzuwinkeln. Das Anfassen der unteren Körperregion habe ich zwar schon deutlich gespürt, aber das Gewebe hat sich noch taub angefühlt.
Nach dem Aufwachen um ca. 14:30 Uhr war dann nichts mehr von der Spinalanästhesie zu spüren. Aufstehen wäre wahrscheinlich nicht gegangen, aber das durfte ich ohnehin nicht.
Nachdem ich dann meine Frau angerufen hatte, habe ich mich erst mal dem Internet gewidmet.
Die Schmerzen sind im Augenblick auch ohne Schmerzmittel auszuhalten. Es ist in etwa so, als wenn ich mich langgelegt und mir das Knie aufgeschlagen hätte, nur eben an anderer Stelle.
Dienstag, 30. Oktober 2012
Der Tag nach der OP
Am Tag nach der Korrektur-OP durfte ich heute wieder aufstehen. Damit konnte ich auch meine Morgentoilette im Bad erledigen und nicht umständlich im Bett. Natürlich habe ich mich auch ein wenig „angehübscht“.
Der Tag verlief völlig unspektakulär. Nach dem Frühstück war Visite und die Stationsärztin teilte mir mit, dass die Operation völlig problemlos gelaufen ist und das Ergebnis wahrscheinlich so ausfallen wird, wie ich es erwarte. Genaues sollte mir Dr. Pottek noch heute Nachmittag sagen, aber leider ist er dazu nicht mehr gekommen, wie auch bei allen anderen auf der Station.
Da wird leider was dazwischen gekommen sein. Für mich ist das im Augenblick auch nicht so wichtig, da es mir sehr gut geht. Schmerzen habe ich im Augenblick so gut wie keine, obwohl ich keine Schmerzmittel genommen habe.
Morgen Vormittag werde ich dann Dr. Pottek sprechen und morgen wird er sich das auch wahrscheinlich ansehen.
Zum Mittagessen gab es heute Schnitzel mit Steakkartoffeln und Balkangemüse. Es war zwar nicht so wie meine gewohnte Hausmannskost von meiner Frau, aber es war durchaus genießbar.
Heute Nachmittag war ich dann noch mit Anita in der Cafeteria und habe ein Eis gegessen.
Sonst habe ich mich mehr oder weniger ausgeruht, ein wenig im Internet gestöbert und das Buch „In Männerkleidern“ von Angela Steidele zu Ende gelesen.
Mittwoch, 31. Oktober 2012
Neue Doku-Reihe überTransgender auf RTL2
Heute war Chefarztvisite. Dr. Pottek hat sich das angeschaut und es ist alles soweit in Ordnung. Der Harnausgang ist noch etwas geschwollen, aber das ist normal für zwei Tage nach der OP.
Der Blasenkatheder muss noch bleiben, aber als Erleichterung kann ich jetzt am Tage statt des Beutels so etwas wie ein Stöpsel mit Hahn verwenden. Das ist natürlich viel praktischer und diskreter, wenn man durch das Haus läuft.
Heute Nachmittag hatte ich von ca. 14:00 bis 18:00 Uhr Besuch von einer Hamburger IS. Allerdings werde ich aus Diskretionsgründen hier nichts Näheres schreiben.
Um 22:10 Uhr habe ich dann noch auf RTL2 den ersten Teil einer neuen Doku-Reihe " Transgender- Mein Weg in den richtigen Körper" gesehen.
Donnerstag, 1. November 2012
Besuch von Ilona Michelle
Die letzte Nacht habe ich endlich mal gut geschlafen. Nachdem ich die Nächte davor einen sehr schlechten Schlaf gehabt hatte, ließ ich mir gestern Abend eine Schlaftablette geben. Ich versuche zwar immer, so wenig wie möglich von irgendwelchen „Pillen“ zu nehmen, aber zuwenig Schlaf ist für das Gesundwerden ja auch nicht gerade förderlich.
