Mein wahres Leben: Vor der OP

Vor der OP

Als ich Anfang 2011 angefangen habe, als Frau zu leben, gab es noch eine Unsicherheit, ob auch die geschlechtsangleichende Operation für mich in Frage kommt. Zum einen war die Angst vor einen solchen großen Eingriff groß und zum anderen dachte ich, auch ohne diese Maßnahme eine glückliche Frau werden zu können.

Aber dann stellte ich schnell eine gewisse Unvollkommenheit fest. Nicht das ich nicht glücklich war, als Frau leben zu dürfen. Im Gegenteil, ich fühle mich sehr wohl in meiner neuen Rolle. Ich bin und war innerlich immer eine Frau, aber eben noch keine richtige Frau. Hundertprozentig kann ich das ohnehin nie werden, aber dem mich annähern. Ich wurde immer unzufriedener mit mir.
Die Veränderungen, die ich in letzter Zeit zu spüren bekommen hatte, waren einfach herrlich. Aber ich hatte auch das Gefühl, dass da noch was Entscheidendes fehlt.
Ich weiß genau, dass ich nie mehr als Mann leben will! Das Leben ist einfach schöner jetzt und Probleme habe ich auch keine nennenswerten.
Die Qual, im Körper eines Mannes leben zu müssen, wurde von Tag zu Tag größer.

Am 14.10.2011  habe es nicht mehr ausgehalten. Obwohl die Vorraussetzungen noch nicht gegeben waren und dafür notwendige Unterlagen fehlten, habe ich bei Dr. Schaff in München angerufen, und mich für eine geschlechtsangleichende Operation telefonisch angemeldet. Das Vorgespräch sollte am 27.01.2012 um 13:30 Uhr stattfinden.

Dr. Schaff hat aber leider eine lange Wartezeit.
Andererseits brauche ich ja noch einige Zeit, um z. B. die Zusage der Kostenübernahme der Krankenkasse zu bekommen und die Vornamens- und Personenstandsänderung durchzuführen.

Obwohl ich jetzt zumindest schon einen Vorstellungstermin für eine geschlechtsangleichende Operation hatte, hasste ich zunehmend meinen Körper immer mehr. Nicht nur ich, sondern auch meine Frau und andere merken, dass so langsam meine Unzufriedenheit und Unausgeglichenheit wiederkam. Ich fing wieder an, an allem „rumzunörgeln“ und „rumzumeckern“. Nachts schlief ich schlecht, weil ich über alles Mögliche nachdenken musste. Und auch meine Urtikaria war wieder da. Ich musste schon wieder Prednisolon nehmen.

Und dabei bin ich als Frau so glücklich und habe keine Probleme.
Was sage ich – ich lebe als Frau aber in der Hülle eines Mannes. Kann ich da überhaupt auf Dauer glücklich sein?

Anfang Dezember hatte ich bei meiner Krankenkasse per Mail angefragt, welche Unterlagen sie für einen Antrag zur geschlechtsangleichenden Operation benötigen und habe alle Unterlagen, die ich schon hatte, gleich mitgeschickt.

Es hat mich dann eine nette Mitarbeiterin der Krankenkasse angerufen, sprach mich mit „Frau“ an, und sagte mir, dass meine Anfrage als Antrag gilt. Auf meine Frage was noch fehlt, sagte sie mir, nicht mehr viel. Sie sieht keine Probleme. Wichtig ist noch die Stellungnahme meiner Frauenärztin und der Klinik für die OP. Aber das bekomme ich in den nächsten Tagen schriftlich.
Nachdem ich bis jetzt eigentlich nur gehört habe, dass sich die Krankenkassen erst mal weigern, eine geschlechtsangleichende Operation zu übernehmen, ist diese Reaktion schon erstaunlich.

Da mich bei Dr. Schaff die Zuzahlung von 1.500,- Euro und die lange Wartezeit stört, habe ich dann noch einen Termin für den 5. Januar bei Frau Prof. Dr. Krege in Krefeld gemacht.

Bei Dr. Rossi in Essen haben sie mir keinen Termin gegeben, weil dort schon die Zusage der Krankenkasse zur Vorstellung vorliegen muss. Da frage ich mich aber, wie soll dann die Krankenkasse vor der Zusage eine Stellungnahme der Klinik bekommen.

Am 14.12. habe ich dann einen Brief von der Krankenkasse bekommen.
Mit dem Brief sieht es nicht mehr ganz so „rosig“ aus, wie nach dem Telefonat mit der netten Mitarbeiterin der Krankenkasse, aber vom Gefühl her trotzdem noch sehr gut.

Zuerst habe ich mich gewundert, dass das Schreiben von einer anderen Mitarbeiterin kommt, als mit der ich telefoniert habe.
Ich habe sofort dort angerufen.
Es war die Teamleiterin. Sie hat ab sofort meinen Fall übernommen und bleibt meine Ansprechpartnerin. Das ist erst mal nicht schlecht, wenn man einen festen Ansprechpartner hat. Auch sonst hat Sie einen guten Eindruck auf mich gemacht.
Sie sagte mir, dass Sie mir keine Steine in den Weg legen wollen und nach dem, was Sie von mir wissen, auch keine Probleme sehen. Aber Sie müssen sich auch an Ihre Vorschriften halten.
An Änderungen gegenüber der 1. Aussage haben sich ergeben:
  1. Ein schriftlicher Antrag ist aus formellen Gründen notwendig. – Kein Problem. Habe ich sofort erledigt und abgeschickt.
  2. Mein medizinisch-psychologisches Gutachten ist schon zu alt. Sie brauchen eine aktuelle Indikation, dass es noch so ist und eine Bestätigung meines Leidensdrucks – Auch kein Problem, da es ja so ist.
  3. Um eine Begutachtung durch den MDK komme ich nicht drum herum. – Aber ich glaube, davor sollte ich keine Angst haben, da ich schon sehr selbstsicher als Frau auftrete. Es könnte dadurch höchstens zu Verzögerungen kommen. Sie hat mir gesagt, unmittelbar nach dem Eintreffen meines Antrages wir der MDK eingeschaltet.
Am 05.01. hatte ich dann mein Vorgespräch zur geschlechtsangleichenden Operation bei Frau Prof. Dr. Krege. Meine Frau war mit dabei. 

Der Tag fing nicht gut an. In der Nacht vorher hat das Sturmtief „Andrea“ gewütet, auch mit Blitz und Donner. Unserer Beardie Mace hatte Riesenangst und hat dafür gesorgt, dass wir kaum schlafen konnten. Die Fahrt nach Krefeld war auch nicht gerade gemütlich.

Sturmböen, kräftige Regenschauer und ab und zu Sonnenschein haben sich abgewechselt.
Trotzdem pünktlich in Krefeld angekommen, mussten wir aber warten. Statt um 15:30 Uhr, wie bestellt, bin ich erst um kurz vor 17:00 Uhr dran gekommen. Das Warten war aber nicht ganz so schlimm, da wir uns in der Wartezeit nett mit Mona unterhalten haben. Sie war auch zu einem Vorgespräch eingeladen, hatte aber ihre Operation schon im Februar. Sie hat mir nach ihrer Operation berichtet, wie alles gelaufen ist.
Als ich dann endlich aufgerufen wurde, fragte mich Frau Prof. Dr. Krege zuerst nach persönlichen Details (Familie, Lebensweise, Krankheiten, Medikamente u. ä.) und dann nach meinem TS-Dasein (wann was, ob Probleme, Hormoneinnahme u. ä.). Im Anschluss daran wurde uns die Operation im Detail erklärt und alle meine Fragen beantwortet. Als letztes wurde mein überflüssiges Teil zwischen den Beinen begutachtet und festgestellt, dass da genügend Material zur Verfügung steht.
Mein Gesamteindruck war positiv und sie hat sich trotz des noch vollen Wartezimmers Zeit mit mir genommen. Und da sie schon über 500 solcher Operationen gemacht hat, werde ich mich für sie entscheiden. Auch die Tatsache, dass Sie mich schon für August 2012 vorgemerkt hatte, spricht dafür.

Die Vorstellung bei Dr. Schaff Ende Januar habe ich abgesagt.

Am 12.01.2012 hatte mir meine Krankenkasse telefonisch mitgeteilt, dass sie den medizinischen Dienst der KK erst einschalten kann, wenn eine Kostenkalkulation vorliegt. Ich habe mich ein bisschen darüber geärgert, denn was geht mich als gesetzlich Versicherter die Abrechnung zwischen Krankenkasse und Krankenhaus an.
Aber zufällig am selben Tag fand ich einen Brief von Frau Prof. Dr. Krege mit der Kostenkalkulation und einem Schreiben, dass ich über die Risiken und eventuelle Nebenwirkungen aufgeklärt wurde, im Briefkasten.
Ich habe dann die Unterlagen, mit der Bitte, diese Kosten zu genehmigen, gleich weiter an die Krankenkasse geleitet.