Was meinen Gesundheitszustand betrifft, gibt es heute keine Veränderungen. Es geht mir einigermaßen gut, der Katheder ist auch immer noch drin und richtig sitzen macht auch keinen Spaß. Dass dürfte ja 3 Tage nach der OP nicht verwunderlich sein.
Nachdem ich gestern schon 4 Stunden Besuch hatte, war heute Nachmittag von ca. 15:30 bis 18:15 Uhr Ilona Michelle bei mir. Einige werden Sie aus Facebook oder den Foren „Die andere Seite“ bzw. „Transgender World“ kennen. Wie immer ist dann die Zeit wie im Flug vorbeigegangen. Es ist doch was anderes, wenn man sich persönlich gegenübersteht, als wenn man mal gelegentlich im Internet Informationen austauscht.
Freitag, 2. November 2012
Das automatische Gehirn
Die Untersuchung heute Vormittag hat ergeben, dass zwar die Heilung gut fortgeschritten und die Entzündung zurückgegangen ist, aber auch, dass es besser ist, den Blasenkatheder noch nicht zu ziehen. Mir ist es auch lieber, sicher zu sein, als das Risiko einzugehen, vielleicht noch mal ins Krankenhaus zu müssen.
Voraussichtlich wird jetzt der Katheder am Montag gezogen und wenn dann die Kontrolle am Dienstagvormittag in Ordnung ist, kann ich nach Hause fahren.
Am Tage habe ich ja jetzt statt des Beutels einen Stopfen mit Hahn am Kathederende. Das ist ganz praktisch, aber da der heraushängende Schlauch sehr kurz ist, kann ich mich zum entleeren der Blase nicht setzen. Ich komme mich jetzt unfreiwillig in alte Zeiten zurückversetzt vor, nur dass der Schlauch viel dünner ist. Na ja, Montag ist ja dann der „Spuck“ vorbei.
Durch Zufall habe ich heute Nachmittag vom rbb einen Beitrag aus der Trilogie „Das automatische Gehirn“ gesehen und fand ihn sehr interessant, welche Macht unser Unterbewusstsein hat.
Als ich danach im Internet recherchiert habe, bin ich auf eine Seite gestoßen, wo man alle 3 Teile ansehen oder herunterladen kann:
http://www.planet-schule.de/sf/filme-online.php?first_tray=42&film=8786
Es hat zwar auf den ersten Blick nichts mit Transsexualität zu tun, aber sagt mir nicht auch mein Gehirn im Unterbewusstsein, dass ich mich nicht entsprechend meines körperlichen Geschlechts fühle und ich kann nichts dagegen tun, außer operativen Maßnahmen?
Sonntag, 4. November 2012
Besuch von der Familie
Ich wurde gefragt, ob ich was dagegen hätte, wenn bei mir noch jemand aufs Zimmer gelegt wird.
Mir wurde gesagt, dass das normalerweise hier nicht üblich ist, aber im Augenblick keine andere Möglichkeit besteht.
Das ist schon erstaunlich, dass man als Kassenpatient so etwas gefragt wird. In anderen Krankenhäusern hätte man einfach „getan“.
Natürlich habe ich nichts dagegen. Warum auch? Hätte ich „Ja“ gesagt, wäre das respektiert worden und sie hätten jemanden anderes gefragt.
Heute so kurz vor 10:00 Uhr kam dann Martina aus Potsdam auf meinem Zimmer an. Sie hat morgen ihren „großen Tag“. Auf jeden Fall habe ich schon nach kurzer Zeit festgestellt, dass es kein Fehler war, sie „aufzunehmen“. Martina ist ganz nett und ich komme sehr gut mit ihr aus und wir haben uns bereits angeregt unterhalten. Obwohl ich Martina vorher nicht kannte (zumindest nicht bewusst), haben wir schon gemeinsame Bekannte festgestellt.
Dann kamen auch meine Frau und meine Tochter Janette. Unter anderem brachten sie mir ein paar selbst gemachte Gehacktes-Klöße mit. Warm, aus der Pfanne, schmecken sie zwar noch besser, aber immerhin habe ich auch so mal wieder den Genuss der heimischen Hausmannskost gehabt.
Meine Frau wird nun in Faßberg bei meiner Tochter (sehnsüchtig) auf mich warten, wo ich dann hoffentlich am Dienstag auch hinfahren kann.
Montag, 5. November 2012
Kathederziehen
Heute Morgen, kurz vor 6 Uhr, wurde Martina geweckt, um sich für ihre OP fertig zu machen. Obwohl ich auch schon wach war, habe ich natürlich erst mal gewartet, bis sie für die Operation fertig war. Auch Martina wurde, wie ich vor einer Woche, Punkt 7:00 Uhr abgeholt. Ihre Operation sollte natürlich etwas länger dauern.
Nachdem ich dann im Bad war und gefrühstückt hatte, war Visite. Wie schon angekündigt wurde mir dann gesagt, dass heute Vormittag der Katheder gezogen wird.
Ich wartete natürlich sehnsüchtig darauf. Dass es Herr Dr. Pottek nicht selbst tut, war mir klar. Er war ja gerade dabei, bei Martina den Irrtum der Natur zu korrigieren und ihren Körper entsprechend anzupassen. Aber solche Kleinigkeiten wie Kathederziehen macht ja zur Not der „Pförtner“.
Dann gab es kurz nach 12 Uhr schon Mittag, Spinat, Kartoffeln und Ei, und ich lief immer noch mit einem Stück Kunststoffschlauch herum. Eine Nachfrage ergab, dass ich nicht vergessen wurde, aber im Augenblick die Ärzte aber viel zu tun haben. Anita und Petra-Amanda sollten auch am Vormittag zur Kontrolle und waren auch noch nicht unten.
Um ca. 13:30 Uhr war es dann soweit. Mit einem kurzen Ruck und einmal Zähne zusammenbeißen war ich dann das Ding los. Morgen dann noch durch die „Endkontrolle“ und ich kann nach Hause fahren.
Kurz vor 14:00Uhr haben sie dann Martina wieder ins Zimmer geschoben. Sie hat alles gut überstanden. Sie ist jetzt überglücklich, es jetzt endlich geschafft zu haben. Da werden selbst die großen Schmerzen, die diese OP nun mal mitbringt, erträglich. Aber heute und morgen braucht sie erst mal viel Ruhe.
Am Nachmittag war ich dann zum ersten Mal nach dem Kathederziehen für „kleine Mädchen“. Am Anfang hat das ganz schön gebrannt, so dass mir die Tränen liefen. Aber ich glaube, dass ist nach einer Woche „Nichtbenutzung“ normal.
So, jetzt hoffe ich mal, dass ich morgen nach Hause fahren kann.
Dienstag, 6. November 2012
Zu Hause ist es doch am Schönsten
So, Punkt 21:10 Uhr waren wir wieder zu Hause in Halberstadt.
Wie Ihr also seht, bin ich heute Vormittag entlassen worden. Leider war es mir heute nicht mehr möglich, Dr. Pottek zu sprechen, da er im OP war. Ich habe noch ein paar Fragen an ihn. Aber Lust zu warten, vor allem weil ich nicht wusste wie lange, hatte ich nicht. Das werde ich morgen per Mail nachholen.
Martina ging es heute Morgen ganz gut. Sie war traurig, dass ich gehe. Aber da kann ich leider keine Rücksicht nehmen, so leid es mir tut.
Nachdem ich mich von allen, die ich erreichen konnte, verabschiedet hatte, bin ich zu meiner Frau nach Faßberg gefahren. Dort war ich um 13:00 Uhr. Am frühen Abend sind wir dann mit unserer Tochter noch mal schön Essen gegangen. Die Stühle in der Gaststätte waren für mich aber sehr „anstrengend“. Mein Sitzkissen hatte ich nicht mit. Mit einer Woche alten Operationsnarben auf harten Stühlen zu sitzen, ist wahrlich kein Vergnügen.