Am 10.02.2012 erhielt ich einen Brief der Krankenkasse. Darin wird mir die Kostenzusage zur geschlechtsangleichenden Operation nicht gegeben, weil ich noch nicht lange genug als Frau lebe und die Therapie zu kurz ist. Ich konnte meine Tränen nicht mehr unterdrücken. Eine Welt ist für mich zusammengebrochen. Damit ist mein Op-Termin im August erledigt. Hier wurde einfach formal entschieden, ohne meinen konkreten Fall zu beurteilen.
Meine Nerven lagen blank. Ich war kein Mensch mehr und meine Frau war froh, bis nächsten Freitag bei unserer Tochter in Fassberg zu sein, dann brauchte Sie wenigstens mein „Gejammer“ nicht ertragen.

Da ich danach nicht mehr schlafen und nicht mehr konzentrieren konnte, blieb mir nichts anderes übrig, als zum Arzt zugehen und mich krankschreiben zu lassen. Meine Allergie war auch wieder da.
Nachdem ich mich wieder ein wenig gefasst hatte,  habe ich dann am 13.02.2012 folgenden Brief an meine zuständige Bearbeiterin der Krankenkasse geschrieben:

Sehr geehrte Frau H.,

ihr Zwischenbescheid vom 9. Februar macht mich zutiefst betroffen.
In unseren bisherigen Gesprächen habe ich eigentlich den Eindruck gehabt, dass Sie mir auf meinem Leidensweg schnell und unbürokratisch helfen wollen. Habe ich mich da geirrt?

Auf Ihrer Internetseite heißt es: „Der Mensch und seine Gesundheit sind die Leitlinien unserer Arbeit!“ und weiter: „Höchste und zertifizierte Kundenzufriedenheit erreichen wir durch schnelles, flexibles und unbürokratisches Handeln.“ Das 2009 sagt da bestimmt aus, es gilt nur für das Jahr.

Hier wird aus einer Richtlinie, die in der Regel anzuwenden ist, ein Gesetz gemacht. Sie schreiben selbst, dass es eine „Empfehlung“ ist. Der Mensch hinter dem „Fall“ bleibt unberücksichtigt. Ob sich das Leiden des Patienten durch Anwendung dieser Regel verschlimmert, ist unerheblich. Der MDK hat es noch nicht mal für nötig gehalten, mich anzuhören.

In der folgenden Stellungnahme:
wurde dazu im Fazit unter anderen geschrieben:
  • Ansonsten sind hier Richtlinien vorgegeben, die weder den völlig individuellen Verlauf, noch den völlig individuellen Gegebenheiten jedes einzelnen Falles auch nur im Geringsten Rechnung tragen.
  • Diese Richtlinien verursachen maximale Kosten bei minimaler Wirkung, insbesondere durch die absurden Therapieforderungen.
  • Sie betrachten die Antragsteller als völlig unfähig, über ihr eigenes Leben zu entscheiden, und maßen sich an, jedes Leben in ein Schema von oft unnötigen Therapiestunden und einem "Alltagstest", der teilweise ohne die medizinischen Maßnahmen, für die er Voraussetzung ist, gar nicht machbar ist.
  • Dadurch bewirken sie nicht nur völlig unnötiges Leiden, sondern auch unter Umständen erhebliche Folgekosten für die Allgemeinheit, etwa wenn eine solche Verzögerung zu einer Arbeitsunfähigkeit oder Arbeitslosigkeit führt.

Und hier auch noch ein Beitrag zu „standards of care“:
Dort heist es unter anderem:
„Die „Standards“ (an denen ich maßgeblich mitgewirkt habe) sind vielmehr formalisierte Rahmenbedingungen, die die konkrete Beurteilung des Einzelfalls keineswegs ersetzen. Im Bewusstsein dessen haben die Verfasser der „Standards“ fast in allen formalen Angaben den Zusatz „in der Regel“ hinzugefügt und darauf hingewiesen, dass es begründete Abweichungen geben kann. Ein kompetenter Gutachter in Sachen Transsexualität kennt nicht nur die deutschen Standards, sondern ebenso die internationalen „Standards of Care“ der Harry Benjamin International Gender Dysphoria Association und urteilt darüber hinaus auf der Basis der eigenen Kenntnis zahlreicher transsexueller Verläufe.“

Die deutschen Richtlinien basieren zum Teil auf der 6. Ausgabe der „Standards of Care“.
Am 25. September 2011 veröffentlichte die „World Professional Association for Transgender Health“ (WPATH) die siebte Ausgabe ihrer Standards zur medizinischen Begleitung von Transmenschen.