So, jetzt bin ich ein wenig geschafft und gehe erst mal wieder ins eigene Bett und hoffe, schön schlafen zu können. Meine „lebendige Wärmflasche“ habe ich ja jetzt auch wieder.
Mittwoch, 7. November 2012
Danke an Dr. Pottek und Team
An dieser Stelle möchte mich noch Mal bei Dr. Pottek und seinem Team bedanken.
Das man zu Dr. Pottek sofort Vertrauen haben kann, habe ich in dem Post Vorstellungbei Dr. Pottek schon geschrieben. Im Übrigen habe ich bisher auch noch keine gegenteilige Meinung gehört.
Von meinem ersten Anruf, über die Vorstellung bei Ihm bis zur Korrektur-OP hat das Ganze nur ca. einen Monat gedauert und war völlig unbürokratisch.
Die Atmosphäre im Asklepios Westklinikum Hamburg, Urologie ist super. Alle sind nett und das Pflegepersonal der Station 22 ist ein eingespieltes Team. Übertrieben gesagt war es fast schon lästig laufend gefragt zu werden, ob dann alles OK ist, ob man Schmerzen hat und ob man noch Wünsche hat. Aber es hätte ja sein können. Hatte ich Wünsche, wurden die auch umgehend erfüllt, so zum Beispiel habe ich umgehend Ersatz für mein zu Ende gegangenes Gynakodin-Gel (hatte vergessen, eine volle Packung zu Hause einzupacken) erhalten sowie Papiertaschentücher.
Zu bemängeln ist als Einzigstes das Mittagessen. Egal was es gab, es schmeckte nicht.
Fernsehen ist kostenlos und Handys sind im Zimmer erlaubt.
Als Gebühr für den Parkplatz würden pro Tag 8 Euro anfallen (in Krefeld wären es 20,50 € gewesen), aber es gibt auch genügend kostenlose Parkplätze in der Nähe. Da ich am Sonntagvormittag angereist bin, habe ich sogar einen kostenlosen Parkplatz ergattert, wo ich mein Auto aus dem Zimmerfenster sehen konnte.
Der UMTS-Empfang im Zimmer ist sehr schlecht. Ich lag am Fenster und trotzdem habe ich gerade so die Verbindung mit meinem PC bekommen. Es besteht auch die Möglichkeit, kostenpflichtig WLAN zu benutzen (ich glaube 6 Euro für 8 oder 10 Stunden, genau weiß ich es nicht, da ich die Möglichkeit nicht genutzt habe).
Über das OP-Ergebnis jetzt hier zu sprechen, wäre zu früh, da die Wundheilung noch nicht abgeschlossen ist.
Wie ich so mitbekommen und von Anderen gehört habe, ist die Verweildauer im Krankenhaus bei der genitalangleichenden Operation hier etwas länger, als zum Beispiel in Krefeld. Das liegt aber wahrscheinlich an der Operationsmethode von Dr. Pottek, die einfach eine längere Wundheilung benötigt. Außerdem möchte man wahrscheinlich kein Risiko eingehen und lieber den Patienten ein wenig länger unter Kontrolle haben. Die Meisten wohnen ja auch nicht in der Nähe von Hamburg.
Die vollständige Wundheilung dauert überall lange. So habe ich auch bei Frau Krege noch bis ca. 4 Monate nach der OP „Ausfluss“ gehabt. Meine Frauenärztin meinte, dass sein bei solchen Operationen normal. Bei Frauen mit Total-OP kann das auch so lange dauern.
Mittags habe ich dann Dr. Pottek noch eine Mail geschickt, in der ich mich nochmals bedankt habe und noch drei offene Fragen gestellt habe:
- Sie wollten mir noch Platzhalter nennen, die ich auch am Tage tragen kann. Am Montag habe ich Termin bei meiner Frauenärztin und ggf. könnte ich mir da diese verschreiben lassen.