Wichtige Neuerungen sind:
  • Jegliche Ansätze, Trans wegtherapieren zu wollen, werden als unethisch abgelehnt.
  • Psychotherapie ist keine zwingende Voraussetzung mehr für die Abgabe von Hormonen und für Operationen. Gestrichen ist auch der Alltagstest.
  • Bisher stand im Zentrum, wie sich Transmenschen gegenüber den Medizinern zu beweisen haben, um die notwendige Behandlung zu bekommen. Nun zählt, was die Fachleute für ihre Klient_innen am besten tun können, was der einzelne Transmensch braucht für seine Gesundheit insgesamt.
  • Grundsätzlich gehen die Standards of Care 7 nicht mehr davon aus, dass Trans für sich eine Krankheit ist und anerkennen, dass es auch Transmenschen gibt, die ohne medizinische Betreuung glücklich sind. Im Vordergrund steht der einzelne Transmensch mit seinen individuellen Bedürfnissen.
  • Die neuen Standards anerkennen Geschlechtsidentitäten außerhalb von absolut Mann oder absolut Frau.
  • Hervorgehoben wird, dass für die Gesundheit nicht nur die medizinische Versorgung wichtig ist, sondern auch eine Gesellschaft ohne Diskriminierung und Vorurteile, die Toleranz und ein positives Bild vermittelt.
In Bezug auf mich heißt das:
Meine Transsexualität ist eindeutig nachgewiesen und ich fühle mich in der „Rolle als Frau“ sehr wohl. Ein Leben wieder als Mann ist für mich nicht mehr denkbar.
Eine weitere Therapie bringt nichts mehr außer Kosten und Transsexualität lässt sich nicht „wegtherapieren“.
Mein Leidensdruck, im falschen Körper zu sein, ist sehr groß. Eine Therapie kann da nicht helfen.

Die Mitteilung, dass Sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine Kostenübernahme für die geschlechtsangleichende Operation ablehnen, macht mich krank. Seit Freitag habe ich kaum noch geschlafen. Meine Gedanken finden keine Ruhe. Meine Urtikaria hat sich wieder gemeldet, so dass ich Prednisolon nehmen muss. Ich bin arbeitsunfähig.
Meinen vorgemerkten Termin zur Operation im August werde ich dann wahrscheinlich auch nicht wahrnehmen können, und da die genaue Terminvergabe so ca. 6 Wochen vorher stattfindet, heißt das, die Zusage brauchte ich spätestens im Mai. Wann ich dann einen neuen Termin bekomme, weiß ich nicht.

Ich bitte Sie, Ihre Entscheidung nochmals zu überdenken. Über eine Vorladung zum MDK würde ich mich freuen.

Mit freundlichen Grüßen
Andrea Süßenguth

Schon am 17.02.2012 hatte ich die Antwort von der Krankenkasse. Mein Brief hat Erfolg gehabt. Ich habe die Kostenzusage für die geschlechtsangleichende Operation erhalten.
Ich kann gar nicht sagen, wie glücklich ich war.

Danke Frau H.

Die Kostenzusage habe ich sofort ans Krankenhaus geschickt.

Am 29.02.2012 hat mir die Klinik mitgeteilt, dass ich für die Operation erst für November 2012 vorgesehen bin. Frau Prof. Dr. Krege hatte mir ja August gesagt. Hoffentlich verkrafte ich das bis da hin. Mein ganzer „Kampf“ mit der Krankenkasse war also umsonst? Ich weiß nicht, wie lange meine Kraft noch reicht.
Das ist für mich eine große Enttäuschung. Ich muss das erst mal verdauen.

Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich soweit konzentrieren konnte, einen Brief an Frau Prof. Dr. Krege zu schreiben.
In der Nacht zum 01.03 habe ich folgenden Brief geschrieben und gleich per Mail versandt:

Sehr geehrte Frau Prof. Dr. med. Susanne Krege,

Ihren Brief vom 27.02.2012 habe ich erhalten.
Der Vorschlag, als Operationsmonat den November 2012 anzubieten, macht mich ganz traurig.
Bei meinem Vorstellungstermin am 05.01.2012 haben Sie mich von Ihrem fachlichen Können und auch menschlich überzeugt. Auch dass Sie uns gesagt haben, dass ich dann für den August 2012 vorgemerkt bin hat mich bewogen, Sie für die geschlechtsangleichende Operation auszuwählen und alle weiteren Termine abzusagen.
Sie haben sich sogar noch mal in der Aufnahme erkundigt, ob diese Vormerkung machbar ist und mich darauf hingewiesen, dass es geringe Abweichungen nach unten und oben geben kann.

Aus der Formulierung des Schreibens und dem Termin selbst geht aber hervor, dass ich bisher noch nicht vorgemerkt war.

Mein Leidensdruck im falschen Körper zu leben, steigt, seit ich als Frau lebe, stetig.
Jede Verzögerung macht mich krank. Ich halte es einfach nicht mehr aus.
Mit meiner Unzufriedenheit belaste ich nicht nur meine Frau und damit unsere Ehe, sondern gefährde auch meinen Arbeitsplatz, indem ich entweder krank bin oder wegen Unkonzentriertheit nicht meine Leistung bringe und Fehler mache.
Ich weiß, dass das wahrscheinlich alles unbegründet ist, aber ich kann nicht anders. Meine Gedanken finden keine Ruhe.
In der Anlage habe ich noch mal meinen TS-Lebenslauf/Tagebuch angefügt, wo auf den letzten Seiten mein Schriftverkehr mit der Krankenkasse dargestellt wird und mein Leidensdruck noch mal ersichtlich ist.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mich wieder mindestens für August vorsehen könnten. Selbstverständlich kann es auch eher sein. Auch bei kurzfristigen Ausfällen bin ich bereit, sofort einzuspringen.

Mit freundlichen Grüßen
Andrea Süßenguth

Schlafen konnte ich ohnehin nicht.

Gleich am nächsten Tag mittags klingelt plötzlich mein Handy. Die Sekretärin von Frau Prof. Dr. Krege war dran und fragte mich, ob es mir gegebenenfalls auch passen würde, den Termin zur Operation vorzuziehen. Eine andere Patientin kann Ihren Termin im April nicht wahrnehmen.
Ich sagte natürlich sofort „Ja“. Vor Freude vergaß ich, nach dem genauen Datum zu fragen.

Am 03.03. war der Brief vom Krankenhaus da.
Am 11.04.2012 muss ich mich bis spätestens um 10:00 Uhr in der Patientenaufnahme gemeldet haben.
Die Operation ist dann am 12.04.2012.

Da ich aber es nicht bis 10:00 Uhr schaffe, nach Krefeld zu kommen, habe ich noch mal das Krankenhaus angerufen. Ich kann schon am 10.04.2012 nachmittags auf die Station kommen. Im Internet habe ich mir auch gleich eine Bahnfahrkarte für den ICE zum Sparpreis für 29,- € statt 77,- € besorgt. Da ich aber mit meiner „männlichen“ Kreditkarte bezahlen musste, die ja dann auch zur Identifikation gebraucht wird und damit die Fahrkarte auf „Wolfgang“ ausgestellt ist, ist der Ärger schon vorprogrammiert.

Jetzt kann ich es kaum erwarten. Ich freue mich riesig, endlich auch im richtigen Körper leben zu können

4 Kommentare:

  1. HGW. Ich wünsche dir alles gute auf deinem Weg und dass das Ergebnis zu deiner Zufriedenheit verlaufen wird. Ich bin zwar nicht sehr lange Transsexuell, aber die Vorstellung das ich nicht vollkommen sein könnte würde mich in den Selbstmord treiben.

    Auch die Ausrede das eine Neovagina nicht zur Funktionalität sondern nur zur Optik beiträgt und deshalb nicht von der Krankenkasse übernommen wird ist Unsinn. In dieser OP soll doch beides erreicht werden und ich kenne genügend Wege eine Krankenkasse rechtlich belangen zu können.

    PS: Vergiss nicht das Bougieren. Nicht nur um die Größe zu erhalten sondern auch, damit du später deine Weibliche Seite besser kennen lernen kannst.

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    1. Hallo Anonym,

      das ist alles schon über 3 Jahre her. Inzwischen lebe ich glücklich als Frau.
      Dir auch alles Gute auf Deinem weiteren Weg.

      LG nach Greifswald
      Andrea

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  2. Liebe Andrea ich bin die nelia 26 plane eine operation und weis aber nicht bei welchen chirurg ich gehen soll:( ist echt schwierig da ich in luxemburg lebe und nicht genügt geld habe bei jeden zu gehen für ein vorgespräch

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  3. Hallo Nelia,

    da kann ich Dir leider keinen Tipp geben, da ich diesbezüglich nicht mehr auf dem Laufenden bin.
    Versuche es Mal in einer Selbsthilfegruppe in Deiner Nähe.
    Alles Gute für Dich und ich drücke Dir die Daumen, dass Du bald einen guten Arzt findest.

    LG Andrea

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