- Kann ich schon wieder bougieren? In der Binde ist immer noch etwas Blut.
- Ab wann kann ich wieder schwimmen gehen? Ich habe eine Dauerkarte und gehe in der Regel drei Mal die Woche Schwimmen.
- Die Platzhalter findet man hier: https://www.medesign.de/frontend/shop/showArticle/vaginaldehner-rund-konisch-silikon/297
- Bougieren kann ich vorsichtig. Blutungen geringen Ausmaßes sind kein Problem, Schmerz sollte nicht aufkommen - beim Dilatieren.
- Ich kann schwimmen gehen, wichtig ist, die Scheide anschließend gut auszutrocknen.
Eure Andrea
Ist die gaOP orgasmusfähig geworden?
AntwortenLöschenHallo Julia,
Löschenzu Intimes möchte ich hier nicht schreiben.
Nur soviel, die Vagina ist äußerlich ganz gut geworden und funktionsfähig, bis auf das ich noch ein bisschen mehr Weite durch Bougieren brauche.
Außerdem ist die Orgasmusfähigkeit zum großen Teil eine Kopfsache. Wenn es da oben richtig läuft und es unten relativ schmerzlos ist und nicht gerade alles gefühlsmäßig tot ist, sollte es bei jeder klappen. Es braucht natürlich eine gewisse Übergangszeit.
LG Andrea
hi andrea,
AntwortenLöschendu hast ja sehr anschaulich und schön beschrieben, wie dein "Besuch" im westklinikum hamburg war und wie du dich dort gefühlt hast. als ich den satz las, in dem du deine meinung über das essen in der klinik las mußte ich lachen. du hättst dir nun mal meine pizzalieferservice karte ausleihen sollen. :-)
am 05.02 gehe ich zur korrrektur op wieder in die klinik.
wenn ich es irgendwie mal schaffe durchzublicken, wie das mit der blogschreiberei funktuoniert werde ich auch regelmäßig was reinschreiben. irgendwie hatte ich ienen alten blog gelöscht, aber nun einen neuen. hier der link:
lg petra- amanda
http://petrasweg.blogspot.de/
Hallo Petra,
AntwortenLöschendann wünsche ich Dir für die Korrektur-OP alles Gute.
Schade, ich bin schon am 1. Februar dort, sonst hätte ich dich besucht.
Ich weiß nur, dass Bettina aus Berlin am 4.2. von Dr. Pottek operiert wird.
Das Essen dort hat aber den Vorteil, dass man da nicht zunimmt. Nutzt man den Pizzalieferservice ist aber dieser Vorteil wieder weg.
Wenn Du einen Link unterbringen willst, dann schreibe das so:
<a href="Dein Link">Dein Text</a>
und erscheint so:
Petras Blog
Einen schönen Sonntag noch
LG Andrea
Hallo Andrea,
AntwortenLöschenwar auch in Krefeld. Die OP war Anfang 2011.
das Problem mit dem Wasserlassen (das es am Allerwertesten runterlief) hatte ich auch am Anfang. Es ist mit der Zeit weg gegangen. Jetzt kann ich mich sogar auf die Wiese hocken und pullern.
LG
Line
Hallo Line,
Löschendas Problem mit dem Wasserlassen scheint doch öfters vorzukommen. Ich habe das schon von mehreren gehört und nicht nur bei in Krefeld operierten.
Jetzt ist es bei mir auch in Ordnung. Aber es hat auch nach der 5. OP noch eine Weile gedauert, so dass ich schon fast die Hoffnung aufgegeben hatte.
LG Andrea
Ich war jetzt wegen Meatusstenose und Harnroehrenstriktur bei Dr. Pottek in Berlin und werde morgen (Ostersonntag 2019). Dr. Pottek war nach der OP und heute auch auf meinem Einzelzimmer im Klinikum Urban mit WLAN.
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